Vorschau: Just Cause 2 (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Square Enix
Release:
23.02.2011
06.05.2010
18.02.2011
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Selbstverständlich sind auch kurzfristige Wechsel möglich, wenn man etwa aus einem Flugzeug springt, den Fallschirm öffnet, dann den Haken verwendet, um einen Hubschrauber "einzusammeln", über dem Zielgebiet erneut abspringt und schließlich mit dem Haken ein Auto anvisiert, dessen Fahrer man in voller Fahrt zum Aussteigen überredet und schließlich aus dem Fahrzeug heraus ein Motorrad kapert - uff!
Im umfangreichen Fuhrpark finden sich nicht nur Motorroller oder Schnellboote, sondern auch Helikopter und Kampfjets!
Allerdings verlässt sich Avalanche nach dem Tutorial zu sehr auf die Freiheit sowie die Experimentierfreude der Spieler. Die Story wird erst einmal zurückgestuft und auf das nötigste (und damit zu stark) reduziert. Man weiß nur, dass man in Panau einen Amerikaner finden und töten muss. Wieso? Weshalb? Warum? Keine Fragen stellen, die werden anfangs ohnehin nicht beantwortet. Also konzentriert man sich auf die ersten Fraktions-Missionen, die allerdings inhaltlich für alle drei Parteien identisch sind. Aber keine Angst. Mit den weiteren Aufträgen, die die Rebellen oder die ortsansässige Mafia vergeben, kommt mehr Abwechslung in die Aufgaben, so dass die Zeit bis zur Freischaltung der nächsten Hauptmission angenehm überbrückt werden kann. Allerdings muss JC2 im Testbetrieb beweisen, dass man in diesem Bereich auf Dauer ausreichend Variation bietet.

Chaos regiert

Fortschritt erzielt man nur dann, wenn man Chaos in Panau anrichtet. Das passiert auf vielerlei Art und Weise. Auf der einen Seite natürlich durch die Fraktions-Missionen, die allerdings auch teils von "erwirtschaftetem" Chaos abhängig sind.
Auch das Zerstören von Staatseigentum ist ein probates Mittel, am besten in Tateinheit mit dem Auffinden aller in den jeweiligen Dörfern/Städten/Gebieten auffindbaren Gegenstände. Diese haben im Gegensatz zum Vorgänger nicht mehr nur ideellen Wert, sondern haben Auswirkungen auf das Spiel. Findet man z.B. fünf "Rüstungskoffer", wird die Gesundheitsanzeige aufgewertet. Und die Waffen- und Fahrzeug-Upgrades kann man beim Schwarzhändler eintauschen, der nicht nur eine kostengünstige Transportmöglichkeit in bereits entdeckte Gebiete anbietet, sondern je nach angerichtetem Chaos auch zusätzliche Waffen oder Fahrzeuge an Ricos Position liefert.

Aber man muss aufpassen, denn je mehr Chaos man an einem Fleck anrichtet, desto aggressiver geht das Militär zu Werke, bis es schließlich mit bis an die Zähne bewaffneten Helikoptern und Jets auf Rico Jagd macht. Da es in der bisherigen Version dank des übermächtig scheinenden Greifhakens auch hier vergleichsweise unkompliziert war, der Gefahr zu
Um im Inselstaat Panau Chaos anzurichten ist jedes Mittel erlaubt!
entkommen, muss Avalanche hinsichtlich des Balancings aufpassen.
Denn auch wenn die Kämpfe gegen die panauischen Truppen eindrucksvoll inszeniert werden, darf der Anspruch in den "alltäglichen" Auseinandersetzungen nicht verloren gehen.

Doch das sind Fragen, die die finale Fassung beantworten muss. Wie auch nach dem Spannungsbogen oder der Abwechslung der Haupt- und Nebenmissionen, die die große Freiheit mit Leben füllen müssen. Nach etwa vier bis fünf Stunden zieht das Tempo zwar merklich an, doch bleibt abzuwarten, ob dies nicht nur ein Strohfeuer ist.

Hinsichtlich der Kulisse gibt es kaum etwas zu beklagen: Die 1000 Quadratkilometer Panau bieten ähnlich wie Neuseeland mehrere Kilmazonen mit schneebedeckten Bergen, Waldlandschaften, Wüstengebieten und Atollen, die mit kristallklarem Wasser zu Tauchausflügen locken. Und das alles mit einem überzeugendem dynamischen Wetter und Tag-/Nachtwechsel und ohne nennenswerte Geschwindigkeitsverluste. Kurzum: Panau sieht einfach klasse aus. Ebenso die Fahrzeuge, die ohne jegliche Lizenz auskommen müssen, die sich aber an echten Vehikeln orientieren.
Leider bleiben die meisten NPCs eher enttäuschend. Dabei ist es nicht einmal die im Vergleich zu den Protagonisten eher schwache Texturierung, sondern das Verhalten, das bei weitem nicht so lebendig wie die Landschaft wirkt und damit deutlich hinter den Vorzeigetiteln wie inFamous oder GTA IV zurück bleibt. Ein weiteres Indiz dafür, dass alles der Action und der Freiheit untergeordnet wird.   

