gc-Vorschau: FIFA 13 (Sport)

von Jörg Luibl



FIFA 13 (Sport) von Electronic Arts
FIFA 13
Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
27.09.2012
27.09.2012
kein Termin
kein Termin
27.09.2012
27.09.2012
27.09.2012
27.09.2012
27.09.2012
27.09.2012
30.11.2012
Erhältlich: Einzelhandel
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Spielinfo Bilder Videos
FIFA 12 hat Verkaufsrekorde gebrochen und sich als eine der lukrativsten Marken der Spielebranche etabliert. Parallel zum wirtschaftlichen Erfolg wächst allerdings der qualitative Druck. Noch hat man nicht diese letzte Welle der Euphorie ausgelöst wie Pro Evolution Soccer zu seinen besten Zeiten. Seit David Rutter die Leitung übernommen hat, spürt man sinnvolle Verbesserungen, die das Spiel nicht für die Masse vereinfachen, sondern weiter Richtung Simulation führen. Letztes Jahr bereicherte „Tactical Defending“ das Spielerlebnis. Was soll dieses Jahr besser werden?

Die Suche nach dem offensiven Kick

Auf den ersten Blick hat sich grafisch kaum etwas getan. Aber der zweite offenbart wesentlich weichere Animationen.
Unsere Vorschauversion war erst zu 75% fertig: Auf den ersten Blick hat sich grafisch kaum etwas getan. Aber schon der zweite offenbart wesentlich weichere Animationen bei Kollisionen und Zweikämpfen.
Schon nach wenigen Matches fallen Verbesserungen auf, darunter zwei physikalische: Der Ball springt öfter vom Fuß, prallt plötzlich ab oder geht im Zweikampf verloren. Vor allem, wenn man ihn im Sprint annimmt, kann das bei weniger versierten Technikern sehr unglücklich aussehen - im schlimmsten Fall hebt er hüfthoch ab. Diese neue Unsicherheit sorgt automatisch für mehr Spannung im Spielaufbau, denn wenn ein Verteidiger nicht aufpasst, wird ihm der abspringende Ball stibitzt. Aber nicht zu früh freuen, denn diesmal ist nach dem Verlust auch die Rückeroberung leichter. Im Gegensatz zu FIFA 12 kommt es häufiger zu einem Hin und Her beim Kampf um das Leder. Noch ein physikalischer Fortschritt fällt auf, wenn man abzieht: Die Distanzschüsse mit Vollspann sind wuchtiger und gefährlicher – sehr schön.

Außerdem bemerkt man zunächst mehr Bewegung und Antizipation auf dem Platz: Die Offensivleute laufen sich besser frei, kreuzen diagonal, kehren sogar um oder gehen auch mal lange Wege in eine Richtung. Das führt allerdings dazu, dass sie diese Route nicht so einfach ändern – man kann diesen Laufweg also nicht plötzlich beim Spielerwechsel unterbrechen und umkehren, was natürlich authentisch ist, aber auch mehr Aufmerksamkeit bei den Pässen in den Lauf erfordert; viele Bälle landen bei zu schnellem Pass aus Versehen im Rücken. Die Pässe in den Lauf kann man jetzt etwas druckvoller spielen, vor allem jene flachen in die Spitze, die an Tempo gewonnen haben. Hier hat EA den richtigen Hebel angesetzt, scheint ihn aber nicht konsequent genug gezogen zu haben.

