Test: Brothers in Arms DS (Shooter)

von Jan Wöbbeking



Brothers in Arms DS
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
07.06.2007
Spielinfo Bilder Videos
Nanu, auch der DS bekommt einen Ableger der Brothers in Arms-Reihe? Nintendos zierlicher Handheld ist nicht gerade das Gerät, das man in der Jackentasche eines typischen Shooterfreundes vermuten würde. Zugegeben, Metroid Prime Hunters hat bewiesen, dass der Touchscreen wie gemacht ist für präzise Action. Außerdem dürften die taktischen Befehle mit dem Stylus um einiges besser von der Hand gehen, als in der hakeligen PSP-Episode.

BefehlsverweigerungWie kann ich meinen virtuellen Waffenbrüdern Befehle erteilen? Die Antwort ist einfach: gar nicht. Ubisoft bricht mit der Serientradition und entscheidet sich dafür, extra für Nintendos DS einen unkomplizierten Militär-Shooter im Stil der genannten Konkurrenten von Electronic Arts und Activision herauszubringen. Keine strategischen Entscheidungen, kein Nachdenken. Ihr braucht lediglich einen flinker Finger und ein geschicktes Händchen am Stylus, um nicht im unbarmherzigen Dauerbeschuss der "Krauts" unterzugehen. Denn die mit detaillierten Texturen verzierten Nazi-Bösewichte kennen weder Gnade noch Pause und greifen euch unablässig von allen Seiten an.

Taktik ade - der DS-Ableger ist ein reiner Action-Shooter. Eure Gegner dürft ihr nur noch flankieren, wenn es das Spiel vorsieht.
Auch die Einsatzgebiete, die tunesische Wüste, die Ardennen und die obligatorische Normandie, wurden gut inszeniert. Lediglich die durchgehend niedrige Framerate und der starke Grafikaufbau trüben das Bild. Manchmal bekommt ihr sogar richtig beeindruckende Bilder zu Gesicht, wenn ihr z.B. einen großen Turm mit einer Panzerfaust zum Einsturz bringt. All diese Szenen laufen allerdings jedes mal gleich ab - sie sind zu 100% gescriptet, wie auch der Rest des Spiels. Wenn ihr eure Gegner flankiert, dann nur, weil es die Spieldesigner eben genau an der Stelle vorgesehen haben. Sogar eure deutschen Widersacher setzen kaum Grips und Deckung ein. Meist stellen sie sich einfach in eure Schusslinie und versuchen euch durch schiere Überzahl in die Knie zu zwingen.

Langsam wird's eng.

Ihr schaut eurem uniformierten Alter Ego über die Schulter und lasst ihn via Steuerkreuz durch die engen Level-Schläuche laufen, die auf dem oberen Bildschirm zu sehen sind. Kleine Hindernisse überspringt er automatisch. Der Stylus fungiert wie bei Metroid Prime Hunters als Mausersatz. Streicht ihr mit dem Plastikstift z.B. von links unten nach rechts oben, bewegt sich auch die Kamera in diese Richtung. Das Kreuz verweilt allerdings nicht immer komplett in der Mitte des Bildschirms. Statt dessen könnt ihr es ein kleines Stück vom Zentrum weg bewegen. Auf diese Art könnt ihr nahe Gegner quasi aus der Hüfte erschießen.

Wollt ihr genauer treffen, klickt ihr auf das Touchscreen-Icon mit dem Fernglas. Dann bleibt ihr stehen, legt auf euren Gegner an und könnt ein wenig präziser schießen. Bleibt ihr in der Nähe einer Wand oder eines Sandsacks stehen, geht euer Schützling automatisch in Deckung. Auf diese Weise könnt ihr um die Ecke schauen und das Zielkreuz über einen Gegner bewegen. Dann fehlt nur noch ein Druck auf den Abzug und schon springt euer Soldat aus seinem Versteck und feuert eine Salve ab. Lasst ihr die L-Taste wieder los, springt er zurück in die sichere Deckung. Werft ihr eine Handgranate, könnt ihr mittels Touchscreen die Wurfbahn bestimmen. Das klappt im Grunde recht gut, allerdings nimmt euch die ungünstig platzierte Kamera dabei häufig die Sicht.

         

Kommentare

StarDreck schrieb am
Klar ist BiA nicht das Überspiel und hat so seine kleinen Fehlerchen, zum Beispiel das etwas nervende Auto Aiming und die niedrige Framerate, aber es ist trotzdem empfehlenswert, auf Grund der mangelnden Alternativen.
Wenn man es genau sieht, gibt es nur vier Shooter für den DS: Golden Eye ist totaler Murks, MPH ist selbstverständlich Referenz und dann halt noch die beiden Neuererscheinungen Dead 'n Furious und BiA.
D'nF ist ansich eigentlich ziemlich witzig, es ist aber so lieblos programmiert: ständig die gleichen Texturen, nur vier Waffen und relativ hoher Schwierigkeitsgrad. Hinzukommt noch, dass es ein Lightgun Shooter ist und man sich somit gar nicht frei bewegen kann. Da wäre deutlich mehr drin gewesen.
BiA bietet im Vergleich deutlich mehr Abwechslung, eine viel abwechslungsreichere und bessere Grafik und macht somit einfach mehr Spass.
Entgegen der 4players-Redaktion, wo D'nF deutlich besser abgeschnitten hat als BiA, kann ich jedem Shooter Freund trotzdem ehr zu BiA raten, weil es einfach das bessere Spiel ist.
Gruß StarDreck
Walth92 schrieb am
ich finde auch das DnF schlechter war (gamepro bewertung: 51% mit fazit:finger weg) aber bia sollte das immerhin toppen und man soll ja ein spiel nicht nach dem bewerten was es haben könnte (taktik) sondern was es hat aber mehr als 80% wäre denke ich dennoch nicht trin gewesen
cdd schrieb am
Und schon wieder muss ich mich reichlich "überrascht" zeigen, was die Bewertung und das Fazit eines 4Players Tests angeht.
Brothers in Arms ist sicherlich kein perfektes Spiel, aber in seiner Art und Präsentation auf jeden Fall einzigartig auf dem DS;
meiner Meinung nach relativ gesehen eines der allerbesten Action-Spiele auf dem DS und absolut betrachtet immer noch gehobene Mittelklasse (>70%).
Die Wertung an sich würde ich noch als ein sehr kritisches Urteil akzeptieren können, aber verglichen mit dem grottigen "Dead 'n Furious" ist sie für mich einfach nicht akzeptabel :?
BiA 63 % < DnF 83 % ---> DAS kann ich einfach nicht nachvollziehen,
aber nun gut, Geschmäcker sind verschieden und Tests alles andere als objektiv :wink:
Auf jeden Fall sollten Kaufinteressenten sich noch woanders informieren, sonst könnte hier ein leicht einseitiges Bild entstehen!!
Gruß
--
cdd
schrieb am