Eierlegender Wollmilchsackboy
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An Abwechslung mangelt es in Sackboys erstem Rennspiel nicht.
Kart-Rennen, Monstertrucks, Schwebegleiter, Arena-Matches: Bei einer ersten Präsentation wurde klar, dass der Editor ähnlich viel möglich macht wie in
LittleBigPlanet 2. Sogar ein Memory-Spiel, ein Jump-n-Run mit Frosch, ein Egoshooter und an Thunderhawk erinnernde Heli-Shooter wurden gezeigt. Oder man platziert die Kamera in der Luft und baut einen Vogelperspektiven-Raser wie Micro Machines. Einige Werkzeuge wurden aus Sackboys Jump-n-Run übernommen – mit dem Greifhaken verankert man sich z.B. an einem Gerüst und schwingt sich über einen Abgrund. Im Gegensatz dazu baut man hier allerdings in drei Dimensionen.
Wie wird gebastelt? Mit einer durchsichtigen Kugel werden Löcher in die Erde gefräst oder Hügel aufgeschüttet, danach platziert man Häuser, Tribünen, Publikum, Dinosaurier oder alle möglichen anderen Dekorationen in dem Areal – und verfeinert sie mit gesammelten Stickern. Da die Rennen mehr auf offene Arenen ausgelegt sind als in ModNation Racers, ist man bei der Wahl des Straßenbelags freier. Im Gegenzug wirkte es aber so, als müsse man etwas mehr Arbeit investieren.
Kuhkanonen und zielsuchende Affen
Böller im Anflug: Auch eigene Waffen und Power-Ups darf man erfinden.
Wer möchte, kann auch einfach ein paar Checkpoints auf der Strecke platzieren, welche nacheinander abgefahren werden. Das Salz in der Suppe sind natürlich clevere Abkürzungen, welche sich auf Wunsch auch mit Schaltern öffnen lassen. Besonders cool ist, dass sich neben Strecken, Karts und Fahrern auch die Waffen nach eigenen Vorlieben gestalten lassen. Eine Kanone, welche gigantische Kühe oder zielsuchende Affen verschießt? Kein Problem – dank des aus LittleBigPlanet 2 übernommenen Kreatinators. Die Munition wird nach ihrer Kreation mit dem rechten Stick in die gewünschte Richtung abgefeuert.
Sogar Spielregeln, HUD-Anzeigen, die Anziehungskraft, Geschwindigkeiten und andere Details der Physik-Engine können komplett nach eigenen Vorstellungen erstellt werden. Wer noch über die Schließung von Sony Liverpool trauert, kann z.B. seine eigene kleine WipEout-Kopie mit blitzschnellen Schwebegleitern basteln – und ihr mit dem Film-Editor ein Intro verpassen. Die Aggressivität der KI und das Turbo-System dürfen ebenfalls modifiziert werden. Wer in Straßenrennen keine Drifts mag, entkoppelt sie einfach vom Boost.
Träger Story-Modus
Auf Bienen und anderen Viechern lassen sich Schweberennen austragen.
In den spielbaren Levels ging es klassischer zu: Wie im Vorbild Mario Kart schliddern Sackboy und seine Freunde in kleinen Rennmaschinen über den Kurs und beharken sich mit auf der Strecke verteilten Waffen. Neben dem Drift-Boost sorgen auch kleine Drehungen in den Sprüngen für Schub. Die Steuerung wirkte aber am Boden und in der Luft zu träge, vor allem für einen Fun-Racer. Auch die Technik der PS3 scheint United Front Games noch immer nicht ganz im Griff zu haben, denn das Geschwindigkeitsgefühl litt unter gelegentlichen Rucklern. In den dreidimensionalen Arenen hat die Engine natürlich mehr zu berechnen als in Sackboys 2D-Abenteuern, etwas hübscher könnte die Bastelwelt trotzdem aussehen. Sämtliche bisherigen LittleBigPlanet-Titel waren schließlich nicht nur putzig designt, sondern auch technische Aushängeschilder für die jeweilige Hardware.
Die Internet-Rennen werden diesmal mehr auf Einsteiger zugeschnitten: Anders als in ModNation Racers sind keine Online-Wettbewerbe geplant. Stattdessen geht es laut der Entwickler eher darum, unkompliziert ein paar Runden mit bis zu sieben Gegnern zu drehen und die Community- Levels auszuprobieren. Wer möchte, kann auch auf dem geteilten Bildschirm mit einem Freund online gehen. Im lokalen Splitscreen dürfen sich vier Spieler bekriegen. Der Story-Modus fällt etwas komplexer aus als bei Mario, denn hier geht es in einer ganzen Reihe der oben beschriebenen Disziplinen zur Sache, darunter auch Bosskämpfe. Wer bereits viel Geld in LittleBigPlanet-Kostüme investiert hat, kann sie übrigens auch hier benutzen.