Vorschau: Colin McRae: DiRT 2 (Rennspiel)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Release:
10.09.2009
10.09.2009
04.12.2009
11.06.2010
07.09.2009
10.09.2009
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Die Physik haben sie hingegen zum größten Teil bereits unter Kontrolle. Es fühlt sich jedenfalls klasse an, diese Dreckschleudern durch den Sand zu jagen! Das furchtbar abrupte Bremsverhalten des Vorgängers ist übrigens Schnee von gestern - heute kann man die physikalische Realität in vollen Zügen genießen, wenn in einer engen Kurve nicht nur die Aufhängung in den Radkasten gedrückt wird, sondern auch die großen Reifen eines Trophy Trucks in sich zusammengestaucht werden. Bislang ist mir nur die ausgesprochen sensible Steuerung ein Dorn im Auge. Könnte man die Empfindlichkeit anpassen, wäre das kein Problem. So ist es aber besonders mit dem PS3-Pad und vor allem beim Gegenlenken knifflig, den gewünschten Lenkeinschlag präzise zu erwischen. Im Gegenzug hat die Sony-Konsole dafür mein USB-Lenkrad umgehend erkannt.

Schön schmutzig

Apropos Kontrahenten: Ähnlich wie in GRiD kommentieren die Piloten den Rennverlauf auch hier mit kurzen Funksprüchen. Fährt man ihnen in die Seite, muss man allerdings nicht nur mit einem vokalen Rüffel rechnen - wer rücksichtslos rempelt, hat statt "Buddys" bald Feinde in der Boxengasse. Und wer will es sich schon mit Ken Block, dem technischen Berater der Entwickler, dem Extremsportler Dave Mirra oder dem durch die Karriere führenden Travis Pastrana vermiesen? Wie sehr sich die Beziehungen auf das Fahrverhalten der ohnehin rüden Gegner auswirken, wird natürlich erst der
Willkommen in Baja: An den Trophy Trucks lässt sich am besten beobachten, wie gut die Physik im Hintergrund arbeitet.
ausführliche Test klären; hin und wieder ist es jedenfalls ärgerlich, dass man ein Rennen nur deshalb neu starten muss, weil man mal wieder Opfer einer unnötigen Rammattacke wird. Immerhin ist es ein Segen, dass man die Läufe diesmal jederzeit neu starten kann!

Abgesehen davon profitiert DiRT 2 im Vergleich zu dem ähnlich Rüpel-geplagten GRiD allerdings davon, dass es hier einfach besser ins Bild passt, wenn Dreck fliegt, wenn Wasser spritzt, wenn man ständig am Driften ist - und wenn in einem solchen Umfeld eben auch gerempelt wird. Es verstärkt zwar den Arcade-Eindruck. Es passt aber zum "schmutzigen" Gesamterlebnis. Und das inszeniert Codemasters ausgesprochen souverän! Vor allem die Cockpit-Ansicht vermittelt ein wahnsinnig  intensives Mittendrin-Gefühl: Die vor mir Fahrenden wirbeln jede Menge Dreck auf, die tief stehende Sonne wirft mir gleißendes Licht ins Gesicht, feuchter Sand zieht dicke Schlieren unter den Scheibenwischern und wenn ich durch eine Pfütze fahre, versperrt mir das aufspritzende Wasser zwei Sekunden lang die Sicht. Es geht ja auch nicht nur um das Optische: Bleibe ich auf der Ideallinie oder soll ich das Wasserloch lieber umfahren? Dass das Geschehen nicht immer absolut flüssig läuft, wollen die Entwickler hingegen noch in den Griff bekommen.

Menschenkopf an Menschenkopf?

Selbst das Menü ist ein Hingucker, wenn ich mich in jedem Land in einem entsprechend gestalteten Fahrerlager umsehe, um die Menüpunkte anzuwählen. Im Rennen geht es dann je nach Austragungsort an grauen Neubauplatten vorbei (Japan), mitten durchs Industriegebiet (London), über die Steppe in Baja oder an den steilen Klippen Kroatiens entlang. Für die Einzelfahrten in Osteuropa kann ich mich dabei zwischen einem weiblichen und männlichen Co-Piloten entscheiden, während ich außerdem wählen darf, ob mein Mitfahrer ausführliche oder vereinfachte Durchsagen machen soll. Die Co-Piloten "vergessen" in der Vorschau-Version zwar hin und wieder eine Kurve, aber das sollte im fertigen Spiel wohl kein Thema mehr sein.

