Vorschau: LawBreakers (Shooter)

von Benjamin Schmädig



Publisher: Nexon
Release:
07.08.2017
08.08.2017
Erhältlich: Digital
Erhältlich: Digital
Spielinfo Bilder Videos
Einzigartige Erfolge

Natürlich dauert es eine Weile, bis man die Möglichkeiten erstens verstanden hat und zweitens voll ausschöpfen kann. Man muss die unterschiedlichen Bewegungen ja auch mit den richtigen Angriffen kombinieren sowie einzigartige Aktionen beherrschen, etwa das Rammen des Titanen, der dafür nicht sprinten darf. Hat man die Bewegungen einmal verinnerlicht, nutzt man aber sowohl über die Distanz als auch in nächster Nähe einzigartige Attacken und Spezialangriffe; jede Figur nutzt eine oder zwei nur ihr eigene Waffen und manche sind besonders im Nahkampf sehr mächtig.

Weil man sie erst beherrschen muss, fühlt sich jede gelungene Aktion wie ein Erfolg an – das ist in anderen Shootern ähnlich, wertet das Spielgefühl hier aber noch deutlicher auf. Man wächst viel stärker in eine Rolle hinein, die dem eigenen Stil entspricht.
Lawbreakers wird nicht free-to-play sein, sondern kostet je nach Version knapp 30 oder 40 Euro, wobei man vom Start weg alle Charaktere spielen darf.

Das soll auch alle zukünftigen Inhalte betreffen - oder wie es die offizielle Webseite formuliert: "Jup, ihr braucht keinen Season-Pass-Bullshit [...], nur absolutes Können."
Man fliegt und rast und legt sich Gegner so zurecht, wie es nur dieser Charakter kann, wobei übrigens mehrere Figuren desselben Typs gleichzeitig an einer Runde teilnehmen können und man das Alter Ego mit jedem Respawn wechseln darf.

Irgendwie Scifi

Als kleine Schwäche empfinde ich nur die bisher vorhandenen Karten, denn die meisten von ihnen gleichen sich doch sehr. Die eine schwerelose Zone im Zentrum, die relativ wenigen Areale drum herum – und dann sehen sich alle Kulissen auch noch zum Verwechseln ähnlich. Die Einsatzgebiete werden wohl nicht die Stärke von Lawbreakers sein. Hinzu kommt in der aktuellen Beta eine Verzögerung, durch die Nahkampfangriffe gefühlt deutlich eher ausgeführt werden, als man sie selbst oder der Gegner sie kommen sieht. Dem Spielgefühl tut das selbstverständlich nicht gut.
Leider gleichen sich die meisten Arenen sehr. Optische und spielerische Besonderheiten weisen die wenigsten auf.
Leider gleichen sich die meisten Arenen sehr. Optische und spielerische Besonderheiten weisen die wenigsten auf.


Interessant sind dafür verschlossene Türen, die nur auf gehen, wenn sich jemand in der Nähe aufhält: Sie bieten z.B. Scharfschützen am Rand der schwerkraftlosen Zentren ein wenig Sicherheit. Ebenso wertvolle wie mitunter hart umkämpfte Rückzugsgebiete sind außerdem Heilstationen, an denen Freund und Feind ihre Gesundheit wiederherstellen. Solche wichtigen Positionen abseits der Zielgebiete tun der taktischen Verschiebung immer gut.

Drama Queen!

Zurück zu den Besonderheiten, genauer gesagt den Spielvarianten, die zwar bekannten Arten wie Capture-the-Flag oder Domination gleichen, durch verschiedene Kniffe aber spannende Matches entstehen lassen. In Overcharge muss das Team etwa eine Batterie vom Zentrum in die eigene Basis tragen, erzielt damit aber nicht umgehend einen Punkt. Vielmehr muss der Akku erst aufgeladen werden – und bis das geschehen ist, kann ihn die gegnerische Mannschaft stehlen.

