Vorschau: Assassin's Creed 2 (Action-Adventure)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
11.03.2010
kein Termin
04.03.2010
23.09.2010
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Versteckspiele

Zum Glück sind die die restlichen Waffen wenigstens nur so wirkungsvoll, wie man es erwartet - lediglich ein im richtigen Augenblick gesetzter Konter richtet mächtig Schaden an. Zum Glück hat der neue Attentäter mehr Handlungsfreiheit, wenn er z.B. Klingen vergiften kann, um sein Ziel auf Umwegen auszuschalten. Und zum Glück geht er diesmal besser in der Menge unter, bevor er beim langweiligen Tötungsakt sein Antlitz zeigt. Der Assassine der mittelalterlichen Moderne wartet nämlich nicht mehr, bis eine Gruppe Mönche vorbei kommt. Vielmehr taucht Ezio automatisch unter, sobald er sich unter ausreichend viele Menschen mischt. Ich war jedenfalls erleichtert, als die ungemütliche Tastendruck-Mechanik hier wenigstens wegfiel! Es fühlt sich richtig gut an, mit dem italienischen Akrobaten Menschen beiseite zu schieben, um den Anschluss an die große Traube nicht zu verlieren. Auch hier stört mich zwar die ständig präsente "Unsichtbarkeits"-Markierung des Animus, aber insgesamt macht das Eintauchen in die Masse einen spürbaren Schritt nach vorn. Nur der automatische Taschendiebstahl durch das Gedrückthalten einer Taste wirkt unangenehm plump.
Unter diesen Zeitgenossen kann Ezio kaum verschwinden... In einer neutralen Menschenmenge geht er aber wie von selbst unter.
Zumindest beschweren sich die Bestohlen aber und rufen irgendwann gar Soldaten herbei - in der Nähe hält sollte sich Ezio dann nicht mehr aufhalten.

Nicht zuletzt kann der Rächer eine Gruppe von Konkubinen, Dieben oder Söldnern anheuern, und stehen diese erst "unter Vertrag", lenken sie auf Geheiß Wachen ab. Ist keine Menschentraube in der Nähe, kann Ezio außerdem in ihrer Mitte untertauchen, da sie sich um ihn herum postieren, so lange er nicht schnel voraus eilt. Seltsam schien mir nur der Blick von den Dächern Venedigs: Von oben offenbarte sich nämlich, wie bemüht Ubisofts offene Welt trotz dieser wichtigen Verbesserungen noch immer wirkt. Da steht ein Bündel Kurtisanen neben dem anderen, während auf etlichen Dächern ein Trupp Diebe lungert. Müssen Casual-Spieler wirklich so offensichtlich auf Offensichtliches hingewiesen werden?

Unter Tage

Doch der Abstecher nach Venedig war nur von kurzer Dauer; eine weitere Mission stand an, für die uns Bergeron in die Unterwelt Italiens teleportierte. Heruntergekommenes Mauerwerk statt prunkvoller Aussichten, finstere Gewölbe statt gleißendem Sonnenlicht: Die Abschnitte unter Tage sollen Desmonds Erinnerungsausflug abwechslungsreicher machen. Hier steht geradlinige Action im Vordergrund, langsames Erkunden spielt eine untergeordnete Rolle. Doch wo ich zunächst vermute, dass ich dem Assassinen mit geschicktem Klettern einen Weg durch eine verwinkelte Untergrundwelt bahnen muss, werde ich viel zu schnell auf den richtigen Pfad gelenkt, erledige eine Hand voll Soldaten und marschiere schließlich auf mein Ziel zu. An Prince of Persia sollen diese Missionen erinnern. Und das tun sie auch - wenn man an die sich fast von selbst spielende letzte Episode der Serie denkt.

