Vorschau: Lego Harry Potter: Die Jahre 1-4 (Action-Adventure)

von Paul Kautz



Entwickler:
Release:
25.06.2010
25.06.2010
25.06.2010
25.06.2010
10.08.2010
01.02.2013
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Der tanzende Goblin

Wie von den Lego-Spielen gewohnt ist man nie allein unterwegs - die Spezialfähigkeiten aller Figuren müssen genutzt werden, um weiter zu kommen.
 
Wie in den Lego-Spielen üblich, ist man auch in LHP nie allein unterwegs: Anfangs tummelt sich Hagrid an Harrys Seite, später gesellen sich Ron, Hermine, ein Goblins aus der Gringotts-Bank oder sogar Hadrigs Hund Fang dazu. Jede Figur hat Eigenschaften, die sie einzigartig machen - so kann nur Hagrid schwere Ketten ziehen, nur Harry wirklich gut mit dem Flugbesen umgehen, nur der Goblin die Gringotts-Schlösser öffnen. Und Fang? Nun, der kann buddeln und sich tot stellen. Hin und wieder steuert man auch die Haustiere des Trios, wie z.B. Rons Ratte Krätze, die durch enge Schläuche krabbeln und kleine Schalter bedienen muss. Nach und nach gesellen sich immer mehr Figuren in die verfügbare Party, wobei natürlich nicht alle gleichzeitig unterwegs sind - das Programm legt für jeden Level fest, welche Figuren gebraucht werden. Apropos Level: Die Entwickler sind für dieses Spiel einen Schritt nach hinten gegangen und haben sich vom so viel versprechenden »Oberwelt-System« aus Lego Indy 2 verabschiedet. Wie mir Associate Producer Matthew Elison von Telltale in einem Gespräch anvertraute, fiel es auch den Entwicklern schwer, davon loszulassen - aber im Gegensatz zu den an unterschiedlichen Orten spielenden Indy-Abenteuern drehen sich die Harry-Bücher in erster Linie um Hogwarts. Vier Mal das gleiche Schloss zu designen hätte also wenig Sinn ergeben.

Das erste LHP-Spiel dreht sich um die ersten vier Jahre, entsprechend sind alle wichtigen Szenen der ersten vier Werke enthalten: Der Kampf gegen den Troll aus dem ersten Buch ist ein langer Level, in dem sich Harry und Ron erstmal zur Mädchentoilette durchpuzzeln müssen (was u.a. einen rosa gewandeten Zauberer sowie eine Mädchen-Perücke beinhaltet), bevor dem Lego-Monster, das die Klos dramatisch zerlegt, der Garaus
Quidditch wird zwar nicht spielbar sein, auf dem Besen findet man sich trotzdem des Öfteren wieder. Je nach gewählter Figur auch mehr oder weniger stabil.
gemacht wird. Aus dem zweiten Teil wartet ein Ausflug in die Vergangenheit von Tom Riddle - stilecht in vergrieselter Schwarz-Weiß-Grafik präsentiert, in der nur Harry Farbe hat. In Hogsmeade darf ein kunterbunter Süßwarenladen besucht werden, gelegentlich geht es auch auf dem Besen in die Luft - allerdings nur für Flugaufgaben, nicht für den Zauberersport Quidditch, der im Spiel nur in Zwischensequenzen vorkommen soll. Das Fliegen gestaltet sich je nach Figur unterschiedlich: Harry ist ein junger  Gott auf dem Besen, Ron torkelt ein wenig und fällt immer wieder mal runter - ist aber lange nicht so hoffnungslos wie Hermine, die wie ein Butterbier-Opfer durch die Lüfte schlingert. Aus dem vierten Buch wurde auch ein Unterwasser-Abschnitt eingebaut, in dem man als Harry Schüler aus den Tiefen des Schwarzen Sees befreit. Dieser Level ist aller Dreidimensionalität zum Trotz ein 2D-Abschnitt, in dem man nur an speziellen Stationen die Ebenen wechseln darf - u.a. bekommt man es hier mit den Bildschirm verdunkelnden Riesenkraken zu tun.

Wenn man ein Merkmal der Lego-Spiele von Traveller's Tales picken müsste, an das man sich am liebsten erinnert, dann dürfte das wohl der teilweise wunderbar alberne Humor sein. Litt dieser in Lego Batman etwas an Schluckauf, fand er in den Indy-Teilen wieder zu alter Größe zurück - und dürfte, nach all dem was ich bislang gesehen und gespielt habe, mit einer Extraportion Beklopptheit wieder für sehr breites Grinsen sorgen. Einige meiner Highlights waren bislang der gescheiterte Überfall auf die Gringotts-Bank, die Goblin-Disco, die verfressene Couch, die abfackelbaren Lego-Schneemänner oder die gelangweilt im Schnee herumzappelnden Schüler - freut euch drauf!

     
 

AUSBLICK



Das weinende und das lachende Auge liegen bei mir gerade sehr nahe beieinander: Zum einen bedauere ich den Verlust der tollen Lego Indy 2-Oberwelt sehr - das lineare Leveldesign von Harry Potter fühlt sich wie ein Schritt zurück an. Aber okay, ich verstehe ja, dass das Hub-Design in Hogwarts nicht wahnsinnig viel Sinn ergeben hätte. Also weg mit der Träne und her mit dem Zwerchfellmittel, denn beim potterschen Humor ist Traveller's Tales in Hochform: Allein der grandios inszenierte »Überfall« auf die Gringotts-Bank ist ein Garant für wund geschlagene Oberschenkel, knapp gefolgt von der wunderbaren Goblin-Disco. Außerdem finde ich es gut, dass der Fokus dieses Mal so klar auf den Knobeleien liegt - klar gibt es immer noch genug Action, aber in einem Schloss voller Rätsel bieten sich die nun mal eher an als ständiges Zauberstab-Geschwinge. Es ist zwar noch einige Arbeit zu leisten, gerade das fiese Tearing sollte ganz oben auf der »Muss noch weg!«-Liste stehen, außerdem ist die Langzeitqualität nach einer Stunde Anspielen natürlich noch nicht abschätzbar. Aber das, was ich bislang spielen konnte, lässt mich an das Gute im Designer glauben: Man hat die Grundzutaten zwar schon gefühlte tausend Mal durchgekaut, aber es schmeckt hier ganz zauberhaft.

Ersteindruck: gut
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Kommentare

Derek schrieb am
bestimmt richtig geiles game ^^
superflo schrieb am
Lego Indy war ja sehr lustig...wenn man Freunde hat.
Ich muss zustimmen, gerade bei diesem Hintergrund würden dem Spiel freie Level gut tun...ist aber sicher auch so amüsant.
dEv!z3 schrieb am
Bl4ckErr0r hat geschrieben:ICh mag Harry Potter
Sehr gut^^
Ich finde auch, das gerade Hogwarts für eine offene Welt prädestiniert ist - naja mal schauen.
schrieb am