Auf Asterix´ Spuren
Auch wenn sich Celtic Kings historisch gibt und viele
authentische Details (Namen, Architektur, Waffen, Kleidung) bietet, will es nicht die Schlachten des Vercingetorix oder des Caesar simulieren oder zum Geschichtsunterricht einladen. Erstens sind die Szenarien fiktiv und zweitens werden historisch Interessierte spätestens beim Auftauchen der Wikinger mit dem Kopf schütteln. Trotzdem: Wenn Ihr nach dem dramatischen Intro die Rolle des jungen Larax übernehmt, dessen Frau von marodierenden Teutonen ermordet wurde, fühlt Ihr Euch sofort in die Zeit der
Blutrache und Stammeskriege zurückversetzt. Wer sich ohne Story ins Schlachtgetümmel werfen will, kann ein Einzelspiel auf einer beliebigen Karte gegen vorher festgelegte Feinde wählen. Hier lassen sich u.a. auch die Jahreszeit, die Siegbedingung etc. wählen. LAN- und Internetspiele sind mit bis zu acht Teilnehmern möglich.
Hübsch, aber unspektakulär
Das Team von Haemimont präsentiert sich optisch auf den ersten Blick bieder: In
isometrischer Perspektive à la Age of Kings zeigt sich eine realistisch anmutende Landschaft mit Höhenzügen, Bäumen und kleinen Dörfern. Erst bei genauerem Hinsehen fallen die vielen schönen Details in Sachen Architektur, Kleidung und Umgebung auf. Vor allem die unterschiedlichen Kriegertypen wissen zu gefallen. Aber trotz einiger leicht bewegter Büsche und Bäume fehlt dem Ganzen doch die Lebendigkeit, durch die sich z.B. Stronghold auszeichnete. Auch die
Hintergrundmusik kann nicht wirklich begeistern: Die eintönige und etwas zu modern plätschernde Melodie hätte etwas mehr Abwechslung und vielleicht einige folkloristische Einlagen nötig.
Taktik und Erfahrung
Jeder Krieger hat
fünf Statistikwerte: Gesundheit, Level, Angriff, Verteidigung und Nahrung. Insbesondere letzterer Wert ist von entscheidender Bedeutung. Im Gegensatz zu Age of Kings oder Empire Earth kostet es nämlich Gesundheitspunkte, wenn Eure Recken längere Zeit ohne Nahrung irgendwo kampieren. Damit sind sowohl Heimatsicherung als auch der
Nachschub, ähnlich wie bei S.W.I.N.E., als taktische Elemente enorm wichtig. Lobenswert ist auch das Level-System, das für jeden Krieger gilt: Kampferfahrung und Training lassen Eure Recken aufsteigen und an Stärke gewinnen.
Strategie meets Rollenspiel?
In Spielgrafik umgesetzte Ereignisse, magische Gegenstände und ansprechbare NPCs sorgen in der Kampagne zwar für eine
Prise Rollenspiel. Aber die Kampftaktik steht neben sehr vereinfachtem Siedlungsmanagement, das sich nur auf Technologieerweiterungen beschränkt, deutlich im Mittelpunkt: Auf Seiten der Gallier stehen Euch Schwertkämpfer, Axtkämpfer, Speerkämpfer, Bogenschützen, Reiter, Druiden und diverse Helden zur Verfügung, die Ihr gegen Gold anheuern könnt. Auch Katapulte lassen sich zur Belagerung einsetzen. In der Vollversion werdet Ihr auch die Römer spielen können, die ähnlich strukturiert sind. Insgesamt soll es etwa
50 Einheitentypen geben. Die drei Formationen Linie, Block und Flügel sorgen für die nötige Ordnung auf dem Schlachtfeld - obwohl das Formieren manchmal noch etwas hakelig wirkt.