gc-Vorschau: Project Spark (Sonstiges)

von Julian Dasgupta



Project Spark (Sonstiges) von Microsoft
Project Spark
Sonstiges
Entwickler: Microsoft
Publisher: Microsoft
Release:
kein Termin
10.10.2014
10.10.2014
Erhältlich: Entwicklerseite, Einzelhandel
Erhältlich: Entwicklerseite, Einzelhandel
Spielinfo Bilder Videos


Erwartungsgemäß hatte Microsoft auch Project Spark mit in die Koffer für die Reise nach Köln gepackt und präsentierte auf der gamescom die jüngste Version des ambitionierten Spielebaukastens. Gegenüber der E3-Version konnte man dabei ein paar neue Features demonstrieren.

Video
Mit Project Spark möchte Microsoft die kreativen Bastler ansprechen.
So wird man auf der Xbox One mit Kinect Performance Capture ermöglichen - über den Sensor kann man Charakteren eigene Posen und Sprachsamples verpassen, die sich dann in eigene Werke einbauen lassen. Details lassen sich natürlich noch etwas editieren, so dass man z.B. eine Tonaufnahme zurechtschneiden oder die Tonlage rauf- oder runterschrauben kann. Darüber hinaus wird Kinect wohl nur für Sprachbefehle genutzt.

Schnelle Ergebnisse dank Crossroads

Den Editor muss man an dieser Stelle nicht weiter beschrieben - das hat Microsoft schon sehr ausführlich per Video erledigt. In Köln erläuterte man allerdings auch den so getauften Crossroads-Modus für jene, die recht schnell konkrete Spielszenarien bauen wollen, ohne im Editor beim Urschleim anfangen zu müssen.

Dabei startet man mit einer zufällig generierten Landschaft, für die man dann ein Textur-Set auswählt. Danach kann man sich vordefinierte Gameplay-Szenarien aussuchen, z.B. eine Fetchquest oder Mission, in der man einen Ort verteidigen muss. Diese werden dann entsprechend angepasst.
Auf der Xbox One hilft der Kinect Sensor, Posen und Sprachsamples zu erfassen.
Auf der Xbox One hilft der Kinect Sensor, Posen und Sprachsamples zu erfassen.
Als Anfänger bekommt man nur eine überschaubare Auswahl geboten - je mehr man mit Crossroads herumspielt, desto mehr Optionen schaltet man frei. Im Gegensatz zum Editor: Dort stehen alle Tools gleich initial zur Verfügung.

Anders auf der E3 konnte sich Microsoft auch zur möglichen Größe der Level äußern. Diese wird dynamisch angepasst, während man vor sich hinbastelt. Baut man über den Rand hinaus, wir das Gebiet automatisch vergrößert. Das derzeitige Limit liegt bei Karten mit einer Fläche von 5x5km. Levels lassen sich natürlich untereinander verlinken um größere Welten zu erschaffen.

Jedes Objekt, das in der Spielwelt platziert wird, hat ein eigenes "Brain", in dem man ihm bestimmte Verhaltensweisen zuordnen kann. Visuell wie konzeptionell scheint Spark ziemlich flexibel zu sein, wie Microsoft anhand einiger Demos aus der Alpha-Phase zeigte. Zu sehen waren u.a. ein Spiel mit Ego-Perspektive, ein wie Limbo aussehender Plattformer sowie ein Puzzlespiel.

PC-Fassung nicht mod-bar

Man wird vorhandene Texturen bearbeiten können und auch vorhandene Objekte lassen sich zerlegen und neu zusammensetzen. Das Einbauen eigener Texturen oder gar Modelle und Animationen wird in der PC-Version allerdings nicht möglich sein.
Das Erstellen farbenfroher Welten ist mit dem Spark-Baukasten kein Problem.
Das Erstellen farbenfroher Welten ist mit dem Spark-Baukasten kein Problem.
Microsoft schließt zwar nicht aus, dass diese Option vielleicht irgendwann mal verfügbar sein wird - vorerst setzt man aber auf den Verkauf zusätzlicher, intern produzierter Content-Pakete für das Werkzeug, welches in seiner Grundfassung kostenlos sein wird. Hier scheint dem Hersteller etwas der Mut zu fehlen: Ansätze wie der Steam Workshop oder der Unity Asset Store zeigen, wie sich Content-Plattformen gestalten lassen, auf denen sowohl der Anbieter als auch die Community Geld verdienen können.

Der Erfolg von Spark wird auch davon abhängen, wie gut Microsoft sein Produkt bewirbt und unterstützt. Dass Potenzial allein nicht ausreicht, hat sich bereits bei Kodu oder Xbox Live Indie Games gezeigt.

Seit Juli läuft ein Alpha-Test mit knapp 1000 Nutzern. Ab Ende Oktober soll der Startschuss für die offene Beta auf dem PC gegeben werden. Auf der Xbox One soll der Funke ab Januar zünden. Der Baukasten wird auch für die Xbox 360 produziert, einen Termin wollte Microsoft hier aber nicht nennen.

Einschätzung: gut
 

Kommentare

JudgeMeByMyJumper schrieb am
Was an Videos bisher zu sehen war, haut mich schlicht um. Es weckt das Kind in mir. Eigene Wekten und Spiele bauen. Man, es wird solche Helden geben, die wochen- und monatelang an eignenen Spielen tüfteln und die Community damit beglücken werden. Genial.
Fragt sich nur noch, wie detailliert und ausgefeilt, die erstellten Welten/Level/Spiele wirklich sein werden: Wird es möglich sein ein neues, klassisches Fable zu konstruieren, ein Mario Kart auf Xbox360/One, ein komplexes Rollenspiel. Das wäre einfach der Megahammer und für mich noch mal ne ordentliche Portion cooler als das was LBP auf PS3 bisher möglich macht.
SectionOne schrieb am
Bin schon sehr gespannt auf dieses Projekt. Kinect als "MoCap Studio" zu nutzen klingt erst mal genial. Allerdings freue ich mich schon auf den ersten NPC der mir "dei Mudda" Sprüche rein drück. Wann immer Spieler kreativ sein dürfen, treiben sie auch Schindluder.
schrieb am