Wo sind meine Jungs?
Ein kleiner Umbau - und schon geht es ins schroffe Gelände.
Wie einfach es ist, Mitglieder für sein Team anzuwerben sowie Single- und Multiplayer zu verschmelzen, haben die Entwickler auf der gamescom demonstriert: Fix die Einladung verschickt – und schon schließen sich bis zu drei Freunde meiner Crew an. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich die potenziellen Kumpanen in unmittelbarer Nähe befinden oder gerade an entgegengesetzten Küsten der Spielwelt aufhalten, die eine permanente Online-Anbindung erfordert. Sobald die Einladung akzeptiert wird, folgt das sofortige „Beamen“ an meine Position – sehr praktisch.
Zwar kann man sich auch alleine den zahlreichen Skill-Herausforderungen stellen, doch erst im direkten Duell mit anderen Crew-Mitgliedern kommt echte Freude auf. Dazu gehören z.B. Stunt-Einlagen, das Erreichen einer bestimmten Höchstgeschwindigkeit oder kleine Duelle wie die Frage, welcher der Fahrer besser die vorgegebene Ideallinie halten kann. Koop-Rennen fördern dagegen den Teamgeist, denn selbst wenn man als Letzter die Ziellinie überquert, regnet es noch ordentlich Geld, Erfahrungspunkte und eventuell sogar wertvolle Wagenteile, falls ein Crew-Kumpel den Rennsieg einfahren konnte.
Einer für alles
Die offene Spielwelt sieht klasse aus - aber bietet sie auch genug Abwechslung?
Zwar wird eine breite Palette an lizenzierten Boliden geboten, aber man kennt es ja: Hat man sich erstmal an einen Wagen gewöhnt oder seinen Traumflitzer gefunden, möchte man ihn nur ungern gegen eine andere PS-Schleuder eintauschen. Leider zwingen einem viele Rennspiele genau diesen Wechsel auf. Nicht so hier, denn der coole Auto-Konfigurator bietet nicht nur massig Tuningoptionen und optischen Schnickschnack, sondern auch verschiedene Versionen ein und desselben Modells. Da bekommt der schnittige Camaro, mit dem ich eben noch über den Asphalt der Stadt geheizt bin, auf Knopfdruck einfach ein paar fette Scheinwerfer sowie Geländereifen montiert – und schon wird aus dem Straßenflitzer ein Offroad-Vehikel, mit dem man durch die Pampa driftet. Zusätzlich lassen sich die Boliden mit Perks wie z.B. besseren Bremsen ausstatten.
Doch gerade der Ausflug in unebene Gefilde offenbart noch eine Schwäche, die bereits auf er E3 den Fahrspaß getrübt hat: die schwammige Steuerung. Es ist klar, dass ein Fahrzeug bei Fahrten durch das Gelände nicht das Grip-Niveau einer Rennstrecke aufweisen kann, doch derzeit fällt es mir noch schwer, in diesen Situationen ein Gefühl für die Fahrphysik des Wagens zu bekommen, da dieser erst mit großer Verzögerung auf meine Lenk-Eingaben reagiert. Vielleicht sollten sich die Entwickler eher an Titeln wie Dirt 3 orientieren, in denen das Rasen über Sand und Schotter wesentlich besser eingefangen wird.