Spannende Momente gab es dennoch: Als eine Wache nämlich vor Ezio flüchtet, ihm mehrere Türen vor der Nase zuschlägt oder gar Mauern einbrechen, muss ich schnell einen neuen Weg finden, um den Anschluss nicht zu verlieren. Fast fühlt es sich so an wie der Beginn eines packenden Showdowns - um letztendlich dann aber doch nur in einem gewöhnlichen Kampf zu enden. Trotz der guten Ideen und vieler erhebender Momente: Assassin's Creed II fühlt sich in fast jedem Augenblick nur wie die sinnvolle Erweiterung eines Konzepts an, das schon vor zwei Jahren eher durch seine grafische Wucht und spannende Geschichte als aufgrund seiner Spielmechanik begeistern konnte...       

 

AUSBLICK



Erzählerisch gelingt Ubisoft ein spannender Einstieg: Ezio ist sympathischer und als jugendlicher Draufgänger vor allem glaubhafter als der fast gesichtslose Altaïr - sein Alter Ego Desmond scheint hingegen in eine packende Verschwörung verwickelt. Und auch spielerisch legt der junge Attentäter einen besseren Start hin, weil man seine Welt zunächst in Ruhe kennenlernt: Die Welt eines bildschönen Italiens, wohl gemerkt, denn auch der Nachfolger protzt mit Postkarten-Motiven, die den Blick auf überwältigende Panoramen freigeben. Dass sich Ubisoft sowohl technisch als auch inhaltlich zu wenig Neues zutraut, fängt allerdings bei Figuren an, die heutzutage wie grob geschnitzt wirken. Spielerisch bedient man mit einer übermächtigen Superwaffe hingegen die niedrigsten Casual-Bedürfnisse und tritt dabei die Logik hinter einem heimlichen Attentat mit den Füßen. Auch das beinahe komplett automatisierte Klettern und Springen nutzt sich als spielerisches Element ähnlich schnell ab wie im Vorgänger. Gut, dass Ezio unterschiedliche Waffen auflesen oder kaufen darf. Gut, dass sein Tagesablauf abwechslungsreicher sein soll - ein Versprechen, das Ubisoft allerdings erst einlösen muss. Gut auch, dass ihn zahlreiche Aufträge durch marode Kellergewölbe führen. Als wichtigste Neuerung empfinde ich jedoch den nahtlosen Übergang, wenn der Assassine wie selbstverständlich in einer beliebigen Ansammlung von Menschen untergeht. Auch dort, wo er sich gegen Bezahlung die aktive Unterstützung von Prostituierten oder Dieben sichert: Hier geht man den richtigen Weg zur Erschaffung einer lebendigen Welt. Ob man weit genug geht, muss allerdings erst der Test zeigen.

Ersteindruck: gut
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Kommentare

Gefr. Jächer schrieb am
Freu mich schon drauf !!! muss ja um einiges besser sein als die eins !!!
S3bish schrieb am
Ich hoffe, dass man nach und nach seine Kräfte auch in der heutigen Zeit bekommt. Dann kriegen die Templer saures ;)
Sothen schrieb am
Also ich muss sagen: Der erst Teil hatte mich nur aufgrund des wirklich grandiosen Settings und der verzwickten Story gefesselt.
Jetzt kommt ein zweiter Teil und was hat man geändert? OK der Held kann jetzt schwimmen und es gibt Tag und nacht wechsel aber im Kern ist und wird das Spiel wieder Abwechslungsarm sein.
Wenn die Zauberei, welche vom Setting ausgeht, ihren Reiz verloren hat würde ich das Spiel eh weglegen.
Naja die "Masse" wird es wohl eh kaufen.
In meinen Augen nicht mehr als ein 23, 50 Euro Spiel
Panikhunter schrieb am
ah was solls ich werds mir holen so siehts ja nich schlecht aus gamingpower
H00lz schrieb am
Das wird wohl mein erster Teil von "Assasins Creed 2",hoffe ich werde mit dem Titel nicht daneben greifen. :?:
schrieb am