Die Macht der Gewohnheit

Es gibt einge neue Finessen für Freistöße - man kann einen dritten Mann als Schützen hinzuziehen oder mit der Mauer nach vorne trippeln. Sehr schön: Das ahndet der Schiri mit Gelb!
Es gibt einge neue Finessen für Freistöße - man kann einen dritten Mann als Schützen hinzuziehen oder mit der Mauer nach vorne trippeln. Sehr schön: Das ahndet der Schiri mit Gelb!
Wir haben die Steuerung dieser Pässe in die Tiefe irgendwann auf manuell eingestellt, selbst wenn es dann kniffliger ist. Denn beim automatischen Zuspiel in die Spitze wird bei mehreren Anspielstationen des Öfteren der am weitesten entfernte oder denkbar schlechteste Stürmer gewählt - das hat sehr oft genervt, könnte aber noch an der nicht finalen Version liegen. Das sollte EA so dosieren, dass selbst bei "mit Hilfe" der Druck zumindest über die Distanz entscheidet. Immerhin wird man später in Online-Duellen nur über diese Einstellung in der Rangliste spielen können.

Die Neuerungen hören sich trotzdem alle nicht nur gut an, sie fühlen sich nach den ersten Spielen auch klasse an. Aber es gibt nach bisherigem Stand ein Problem auf lange Sicht: Hat man sich an den etwas zickigeren Ball sowie präzisere Pässe gewöhnt, entsteht immer noch ein sehr gleichförmiger Rhythmus. Da sich am „Tactical Defending“ des Vorjahres nichts Wesentliches geändert hat, werden gerade Kenner von FIFA 12 sehr schnell, sehr effizient verteidigen. Das liegt auch daran, dass man beim Pressing und Abschirmen jetzt noch besser in den Mann kommt als im Vorgänger, wo wir noch die zu großen Abstände für den Zugriff auf den letzten Metern bemängelten – das hat EA behoben. Wer gegen den Ball arbeiten und Druck aufbauen will, wird sich hier also pudelwohl fühlen. Allerdings hat dieser Fortschritt auch eine Kehrseite.


Kommentare

Kai2k6 schrieb am
Ich wünsche mir endlich mal n gescheiten 2on2 Modus mit Rangliste, verständlichere und flexiblere Online Lobbys. Dat wars, danke
silverarrow schrieb am
bittesaubermachen hat geschrieben: Lediglich Freistöße werden zu 70% direkt verwandelt oder in Eckballsituationen kommt es zu kaum aufhaltbaren Aktionen. Da weiß man nicht mehr, auf welchem Schwierigkeitsgrad man spielen soll, da man selber gerne auch Tore schießen möchte, aber auch Gegenwehr spüren möchte. Kontern, Seitenverlagerung etc. findet nur gegen menschliche Mitspieler statt.

