Vorschau: Child of Eden (Arcade-Action)

von Jan Wöbbeking



Preview
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
16.06.2011
27.09.2011
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ab 9,07€
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Langsam nimmt der Farbrausch Gestalt an: Entwickler Q Entertainment feilt noch am letzten Level von Child of Eden, aber wir hatten bereits die Gelegenheit, uns durch die übrigen vier Stufen des hypnotischen Sinnesrausches zu ballern. Außerdem haben wir dem Vater des Spiels Tetsuya Mizuguchi bei seinem Hamburg-Besuch einige Fragen gestellt – das Interview findet ihr hier.

Jenseits von Eden

Bald hat das Warten ein Ende: Geschlagene elf Jahre hat Tetsuya Mizuguchi mich und alle anderen treuen Rez-Fans darben lassen. Doch bald ist der drogen- und rezeptfreie Videospiel-Rausch zurück und er fühlt sich genau so gut an wie damals. Am 16. Juni kommt die Xbox-360-Version in die Läden, die PS3-Fassung soll im September folgen. Als Kenner des Vorgängers fühlt man sich sofort heimisch: Wieder fliegen aberwitzig verschnörkelte Wesen durch eine bunt glühende Traumwelt und müssen trotz ihrer Schönheit mit Waffengewalt bekämpft werden. Genau genommen bringt man sie gar nicht um, sondern befreit sie aus den Klauen einer Virusattacke.

Ubisoft hat ein Herz für Blumenkinder.
Ubisoft hat ein Herz für Blumenkinder.
Das Schadprogramm hat das komplette Internet der Zukunft – Eden genannt - verseucht und hält das hübsche virtuelle Wesen Lumi in seiner Gewalt. Das barfüßige Mädel mit dem Perlweiß-Lächeln taucht von Zeit zu Zeit als Projektion im Spiel auf. Gespielt wird sie von der Sängerin aus Mizuguchis J-Pop-Band Genki Rockets, welche auch eine Großteil des Soundtracks beisteuert. Trotzdem kann ich schon eine Entwarnung an all die aussprechen, welche wie ich einen Kitsch-Overkill befürchten. Die Musik ist trotz der neuen Ausrichtung immer noch hypnotisch gehalten: Der an Vocal Trance erinnernde Gesang wird von jeder Menge hypnotischen Trance- und Elektro-Beats aufgelockert. Die Soundkulisse passt wieder hervorragend zum Geschehen auf der Mattscheibe.

Alte Schule…

Im Kern ist Child of Eden ein klassischer Rail-Shooter. Ich fliege auf einem vorgegebenen Weg durch das Level, ganz wie im Saturn-Oldie Panzer Dragoon – mit dem Unterschied, dass die Kulisse hier viel abstrakter aussieht. Wie in Rez werden bis zu acht Gegner mit dem A-Knopf markiert. Lässt man los, zischen die Raketen davon und nagen an der Energie der Widersacher. Als vor mir z.B. einige fliegende Walfisch-Rochen auftauchen, bearbeite ich ihre edelsteinförmigen Schwachstellen. Nachdem ich sie eine ganze Weile gepiesackt habe, zerbirst sich das letzte Exemplar in einen glitzernden Sternenhaufen, der langsam in Richtung der gleißenden Sonne fliegt. Dort verwandelt er sich mit einem farbgewaltigen Spektakel in einen gigantischen Vogel, der lange bunte Fäden an seinen Flügeln hinter sich her zieht – Freunde esoterischer Farbspiele dürften ihre helle Freude haben.

Der gigantische Feuervogel ist ein echtes visuelles Highlight.
Der gigantische Feuervogel ist ein waschechtes visuelles Highlight.
Praktischerweise ist auch der Flattermann mit Schwachstellen übersät, welche ein prima Ziel für meine Raketen abgeben. Wenn ich mich zu sehr auf sie konzentriere, kann es aber passieren, dass mein Opfer es mir mit gleicher Münze heimzahlen will. Dann fliegt ein Grüppchen pinkfarben flackernder Raketen in meine Richtung und die Neuerung des Spiels kommt zum Zuge: Solche Projektile lassen sich nämlich nur mit dem neuen, ebenfalls rosa leuchtenden Dauerfeuer-Laser abwehren. Auch komplette Gegner müssen damit bekämpft werden, wenn sie in der gleichen Farbe glühen. Einige Ammoniten verstecken ihre Achillesverse geschickt im Inneren: Zuerst bringe ich sie mit dem Laser  zum Rotieren, wodurch ein paar empfindliche Tentakeln freigelegt werden. Dann folgt der bekannte Abschluss: Ein paar mal markieren, abfeuern und sie sind Geschichte. Bei einigen Wesen und Kulissen ließen sich die Designer sich wieder bei abstrakten technischen Werken wie von Wassily Kandinski inspirieren, diesmal haben aber auch viele organisch anmutende Formen und Gebilde ihren Weg ins Spiel gefunden. Vor allem die dritte Welt strotzt vor derart vielen Ranken, Blüten und Pollen, dass es mir beinahe in der Nase gekitzelt hat.


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