Test: Viking: Battle For Asgard (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Viking: Battle For Asgard (Action-Adventure) von SEGA
Viking: Battle For Asgard
Entwickler:
Publisher: SEGA
Release:
28.04.2008
17.10.2012
02.05.2008
Jetzt kaufen
ab 13,49€

ab 24,99€
Spielinfo Bilder Videos
Welche Berufsgruppe suchen wir? Sie sind groß und muskelbepackt, sie landen mit Drachenbooten, saufen Met und haben eine Metzger-Ausbildung mit Auszeichnung abgeschlossen. Richtig: Die Wikinger. Oder jedenfalls das, was das Team von Creative Assembly in seinem nordischen Hack'n Slay darunter versteht. Wollt ihr reichlich Blut, Götter, Action und Klischee? Sogar Magie und Flugechsen? Dann schnürt die Axt und kämpft für Freya.

Nordisch für Noobs

Skarin wurde von der Göttin Freya auserwählt, seine Heimat Midgard zu retten: Hier auf dem Weg in die Schlacht mit seinem Wikingermob. Hier übrigens noch historisch vorbildlich ohne Hörner am Helm...
Eine kurze Warnung an alle, die sich für die Welt der Wikinger interessieren und hier vielleicht eine virtuelle Studienreise nach Asgard buchen wollen: Hörnerhelme, Bizepsparade, Götterkitsch, 90-60-90, Metzelpathos, Magie und Drachen. Reicht das? Es gibt zwar einige authentische Namen wie Jarl & Co sowie Motive wie Runen, aber erwartet keine fundierte Reise in die Welt der nordischen Mythologie. Im Vordergrund steht hier eine überzeichnete, ahistorische, bulligblutige Hollywoodfiktion der Nordmänner - also Bühne frei für Ralf Möller seine Söhne.

Hey, nicht über diese kulturellen Ansprüche meckern! Wir wollen Creative Assembly natürlich keinen Bildungsauftrag zumuten, aber wer mit dem Entwickler aufgrund der erfolgreichen Medieval: Total War -Reihe historische Recherche verbindet, die sie ja in Viking Invasion gezeigt haben, wird hier etwas enttäuscht, sollte ganz schnell die geliebte Edda zur Seite legen und ganz tief in die Popcorntüte greifen. Ein englisch gebratenes Hüftsteak und ein Horn voll Met würden auch gut dazu passen. Wer Spiele wie Rune oder Conan nicht kennt, der weiß jetzt immerhin, was auf ihn zurollt - Arme, Beine, Rümpfe, Köpfe. Und haben wir nicht alle gerne Barbarian am C-64 gespielt? Das hier ist quasi so etwas Ähnliches, nur einen kleinen Tick freier, brutaler und größer.

Der Gott der Metzger

Im Nahkampf geht die Post ab, blutig und brachial: Es wird geschlagen, getreten und natürlich sauber geschnitten - hier fliegen alle Körperteile durch die Gegend. Auch in Zeitlupe. 
Ihr schlüpft in die Rolle von Skarin. Das ist ein blonder, muskelbepackter Kerl von einem Wikinger, der eigentlich schon dem Tod geweiht war; die Walküren zupften bereits an seinem geflochtenen Zopf.

Aber die Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit aka Freya hat ein Auge auf den Recken geworfen, der als einziger das Land Midgard vor einem großen Übel bewahren könnte. Was ist passiert? Aus den Tiefen der Unterwelt sind die Legionen der Göttin Hel aufmarschiert, um die Welt der Menschen zu vernichten. Schon jetzt werden tapfere Wikinger zu Hunderten getötet oder gefangen. Der Feind ist schwer bewaffnet, gnadenlos und erscheint meist als zombiehafte, leicht dämonisierte Variante des edlen Nordmanns - in stillen Ecken wird sogar Menschenfleisch gefressen.

Natürlich gibt es eine kleine Intrige im Hintergrund des Götterhimmels, natürlich gibt es einen düsteren Antagonisten, aber all das wird meist auf RTL2-Niveau inszeniert: Als sich Hel und Freya zum ersten Mal mit ihren Traummaßen gegenüber
Leider enttäuscht das Design der Unterweltgöttin Hel: Statt einer düsteren Herrscherin gibt es ein zickiges Babe.
stehen, wirkt das eher wie ein Zickenkrieg aus "Walhallas Next Topmodel" als das Gipfeltreffen zweier mächtiger Göttinnen - vor allem Hel enttäuscht auf ganzer Linie als Babe ohne Biss. Hätte man die Tochter von Loki und der Riesin Angrboda nicht etwas düsterer darstellen können?

Dass es auch ernster und besser geht, zeigen immerhin Skarins Visionen, die ihn ab und zu heimsuchen - wie aus dem Nichts übermannen ihn plötzlich mythologische Bildfetzen. Auch der erste Auftritt des dämonischen Drakan, Hels abtrünniger Held und euer Erzfeind, kommt da schon besser rüber. Über Anachronismen wie Klöster oder Hörnerhelme für Wikinger kann man natürlich hinwegsehen, es ist aber schade, dass man die dramatischen Ansätze der Story nicht konsequent genug in die Präsentation eingeflochten hat. Da war mehr drin!
                    
Viking: Battle For Asgard ab 13,49€ bei kaufen

Kommentare

Nerix schrieb am
Ich fands damals auch ganz gut, hab es aber ewig nicht gespielt. Für 3-4 EUR kannst Du denke ich nicht viel falsch machen.
Nuracus schrieb am
Tut es, es verfolgt mal nen anderen Ansatz. Technisch natürlich nicht mehr auf der Höhe, aber die Massenschlachten sind mal was frisches.
Isterio schrieb am
Steam Sale .. billig.
Ob das Ding wirklich was taugt? 3-4 Euro koennten das Risiko wert sein.
BigMike-HD schrieb am
Habe es mir auch mehr durch zufall und wegen dem Preis geholt. Aber es hat mich echt gefesselt bin jetzt mit der ersten Insel fertig es zieht einen echt in den Bann und lässt einen nicht wieder los. Sowohl Grafisch als auch Spielerisch macht es echt Laune sich mit einer Arme durch die Feinde zu Metzeln! Diese Mischung aus Hack & Slay mit offener Spielwelt hat wirklich mal was. Klar ist es an vielen stellen etwas verbesserungs würdig aber es ist Super so wie es ist!
johndoe793863 schrieb am
Cooles Spiel ich habes gestern für 20? abgegriffen. Sehr Coole atmo.. Die Grafik ist sehr Geil erinnert an Fable coole Wassereffekte und die Umgebung Top. Die Finishingmoves mit quadrat Geil. Für 20? + Spielspaß - Trophies = Ein wirklich leckeres Osterlamm, im Metberg von Votan und Heijadall. :lol:
schrieb am

Viking: Battle For Asgard
Ab 13.49€
Jetzt kaufen