So sind die Matches ständig in Bewegung, wodurch sie an spannende Sportereignisse erinnern, in denen eine gute Mannschaftsleistung eine verloren geglaubte Partie noch drehen kann. Das hatte ich schon notiert, bevor ich mich mit dem Lead Designer unterhalten habe, der genau das wohl tatsächlich als Devise ausgegeben hat: „Bei allem, was wir tun, steht der Wettbewerb im Mittelpunkt“, so Nanni, „und Drama ist das, was guten Wettbewerb ausmacht. […] Wenn das Team, das im Rückstand lag, aus dem Nichts einen Treffer landet […] das sind Momente, die wir mit unseren Spielvarianten einfangen wollten.“
 

AUSBLICK



Dabei war ich nun wirklich nicht scharf auf noch einen dieser Zeitfresser! Es gibt ja gerade mehr als genug Online-Shooter, richtig gute noch dazu. Aber nach zwei Beta-Phasen steht für mich fest, dass ich für Lawbreakers ein paar Stündchen freimachen will. Den bisherigen Umgebungen fehlt zwar sowohl optische als auch spielerische Abwechslung, doch dafür entschädigen einfallsreiche Charaktere mit einzigartigen Waffen sowie besonderen Fähigkeiten. Die Bewegung im dreidimensionalen Raum ist für sich genommen schon ein Höhepunkt – hinzu kommen coole Aktionen, die jeweils einer Art Held vorbehalten sind. In Verbindung mit den einfallsreichen Varianten bekannter Spielweisen erlebt man daher aufregende Partien, die es in dieser Form nirgendwo gibt. Eine Portion Skepsis bewahre ich mir aufgrund der sich ähnelnden Karten und kleiner Ungereimtheiten im Netzcode vorsichtshalber auf. Alles in allem ist Lawbreakers aber auf einem verdammt guten Kurs!

Einschätzung: gut

Kommentare

Nuracus schrieb am
Eine Beta ist keine Demo.
winkekatze schrieb am
Ich wäre ja mal gespannt wie hier die CD-Kritiker Fähigkeiten ohne Cooldowns balancen wollen. Wüsste auch nicht warum CD´s generell schlecht wären.
Schließlich gehts darum einerseits die Fähigkeiten nicht sinnlos zu "verschwenden" andererseits um deren möglichst effektiven Einsatz um das Potential des Chars auch auszureizen...Aber klar, wenns nur "Press X to win" ist, ist das einfach schlecht umgesetzt, und wer keine aktivierbaren Skills in Shootern haben möchte, für den gibts genug Spiele.
Veldrin schrieb am
Spiritflare82 hat geschrieben: ?07.07.2017 09:40 Was soll eigentlich das man Open Beta nur am PC spielen kann? Wollte das auf PS4 runterladen ums mal zu testen, da gabs wohl nur eine Closed Beta...
Ohne Demo auf Konsole-da sollten die sich was einfallen lassen...gerade bei einem Multiplayer Titel lachhaft, wirkt so als wenn ihnen die Konsolenversion eh egal ist, das ist schonmal schlecht
Das scheint tatsächlich marketingtechnisch kaum Sinn zu ergeben auf der Konsole ne geschlossene und aufm PC ne offene Beta zu veranstalten. Du kannst die ja mal auf Twitter, oder wo auch immer die Öffentlichkeitsarbeit machen, fragen, warum die Playsis keine open Beta kriegen. Vielleicht bekommste ja dann ne Antwort auf deine Frage.
Spiritflare82 schrieb am
Was soll eigentlich das man Open Beta nur am PC spielen kann? Wollte das auf PS4 runterladen ums mal zu testen, da gabs wohl nur eine Closed Beta...
Ohne Demo auf Konsole-da sollten die sich was einfallen lassen...gerade bei einem Multiplayer Titel lachhaft, wirkt so als wenn ihnen die Konsolenversion eh egal ist, das ist schonmal schlecht
DonDonat schrieb am
Klusi hat geschrieben: ?05.07.2017 13:52 Ich spiele sehr gern Heiler und die Heilung des Medikus hatte für mich nicht den Eindruck, als würde sie wirklich einen Unterschied machen. Vielleicht liegt der Fokus doch eher auf das Töten der Gegner und der Heil-Cooldown ist nur nice-to-have.
Der Fokus liegt ganz klar auf dem Skill des einzelnen. Bin in den ersten Stunden mit Erwartungen/ Erfahrungen aus Overwatch rangegangen, was in diesem Spiel aber so gar nicht funktioniert.
In Overwatch kann ein Team, was nicht als Team spielt quasi nicht gewinnen, bei Law Breakers ist dass aber absolut kein Problem, wenn der einzelne Spieler gut genug ist.
Gerade der Medic ist halt, wie von dir schon angemerkt, einfach nicht wirklich für das Spiel sinnvoll, so wie er jetzt ist...
schrieb am