E3-Vorschau: Kingdom Hearts 3 (Rollenspiel)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Square Enix
Release:
30.03.2021
29.01.2019
29.01.2019
kein Termin
29.01.2019
29.01.2019
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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Spielinfo Bilder Videos
Cockpit-Ballerei

Außerdem gibt es Spielzeug-Roboter; klettert Sora in deren Cockpits, wird das Action-Adventure zum Ego-Shooter. Er ballert dann aus relativ großer Höhe, plättet die kleinen Gegner mit den Fäusten des Plastikritters und nutzt alle paar Sekunden eine Spezialattacke, was Granaten, ein starker Laser oder ein schneller Vorstoß sein kann.

Und dann sind da noch Disney-Momente, die Sora in ganz bestimmten Situationen einleiten kann. Zu sehen war ein solcher in der zweiten spielbaren Umgebung Olympus, also der Welt von Herkules, wo ein riesiger Titan Sora zu schaffen macht. Dem kann er mit normalen Attacken nämlich wenig anhaben – nach einigen Hieben muss der Riese allerdings Luftholen, so dass Sora an ihm heraufklettern, seinem Kopf ein wenig zusetzen und schließlich eine dieser Attraktionen starten kann. Die heißen
Minispiele

Mit 20 Minispielen weckt Kingdom Hearts 3 übrigens Kindheitserinnerungen und reist in eine Zeit, als mit tragbaren LCD-Konsolen frühe Videospielfreuden aufkamen. In einem Video stellt Square Enix die Minispiele vor.

Über einen eigenen Handheld greift Sora drauf zu, der zudem noch weitere Funktionen hat. U.a. findet Sora dort wichtige Notizen - mehr wollte Nomura noch nicht preisgeben.
deshalb so, weil sie von z.B. Fahrgeschäften in Disneyland abgeleitet sind. Und so rattert der Bub in einem Zug namens Big Magic Mountain um den Titan, von wo aus er ein Raketenfeuerwerk auf ihn niedergehen lässt.

Flowless

Während man vor und auf dem Riesen herumläuft und auch, wenn Sora den Berg erklimmt, auf dem der Boss thront, klettert er übrigens ganz von alleine. In Kingdom Hearts 3 kann man zwar springen – steile Wände kraxelt der Held aber automatisch empor. Und er macht das an den Felsen der Herkules-Welt ebenso wie an den Schränken der Toy-Story-Welt sowie an den Regalen des dortigen Einkaufsparadieses.  Das ist praktisch, hat mich allerdings nicht überzeugt, weil den Bewegungen des Helden dadurch die Dynamik und auch das Erfolgserlebnis beim Bezwingen kniffliger Passagen fehlt. Es verlagert das Laufen lediglich in die Horizontale, was in Verbindung mit einer recht eigensinnigen Kameraführung sogar mehr störend als befreiend wirkt.

Auch den Kämpfen selbst fehlt die Dynamik eines waschechten Action-Adventures, denn das Laufen, Hauen und Zaubern (Sora stehen aus Final Fantasy bekannte Feuer-, Eis- oder Heilzauber zur Verfügung) fühlt sich lasch an. Man spürt in den Bewegungen kaum Kraft und Beschleunigung. Sora wirkt wie die Figur eines Jump&Runs
Vieles ist möglich, u.a. eine Art Hochseil-Skaten. Im Gegenzug fehlt dem Abenteuer allerdings der rechte spielerische Schwung.
Vieles ist möglich, u.a. eine Art Hochseil-Skaten. Im Gegenzug fehlt dem Abenteuer allerdings der rechte spielerische Schwung.
sehr leicht, während man wie im rundentaktischen Gefecht nüchtern Aktionen aneinander reiht, anstatt in einen vereinnahmenden Flow zu geraten. Meins ist das nicht. Hätten mich starke Widersacher wenigstens dazu gezwungen die vielen Möglichkeiten taktisch zu clever kombinieren... Stattdessen bin ich an vielen der ständig gleichen Grüppchen irgendwann einfach vorbeigelaufen.