Das ist so ein Punkt, weshalb Fifa unter keinen Umständen Gold verdient hat, keins davon! Auch im MP, Online oder sonstwo sind Ecken bzw Flanken generell sooo fürn Arsch, ich könnte jedesmal kotzen, wenn ein langer Ball in meinen Strafraum kommt, 2 riesige Defensiv monster stehn da und sehen diesen Ball auf sich zukommen, ich denk mir, "ah kein problem, der kommt doch direkt auf die zu" und dann kann ich verf*ckt nochmal drücken was ich möchte, die krümmen nicht einen Finger, bewegen sich null, gehn nicht zum ball und lassen einen nebenstehenden stürmer (oder sogar einen, der HINTER beiden steht!!!11elf!!) den ball einfach ins Tor köpfen, sorry, aber WAS SOLL DER SCHEISS?! Es soll eine Fußball simu sein, und Balance, Jörg, ist da nicht vorhanden! ist einfach so. Dann belohnt man EA auch noch jährlich für ein Update zum Vollpreis, wo der selbe Dreck sich einfach immer wiederholt und wiederholt.. das ist genau wie PES mit den passiven Verteidigern, die einfach zu dumm sind, einen scheiss ball wegzuspitzeln, der sich 5cm neben dem Fuß befindet, und das ist ein PES Problem seit PES5 (vorherige hab ich nicht gespielt)
Das ist einfach Bullshit hoch 10 und sollte vorallem von seiten, die als Untertitel "kritisch" stehn haben, auch mal abgestraft werden, statt dem Hype jährlich zu erliegen und mit gold awards um sich zu schmeissen....
bittesaubermachen schrieb am
Grundsätzlich gebe ich den vielen Ansätzen hier recht. Ich habe seit FIFA 94 und ISS jeden Teil gespielt, oft auch systemübergreifend. Ich bin der Meinung, dass FIFA 12 einen sehr konsequenten Weg gegangen ist, sich seit FIFA 07 stetig verbessert hat und mittlerweile auch viel Spaß macht, vor allem im Multiplayer. Ich stimme auch Jörg zu, wenn er sagt, dass es keine Sprünge braucht, dass der Spieler immer mehr will, als er realistischerweise bekommen kann und irgendwo am Ende die Balance stimmen muss.
Die aktuelle FIFA-Serie, die seit 2006 einen neuen Weg gegangen ist, hat aber durchaus einige negative Aspekte, die sich jährlich unangetastet wiederholen und ganz deutlich auf die Motivation im Singleplayer-Modus gehen.
katastrophale Wiederholungen, die willkürlich abbrechen, teilweise nur einmal gezeigt werden und niemals den Spielzug zeigen (seit FIFA 11 auch mit fehlerhafter Torhymnen-Musik, sofern eine hinterlegt ist)
der manuelle Jubelmodus ist absolut nervig, zeigt ständig merkwürdige Perspektiven und niemals die Spielergesichter (abseits von ca. 20 Superstars von FIFA 12). Bis zum Jubel laufen die Spieler vogelwild durch die stehenden Verteidiger und am Ende folgt eine übertriebene fehlplatzierte Jubelaktion wie beim Wrestling.
Kaum Ingame-Sequenzen. Während bei FIFA auf der PS2 noch dutzende Animationen gezeigt wurden, gibt es nur noch eine Auswechsel-Szene, mit einer vorherigen Sequenz, welche die Ballkontakte eines anderen Spieler zeigt. Gerade hierfür liebe ich PES, weil was bringen mir all die Gesichter und Trikotdetails, wenn ich eh nur aus der Teleperspektive die Spieler zu Gesicht bekomme
Der Torabschluss ist fernab jeglicher Realität. Bis zum Abschluss sieht FIFA sehr realitätsnah aus, aber der Schuss wirkt oftmals überzogen und unrealistisch. Da passt Physik und Geschwindigkeit nicht, auch hier ist PES weit voraus.
Alles, was außerhalb des Spieles stattfindet (abgesehen von Ergebnis-Einblendungen, einer pauschalen Kommentatorzeile) findet einfach nicht...
superboss schrieb am
Wie ja schon jemand geschrieben hat, wenn der Ball verspringt, ist das ja nur bedingt sinnvoll, wenn man eh schon Probleme hat, sich freiräume zu erspielen. Da bin ich echt gespannt, ob FIFA 13 wirklich unberechenbarer wird oder obs wieder dasselbe statische Gegurke geben wird.
Und abgesehen vom Gameplay. Bitte sorgt endlich dafür, dass die Spielerbenotung auch das wiederspiegelt, was auf dem Platz passiert und nicht irgendwelche Defensivspieler immer Traumnoten bekommen, wahrend zb Ribery trotz guter Offensivaktionen mit schlechter Bewertung abgespeist wird.
Das nervt und macht die Statistiken eigentlich unsinnig.
Sonst lasst es lieber ganz weg.....
Clint schrieb am
4P|T@xtchef hat geschrieben:Das ist der Fluch jeder Sportsimulation, denn letztlich kann sie gar nicht die Realität abbilden. Und wenn man Bela Rethy zuhört, scheint die ohnehin für jeden ganz anders auszusehen - da hat man bis zur A-Jugend selbst gekickt und versteht diesen Mann nicht. :wink:
:D
Besser kann man die Leistungen von Bela Rethy nicht kommentieren... allerdings trifft das auf viele der bekannteren Kommentatoren zu (Reif, Simon...).
schrieb am