Vorschau: Assassin's Creed 3 (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
31.10.2012
22.11.2012
31.10.2012
29.03.2019
29.03.2019
21.05.2019
30.11.2012
29.03.2019
29.03.2019
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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ab 9,99€
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Nichts Neues im AC-Land?

Die Gefechte werden klasse inszeniert, doch ob sie auch Spannung vermitteln, lässt sich noch nicht sagen.
Die Gefechte werden klasse inszeniert, doch ob sie auch Spannung vermitteln, lässt sich noch nicht sagen.
Allerdings habe ich nach der Präsentation noch meine Zweifel, dass Ubisoft die automatisierte Klettermechanik aufbricht, die mich seit Teil 2 stört und an die ich mich eher zwangsläufig gewöhnt habe. Hier erscheint alles zwar authentischer und mehr im Einklang mit der Umgebung, aber es wirkt immer noch wie auf Schienen. Mit "I am Alive" hat das Ubistudio Shanghai gezeigt, dass man Kletter-Akrobatik mit wenigen Kniffen auch anspruchsvoller gestalten kann. Ich würde mir wünschen, dass es zumindest optional auch in Amerika etwas spannender zur Sache geht und Connor nicht wie Ezio oder Altair minutenlang an einem Vorsprung hängen kann, ohne dass etwas passiert.

Hinsichtlich der Kämpfe setzte sich ein ähnlicher Eindruck fest: Mit neuen Waffen wie Tomahawk, Dual-Pistolen, Musketen, einem Seilpfeil, Pfeil und Bogen (die allerdings noch nicht in Aktion gezeigt wurden) sowie der bekannten Assassinen-Klinge ist zwar theoretisch genug Abwechslung vorhanden. Zumal sich auch frische Möglichkeiten offenbaren: Man kann einen britischen Soldaten als menschliches Schutzschild missbrauchen, um die Musketenkugeln seiner Kollegen aufzufangen, während man die folgende Nachladezeit nutzt, um die Feinde gezielt auszuschalten. Auch tödliche Angriffe aus der Laufbewegung heraus sind jetzt möglich und sorgen für eindrucksvolle Momente.

Chancen zur Rückbesinnung

Aber auch hier wirkt Connor letztlich ähnlich übermächtig wie Ezio. Ich wünsche mir, dass die effektvolle Inszenierung nicht das Ziel, sondern der Weg ist. Ich hoffe, dass die Kämpfe wieder einen Schritt zurück Richtung Spannung machen, dass man bei Gefechten gegen eine Übermacht eine Gefahr spürt und man eventuell auch mal den Rückzug antreten muss.
Neben der Assassinen-Klinge oder dualen Pistolen hat Connor noch andere schlagende Argumente parat.
Neben der Assassinen-Klinge oder dualen Pistolen hat Connor noch andere schlagende Argumente parat.
Gleichermaßen hätte Ubisoft die Chance, der Serie wieder etwas zuzuführen, was man eigentlich mit im Hintergrund bleibenden Meuchelmördern assoziiert und wo man über mehrere Jahre hinweg Vorreiter war: Schleichen. Die stille Spannung, die ich bei den zahlreichen Action-Abstechern mit Sam Fisher spürte (mit Ausnahme SC Conviction), würde Connor gut zu Gesicht stehen - auch als Kontrapunkt zu den Kanonenkugeleinschlägen, Explosionen und hunderten unisono feuernden Musketen, mit denen man sich irgendwann konfrontiert sieht.
Natürlich nicht permanent, aber in einer angenehmen Mischung und damit deutlich häufiger als die wenigen Missionen der AC2-Trilogie, bei denen man nicht entdeckt werden durfte.

Wie es mit Desmond weitergeht, ist ebenfalls noch offen. Ubisoft zieht vor, an einem späteren Zeitpunkt darüber zu sprechen, was mit dem Assassinen-Nachfahren und seinem persönlichen Kampf gegen die Templer in der Gegenwart passieren wird. Allerdings soll die Zeit, die man mit ihm verbringt, deutlich höher liegen als in den bisherigen Teilen.

 

AUSBLICK



Was die Kulisse betrifft, legt sich Assassin’s Creed III ins Zeug: Die Mimik erreicht annähernd Heavy Rain-Qualität; die weitläufigen Panoramen haben das Zeug, die stimmungsvolle Weitsicht aus Red Dead Redemption zu übertreffen; die Schlachten von Hunderten von Soldaten erinnern an Segas Total War. Und dass Ubi Montreal belebte Städte in Szene setzen kann, hat man mit den bisherigen Episoden eindrucksvoll bewiesen. Die AnvilNext-Engine verdient sich also ein "Sehr gut" bis "Ausgezeichnet"! Spielerisch hingegen muss sich erst noch zeigen, dass man mehr als nur eine zaghafte Weiterentwicklung erwarten kann. Klettern, Kämpfen und Erforschen sieht zwar dank neuer Animationen besser aus als bisher und wirkt dynamischer, doch ob es sich gravierend anders spielt, lässt sich noch nicht sagen. Das Potenzial zu mehr ist zweifellos vorhanden: Die gewählte Epoche ist interessant, Connor als Charakter macht neugierig, die Kriegsschauplätze werden wuchtig inszeniert. Aber nicht nur hinsichtlich des offenen Grenzlandes und der darin schlummernden Möglichkeiten sind noch einige Fragen offen. Was bietet die Erforschung der Umgebung? Was kann man entdecken? Führt Ubisoft Connor zurück zu schleichenden Wurzeln, anstatt ihn wie Ezio zu einem Martial Arts-Kämpfer zu machen, der spielend einfach mit einer Übermacht fertig wird? Hinter der "Gegenwarts"-Story rund um Desmond stehen ebenfalls noch viele Fragezeichen.