Das, deshalb, darum

In einen aufregenden Rhythmus kam ich auch deshalb nicht, weil sich das Spiel ständig selbst unterbricht. Kaum hat man ein kleines Areal von Gegnern befreit, halten die Charaktere ja schon wieder Kriegsrat und das tut dem Spielgefühl nicht gut. Hätten sie wenigstens Interessantes zu erzählen, doch meist stehen sie am Fleck und zerklären ausführlich, wer was wann getan hat und was man deshalb wo wie tun müsse. Tatsächlich kann ich mich nur an eine einzige charakterlich prägende Szene erinnern.

Zu allem Überfluss gab es in den bisher spielbaren Abschnitten kaum etwas zu entdecken, obwohl Square Enix darauf hinwies, dass das Einkaufszentrum zum Erkunden einlädt. Nun waren manche Fans tatsächlich davon begeistert, virtuelle Ausgaben bekannten Disney-Spielzeugs zu entdecken – ich kann mit derartigen Funden allerdings nichts anfangen. Spielerisch wertvolle Gegenstände hätte ich als sinnvoller erachtet, doch die erschöpften sich in Kisten, deren Inhalte verschiedene Energieleisten füllen. Besonders weitläufig waren die Gebiete der Demo schon gar nicht: „Schläuche mit kleinen Bäuchen“ trifft es schon eher.
 

AUSBLICK



Ich hatte Spaß mit meinem ersten Ausflug in die Welt von Kingdom Hearts. Das Kombinieren etlicher Angriffe und Zauber, der gelegentliche Wechsel in die Ego-Perspektive, die mächtigen Attraktionen und vor allem das Herbeirufen bekannter Disney-Charaktere (Arielles Erscheinen wird wunderschön in Szene gesetzt!) machen Laune und bieten etliche Möglichkeiten, den Feinden der großen Film- und Spielewelten zuzusetzen. Doch unterm Strich ist Kingdom Hearts 3 vor allem das: eine von Square Enix choreografierte Disney-Show. Ein griffiges Action-Adventure habe ich hingegen nicht erlebt. Dazu fehlten eine fesselnde Herausforderung, der nötige Wumms und den Bewegungen eine kraftvolle Dynamik – gerade das automatische Erklettern vertikaler Hindernisse lässt das Umherlaufen seltsam beliebig erscheinen. Zu allem Überfluss gibt es selbst dort kaum etwas spielerisch Wertvolles zu entdecken, wo das Erkunden eine große Rolle spielen soll. Es kann durchaus sein, dass sich das fertige Kingdom Hearts 3 als richtig gutes Abenteuer entpuppt; das dürfte vor allem von der Geschichte abhängen. Von der war in den bisher gezeigten Szenen allerdings noch fast nichts zu sehen.