Doch zurück zum Rempeln, zum Radkappen-Duell - zum Mehrspieler-Rennen. Was uns dort erwartet, verrät der noch nicht wählbare "Multiplayer"-Menüpunkt zwar nicht. Auf Nachfrage bestätigte uns Codemasters aber, dass sich bis zu acht Piloten auf sämtlichen Strecken und in allen Fahrzeugen miteinander messen dürfen! Damit macht DiRT 2 einen wichtigen, wenn auch zu erwartenden Schritt nach dem ernüchternden Einzelfahren des Vorgängers. Weiterhin soll es "neue soziale Elemente" geben. Auch hier bleibt jedoch vorerst im Dunkeln, was genau sich dahinter verbirgt.
 

AUSBLICK



Dass Codemasters nach dem erstklassigen GRiD das Konzept des Straßen-Racers auch auf den DiRT-Nachfolger überträgt, ist nicht nur sinnvoll - es könnte der Serie sogar richtig gut tun! Denn die abwechslungsreiche Karriere, das optionale Zurückdrehen der Zeit sowie sinnvoller Komfort wie das ständige Ändern des Setups oder jederzeit mögliche Neustarts passen zu den kurzweiligen Rennen über die sandigen Huckelpisten. Noch ist nicht alles Gold das... mit Dreck schleudert, denn die Steuerung reagiert ausgesprochen sensibel, die rüpelhaften Gegner sind meinem Möchtegern-Rennfahrergemüt ein Dorn im Auge und gelegentlich ist die Bildrate spürbar am Limit. Im Gegenzug sieht DiRT 2 besonders aus der Fahrer-Perspektive richtig klasse aus, während schon das schicke Menü zum Gasgeben einlädt und der Stufenaufstieg ein gelungener Anreiz zum Dranbleiben ist. Falls auch auf den Online-Pisten packende Duelle stattfinden, dürfte die Pole Position so gut wie sicher sein - immerhin befinden sich die Dreckschleudern selbst ohne Multiplayer-Rennen schon auf Goldkurs!

Ersteindruck: sehr gut

Kommentare

Nick Mondo schrieb am
Nochmal ein push...
Auf dirt2game.com findet man jetzt Einzelheiten über die einzelnen Rennmodi
matzi83 schrieb am
Den perfekten Mix aus Arcade und Sim hatte meiner Meinung nach RallySportChallenge 2.
Das Fahrverhalten war gut aber auch nicht zu kompliziert. Genau so die Physik.
Und im gegensatz zu Dirt 1 konnte man, so wies im Rally eig. üblich ist, um die Kurven driften.
Dirt 1 is zwar net schlecht (vom Spassfaktor her) aber zum durchspielen konnt ich mich auch nicht zwingen weils einfach voll demotivierend ist wenn man an ne mittlere Kurve zügig anfährt und man denkt sich "bisschen einlenken, kurz Bremse ziehen und rüber driften!"
Das einlenken haut ja noch hin aber sobald man die Bremse zog stand man still...kompletter Schwachsinn...hat auch mit arcade nix mehr zu tun da man sogar bei SegaRally driften kann.
Ich hoff das der 2. Teil mehr so wie RSC2 wird.
timohepolis schrieb am
Colin Mcrae war früher ne Rallysimulation, jetzt ist es ein Arcadedreck geworden den echt kein Mensch braucht. Ich bin echt erschrocken als ich damals Dirt 1 gespielt hab. Ich vermute Dirt2 wird in die gleiche Schiene gehen.
Das unterschreibe ich!
Das beste CMR war 2.0 für die PS1.
Was ich damals mit Kumpels gegeneinander im Rallye Modus um bessere Zeiten gekämpft habe, war phänomenal!
Damals standen noch Fahrphysik, richtiges Wagensetup und vorallem fahrerisches Können im Vordergrund.
Dirt1 hingegen bewegt sich zu sehr in der Arcarde Ecke. Das Bremsverhalten auf Schotter-Asphalt war ein Witz. Außerdem hatten Fahrfehler kaum einen Einfluss auf den Rundenverlauf. Früher musste man nach einer mißlungenen Kurve beinahe wieder neustarten.
Wenn ich ein Rallye Spiel kaufe, erwarte ich auch Rallye, d.h: Zeitfahren. Nacheinander, und nicht miteinander. Die versch. Spielmodi in Dirt1 waren mir, bis auf "good old" Rallye, zuwider.
timohepolis
schrieb am