Der Teufel im alten Europa
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Der Figureneditor ist wieder mal vorbildlich geraten - man hat viele Möglichkeiten, sich seine Lieblingskämpfer zu basteln.
Die uns vorliegende, fast fertige Vorschaufassung enthielt 29 Kämpfer, eine Mischung aus Alt und Neu: Etwa zwei Drittel des Kaders kennt man aus früheren Teilen der Serie; er besteht aus den üblichen Verdächtigen von Siegfried und Cervantes über Ivy und Maxi bis hin zu Mitsurugi, Raphael und Voldo. Der Rest besteht aus frischen Figuren, die sich zum Teil stark an früheren Kämpfern orientieren: „Pyrrha“ kämpft ähnlich ihrer Mutter Sophitia, die junge Kunoichi „Natsu“, eine Schülerin von Taki, führt wie ihre Meisterin zwei Tanto-Schwerter. „Yan Leixia“ ist die Tochter von Xianghua, und auch hier wurde die Hauswaffe (ein chinesisches Schwert) sowie der generelle Kampfstil vererbt. Und die druckvollen Bewegungen von „Z.W.E.I.“ (wofür auch immer das die Abkürzung sein soll) erinnern nicht von ungefähr an Siegfried – laut der Geschichte ist er einer seiner Weggefährten. Richtig neu und anders ist daher eigentlich nur eine Gestalt, aber auch die kennt man bereits: Ezio Auditore da Firenze aus der Assassin’s Creed-Reihe. Der hat einen sehr eigenen, durchaus anspruchsvollen Kampfstil, den man als Soul Calibur-Anfänger lieber erstmal meiden sollte. So oder so sind im Aufgebot keine großartigen Überraschungen zu erwarten, sofern Project Soul nicht nochmal die Star Wars-Karte oder Vergleichbares zückt.
Wer auf die fertigen Nasen keine Lust hat, darf einmal mehr den Editor anschmeißen, der im Vergleich zum ohnehin schon umfangreichen Pendant aus dem vierten Teil nochmals aufgebohrt wurde: Die schiere Anzahl der Gesichter, Figuren, Frisuren, Waffen, Klamotten und Verzierungsdetails kann einen durchaus in den Wahnsinn treiben – und dabei darf man noch Gesichtsdetails verändern, den Waffen individualisierte Effekte zuweisen, aus etlichen Stimmen wählen und dabei Tonlage und –höhe wählen oder gigantische rosa Afros tragen. Man hat die Wahl, an bereits fertigen
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Die Kämpfer verfügen über sehr unterschiedliche Kampfstile - da dürfte wieder für jeden Geschmack etwas dabei sein.
Kämpfen nach Belieben herumzuschrauben oder sich seinen Lieblingsfighter (bzw. natürlich Fighterin, optional mit der
serientypischen Frontlastigkeit) ganz nach Wunsch zu basteln. Die Freiheit hört natürlich spätestens bei der Wahl des grundsätzlichen Kampfstiles auf, denn hier muss man logischerweise eine bereits fertige Schablone wählen. Übrigens soll hier eine exklusive Überraschung warten: Der Kampfstil von Devil Jin aus
Tekken Tag Tournament 2 soll zur Auswahl stehen. Wer auf den ganzen Kladderadatsch keine Lust hat, darf auch einfach den Zufallsgenerator anschmeißen und abwarten. Mit dem so entstandenen Zirkusfreak kann man nicht nur lokal, sondern auch wieder online antreten, allerdings war dieser Modus in der Vorschaufassung noch nicht verfügbar.
Was dagegen ebenso vorhanden wie beeindruckend war, war die Präsentation. Wunderschöne Animationen, gleißende Effekte und einige der schönsten Levels, die es je in einem Beat-em-Up zu sehen gab: Ein üppiger italienischer Hof, ein schummrig zugewucherter Wald, die „Höhle von Licht und Finsternis“, ein mitreißend wackeliges Schiff – Project Soul weiß durchaus zu beeindrucken.