Einschätzung: befriedigend

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Kommentare

LP 90 schrieb am
Trumperator hat geschrieben: ?20.11.2018 18:52
LP 90 hat geschrieben: ?04.06.2018 13:03
Wundern tut es mich nicht in einer Umgebung wo eine 7/10 für das letzte Zelda mit Todesdrohungen beantwortet wird und DDOS-Attacken.
schon mal über n praktikum bei der afd nachgedacht? :Häschen:
Ist ja nur alles belegt von Leuten wo das echt passiert ist.
Ultimatix schrieb am
Sn@keEater hat geschrieben: ?05.06.2018 14:25 Also ich frage mich schon ehrlich gesagt > Was haben die da so lange an das Spiel gearbeitet? Ich sehe da irgendwie kaum ein unterschied zu KH2? Nur etwas Hübscher + neue Welten.
Ein Unterschied von vielen ist zum Beispiel das die Welten und Charaktere jetzt wirklich wie aus den Disney Filmen aussehen. Die alten Teile sahen längst nicht so stark aus
Trumperator schrieb am
LP 90 hat geschrieben: ?04.06.2018 13:03
Wundern tut es mich nicht in einer Umgebung wo eine 7/10 für das letzte Zelda mit Todesdrohungen beantwortet wird und DDOS-Attacken.
schon mal über n praktikum bei der afd nachgedacht? :Häschen:
no need no flag olulz schrieb am
PfeiltastenZocker hat geschrieben: ?05.06.2018 20:00
- Man kann maximal 5 Heilgegenstände pro Kampf verwenden, das wird von dem Spiel überhaupt nicht kommuniziert, nach dem 5. eingeworfenen Gegenstand wird das Inventar deaktiviert.
- Heilzauber leeren wie in KH2 die komplette MP-Leiste
-Spezialangriffe sind an eine bestimmte Leiste gekoppelt die sich nicht einfach automatisch wieder auffüllt. die Ausführung dieser Spezialangriffe erfolgt durch QTE's oder kleineren Minispielen, manche davon sind ja sogar wirklich interaktiv wie man im KH3 sehen kann, also Abwechslung und Unterschiede in der Hinsicht wird es wohl geben.
Diese Dinge finde ich ehrlich gesagt schon ziemlich kacke... Natürlich kein Beinbruch, aber ein qualitativ hochwertiges Kampfsystem sollte man nun auch nicht erwarten.
Solange es einigermaßen schnell und dynamisch bleibt wie in den Vorgängern, wird es auch ok sein. Mehr aber auch nicht.
PfeiltastenZocker schrieb am
Ich hoffe halt das die Moves nicht nur für das Auge gut sein sollen und bei Square habe ich mittlerweile große Angst davor und bin kritisch. Der Prismaregen sieht z.b. echt gut aus aber wenn es dann noch weitere Angriffe gibt die so funktionieren könnte es sein das man nur so über moves Spamt und der Boss müsste jetzt nicht unbedingt diese Spaziergangphase haben.

Ich denke mal es wird schon wichtig sein dass man mindestens auf Veteran spielt, damit man sieht in wie weit sich bestimmte Spielelemente auswirken, dass einiges davon auch einfach als Eyecandy wird würde ich aber wohl auch nicht ausschließen. :/
Was ich bisher festhalten kann durch 0.2 und den Trailern zu KH3 ist folgendes: (kann sich natürlich seitdem längst geändert haben)
- Magie ist sehr viel mächtiger als in den Vorgängern, man muss jedoch auch bedenken dass man mit Aqua die auf Stufe 50 startet, schon die stärksten Stufen der Elementarzauber besitzt. So ist's aber bislang tatsächlich so dass man Magie mehr als eine Ressource sieht, starke Angriffe die erheblich an der MP Anzeige zehren.
- In dem Spiel wird es definitiv wie in Birth by Sleep wieder verschiedene Kampfformationen geben, diese werden dadurch ausgelöst dass man bestimmte Bedingungen im Kampf erfüllt oder mit einem bestimmten Nebencharakter an der Seite kämpft. Es kann also gut sein dass man dazu angehalten wird auf eine bestimmte Weise zu spielen um einzigartige Vorteile zu bekommen.
- Man kann maximal 5 Heilgegenstände pro Kampf verwenden, das wird von dem Spiel überhaupt nicht kommuniziert, nach dem 5. eingeworfenen Gegenstand wird das Inventar deaktiviert.
- Heilzauber leeren wie in KH2 die komplette MP-Leiste
-Spezialangriffe sind an eine bestimmte Leiste gekoppelt die sich nicht einfach automatisch wieder auffüllt. die Ausführung dieser Spezialangriffe erfolgt durch QTE's oder kleineren Minispielen, manche davon sind ja sogar wirklich interaktiv wie man im KH3 sehen kann, also Abwechslung und Unterschiede in der Hinsicht wird es...
schrieb am