Eindruck: gut
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Kommentare

Dragon2 schrieb am
@Phayne
Assassin´s Creed Brotherhood und Reveltaions sind nur da um noch mehr kohle raus zu pressen und das merkt man ihnen auch an, zumindest storymäßig. Ich hatte trotzdem jeweils über 40 Stunden Spaß von daher ist es mir egal. Worauf ich hinaus will, AC3 ist der letzte Teil mit Desmond, ich bin mir also ziemlich sicher das die Story um einiges besser wird als die von Brotherhood und Revelations immerhin ist es ja das Finale.
Phayne schrieb am
Habe vor kurzem Revelations durchgespielt und muss sagen, dass das alles langsam lächerlich wird. In jedem Teil werden winzige, kaum zusammenhängende Storyschnipsel der großen "Rahmengeschichte" serviert und wann immer man hofft, mal etwas mehr als nur vage Andeutungen zu bekommen, ist das Spiel auch schon vorbei.
Glaube kaum, dass AC3 etwas daran ändern wird. Ubisoft wird noch 10 weitere ACs rausbringen, die nach genau dem gleichen Schema ablaufen. Ist immerhin unwahrscheinlich, dass "der Neue" nur einen Auftritt bekommt, das werden wohl auch wieder mindestens 2.. und danach haben wir ja noch diverse Weltkriege, Golfkriege und ver. Nah-Ost Konflikte, die man auch noch irgendwie verwursten kann, bevor man sich dann wirklich mal auf Desmond konzentriert.
Aber wirtschaftlich gesehen ist das natürlich große Klasse - bin gespannt, wann die erste AC-Flatrate angeboten wird. ;)
Klar, im Großen und Ganzen ist das Spiel bzw das Konzept AC ganz unterhaltsam, aber die letzte Konsequenz, all diese Ideen sinnvoll zu verknüpfen, die die Reihe aufgreifen möchte, fehlt vollkommen.
Wozu neue Waffen kaufen, wenn die Handklingen doch auch im direkten Nahkampf vollkommen ausreichend sind, wozu die Taschen erweitern, wenn ich im Laufe von Stunden nur ein einziges meiner Wurfmesser verbrate?
Hinzu kommt, dass sämtliche Charaktere so blass gezeichnet sind, dass es mir vollkommen gleich ist, ob die nun leben oder sterben.
Kurzum: AC3, maximal für 10? gebraucht.
xXJaguarXx schrieb am
Was die Kämpfe angeht, finde ich hat Ubi das ganze bisher gut geregelt. Wenn man schleichen wollte, konnte man das tun. Wenn man sich durch die Gegnerreihen metzeln musste, dann konnte man das auch. Es war die Entscheidung des Spielers, und das ist auch gut so ;)
lozer schrieb am
KingDingeLing87 hat geschrieben:Auch wenn man natürlich der Serie nach Teil Zwei vorwerfen kann, dass sie zu wenig neues in den nachfolgenden teilen gemacht haben, haben alle Teile, mir persönlich Spaß gemacht.
Klar, dass Kämpfen hatte gar keinen Anspruch, das klettern sowieso nicht, aber das wichtigste war eh immer die Atmo.
Und die haben sie einfach immer wieder hinbekommen.
Es hat trotz des leichten schwierigkeitsgrades Spaß gemacht, sich durch das Spiel zu meucheln.
man hat sich einfach wohl gefühlt.
So ging es mir jedenfalls.
Ich freu mich jedenfalls auf den dritten.
Ob er nun viel anders macht oder nicht.

Genau so ging es mir auch. Mich hat die Atmosphäre von Anfang an immer begeistert. Ich weiß auch nicht ob es sinnvoll gewesen wäre, das Klettern und Kämpfen so zu erschweren, dass man wirklich nur mit Mühe die Häuser hochkommt.
Weil dann wäre ja die angesprochene Atmosphäre eben nicht mehr in der Form da...
Ich freue mich richtig auf AC III, bin besonders gespannt auf das Setting und was man draus macht. Wenn jetzt noch ne gute Engine und eine nette Story dabei sind, wird das ein richtig geiles Spiel!
KingDingeLing87 schrieb am
Auch wenn man natürlich der Serie nach Teil Zwei vorwerfen kann, dass sie zu wenig neues in den nachfolgenden teilen gemacht haben, haben alle Teile, mir persönlich Spaß gemacht.
Klar, dass Kämpfen hatte gar keinen Anspruch, das klettern sowieso nicht, aber das wichtigste war eh immer die Atmo.
Und die haben sie einfach immer wieder hinbekommen.
Es hat trotz des leichten schwierigkeitsgrades Spaß gemacht, sich durch das Spiel zu meucheln.
man hat sich einfach wohl gefühlt.
So ging es mir jedenfalls.
Ich freu mich jedenfalls auf den dritten.
Ob er nun viel anders macht oder nicht.
schrieb am