 

AUSBLICK



Die ersten Stunden in Panau haben mich durch ein Wechselbad der Gefühle gejagt. Nach einem enorm unterhaltsamen Einstieg legen sowohl Story als auch Missionsdesign eine kreative Pause ein und nehmen erst nach gut drei bis vier Stunden wieder Fahrt auf. Doch letztlich werden es diese Punkte sein, die über das finale Schicksal Ricos entscheiden. Sicher: Die Kulisse ist sehenswert, die Stunts teilweise ebenso atemberaubend wie einfach zu initiieren und die Action wird wuchtig inszeniert. Aber auch wenn die ganz große Just Cause-Prämisse mit dem Begriff "Freiheit" zusammengefasst werden kann, muss Avalanche aufpassen, dass man trotz aller zur Verfügung stehenden Möglichkeiten einen roten Faden hat, zu dem man immer wieder gerne zurück kehrt. Denn so sehr es anfänglich Spaß macht, mit der überarbeiteten Physik, dem Greifhaken sowie dem deutlich verbesserten Fahrverhalten zu experimentieren, so wichtig ist es auch, dass diese Elemente nicht nur zum Selbstzweck genutzt werden, sondern um den Storyverlauf spektakulärer zu gestalten. Dennoch: Mit Just Cause 2 scheint Avalanche einen Abenteuerspielplatz in der Pipeline zu haben, der es weitgehend problemlos schaffen sollte, aus dem Schatten des mittlerweile auch visuell in die Jahre gekommenen Vorläufers zu treten. Ob es letztlich vielleicht sogar für einen Award reicht, muss sich zeigen. Das Potenzial ist vorhanden.

Ersteindruck:  gut!

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Kommentare

XxBarakaxX schrieb am
Absolut nicht mein Fall dieses Spiel. Schon der erste Teil hat mir nicht gefallen.
In den ersten Spielminuten war ich begeistert und fand die unrealistischen Elemente im Spiel einfach witzig und neu.
Aber dann merkt man schnell daß das doch immer das selbe ist und so ist es nach dem 100 mal selben Stunt ausführen natürlich nicht mehr so witzig und spektakulär.
Analogkäse schrieb am
Nach der Demo zu Urteilen wird das einfach eine wahnwitzige Baller- und Zerstörungsorgie, ähnlich wie GTA IV hätte sein sollen, nur ohne eine interessante Story. Fand es bei der Demo recht kurzweilig, werd es mir glaube ich als Budget Version mal zulegen oder als Steam Deal.
MaximBrody schrieb am
Also ich hab den ersten Teil bei einem Freund angespielt und auch so ab und an mal zugeschaut, und fand ihn großen Mist!
Hoffe der 2. Teil wird um einiges besser....
unknown_18 schrieb am
Also nachdem ich zuerst die XBox 360 Demo getestet hatte, hab ich mir auch mal die PC Demo besorgt und bin doch überrascht wie gut mein PC noch zu sein scheint, läuft absolut flüssig mit max. Details.
Jedenfalls entdecke ich in der Demo doch immer wieder neue Dinge, die richtig Spaß machen. Vor ein paar Tagen wusste ich lediglich von der Existenz des Spieles und nun stehe ich kurz vor dem Kauf. Die Story ist mir hier eher nebensächlich, von daher muss lediglich das Gameplay stimmen und bisher gefällt es mir. Ich werde jedenfalls noch eine Weile mit der Demo rumspielen und mich dann entscheiden, vor allem ob PC oder XBox 360, so gut wie es bei mir auf dem PC läuft aber wohl wegen der besseren Grafik die PC Version.
Robby_89 schrieb am
Jazzdude hat geschrieben:
Wario hat geschrieben:Ich freue mich wahnsinnig drauf, es sieht fantastisch aus und scheint sich ja auch super zu spielen - wird ganz klar ein Highlight meines Spielejahres :)
Der Greifhaken ist ja mal richtig abnormal geil *gg* sich an Flugzeuge zu heften, muss saucool sein. Bin richtig gespannt drauf, es soll ja glaube ich auch noch eine Demo vor Release kommen :)
Also, wenn das mal kein Award wird ... ;)
Beschreien hat noch nie was gebracht. Siehe AvP wo auch alle mit Awarden um sich schmissen, bis es dann eine 75 (?) er wertung bekommen hat.
Aber ich kaufs auch wenn die story so gut ist wie in Counterstrike. Denn da gehts mir wirklich nicht um die Story. Allein die tatsache Gegner an Gaskanister anzuschließen, und sie dann hochsausen zu lassen muss einfach zu süß sein!
:D genau darauf warte ich auch.....würde mir nur nen tick cleverere gegner wünschen
schrieb am