Vorschau: Fractured Space (Shooter)

von Benjamin Schmädig



Fractured Space (Shooter) von Edge Case Games
MOBA in Space
Entwickler:
Publisher: Edge Case Games
Release:
2016
Spielinfo Bilder Videos
Das nenne ich mal einen Fauxpas: Als ich meine Vorschau zu Dreadnought mit der Vorfreude schloss, in einigen Monaten riesige Großraumschiffe durchs Weltall zu steuern, da kannte ich Fractured Space noch gar nicht. Seit Ende letzten Jahres ist dessen frühe Version auf Steam erhältlich – und ich hatte sie glatt übersehen! Dabei entspricht das Spiel genau meinem Beuteschema. Es wurde höchste Zeit...

MOBA vs. Team Deathmatch

Kann das ein Zufall sein? Nachdem das deutsche Studio Yager im vergangenen Juni ein Spiel namens Dreadnought ankündigte, in dem statt menschlicher Kämpfer zwei Flotten schwerer Raumschiffe aufeinandertreffen, veröffentlicht Edge Case Games wenige Monate später Fractured Space – ein Spiel, in dem statt menschlicher Kämpfer zwei Flotten schwerer Raumschiffe aufeinandertreffen. Während es zuvor kaum etwas Vergleichbares gab, kämpften mit einem Schlag also zwei Titel um die Gunst zukünftiger Kapitäne. Mir kann's nur recht sein!

Zumal sich die Weltraumgefechte konzeptionell unterscheiden, denn wo in Dreadnought die Zahl der Abschüsse im Vordergrund stehen, ähnelt Fractured Space einem MOBA. Es geht somit nicht nur darum, gegnerische Schiffe zu zerstören. Vielmehr muss die feindliche Basis erobert werden und wenn das fünf Mann starke Team dabei nicht an einem Strang zieht, hat es gegen halbwegs erfahrene Kontrahenten keine Chance.
Fractured Space entsteht bei den Entwicklern, die für Strike Suit Zero verantwortlich zeichnen.

Laut Darstellung des britischen Studios wollte das alte und neue Team nach Fertigstellung der Weltraumoper etwas Größeres schaffen, bleibt den ehemaligen Kollegen aber verbunden.

Auf der Straße zum Feind

Das gilt natürlich auch für Dreadnought, allerdings steht die territoriale Taktik hier stärker im Vordergrund.  Immerhin ist es unmöglich, ein schnelles Schiff gleich zu Beginn im Mittelpunkt des Zielgebiets zu parken: Das Einsatzgebiet besteht aus fünf Sektoren, die ausschließlich über Sprünge (ob durch den Hyperraum oder wie sonst, ist mir bis heute nicht klar) erreichbar sind, und der Sprung zum gegnerischen Stützpunkt ist ohne einen von zwei Schlüsselpunkten gar nicht möglich.

Weitere Stationen fördern Rohstoffe, mit denen die Schiffe aufgerüstet werden, sprich stärker und schneller, während das Erobern einer zentralen Rohstoffquelle alle acht Minuten eine weitere Stärkung bedeuten kann. Einzelne Abschüsse bedeuten daher nichts. Das Einnehmen und
Zwei fünf Mann starke Teams kämpfen über teils große Distanzen um Territorien.
Zwei fünf Mann starke Teams kämpfen über teils große Distanzen um Territorien.
Verteidigen der Rohstoffquellen sollte ebenso koordiniert sein wie ein Angriff auf die feindliche Basis. Zumal beide Teams zwei komplett getrennte Wege zum Stützpunkt ihrer Gegner nehmen können...

Buchstäbliche Bruchstücke

Die Teilung in fünf überschaubare Sektoren gefällt mir dabei nicht, weil sie den eigentlich unendlichen Weiten eine befremdliche Schablone aufzwingt. Ein durchgehendes Level würde Fractured Space besser stehen; Flugwege dürften gerne viele Minuten in Anspruch nehmen, Sprünge würden sie verkürzen. Und entsprechende Verteidigungsanlagen könnten immer noch verhindern, dass Heimlichtuer vor dem Erobern der Schlüsselpunkte in eine Basis eindringen.

Das einzige vorhandene Einsatzgebiet empfinde ich ebenfalls als zu wenig. Strukturell vergleichbare MOBA-Gefechte finden zwar auch nur auf einer Karte statt, bieten allerdings eine taktische Vielfalt, von der Fractured Space noch weit entfernt ist. Stationäre Verteidigungsanlagen gibt es etwa ebenso wenig wie unabhängig von Spielern in den Kampf eingreifende Schiffe, kleine Jäger etwa.

Kommentare

RealArtox schrieb am
4P|Benjamin hat geschrieben:
Vor allem fehlt ja auch irgendwo ein Ziel: wie Terretorium erobern, Team-Punkte sammeln, was auch immer.
Was genau meinst du damit? Im Grunde ist doch beides drin. Territorien bringen einem selbst Punkte und die dadurch eingenommenen Rohstoffe sind fürs Team so wichtig, dass ich mich wundere, warum das von so vielen vernachlässigt wird. Kann natürlich sein, dass die den schnellen Respawn bevorzugen...
Global betrachtet.
Beispiel Planetside 2: "lokal" muss man auch 1 - 3 Punkte einnehmen und halten, Langzeitmotivation entsteht aber durch das globale erobern von verschiedenen Territorien der Fraktion, dadurch spielt man das spiel über Jahre.
Diese Globale handeln in Verbindung mit Fraktionen fehlt aber.
JCD schrieb am
na dann schmeiß ich das spiel heute nochmal an, kamen ja ständig kleine updates. schauen kann nicht schaden. :D
4P|Benjamin schrieb am
Steht jetzt dran, sehr ausführlich sogar. Allerdings erfährt man erst, welche Systeme sich eigentlich auf einem Schiff befinden, nachdem man es freigeschaltet hat. Da fehlt nach wie vor ein wenig Übersicht.
JCD schrieb am
geht das schon? irgendwie konnte ich nichts freischalten, nur aus einigen sachen wählen. was auf jedenfall fehlte, waren ein paar hinweise, wie welche waffe wirkt, usw.
4P|Benjamin schrieb am
Mit Erfahrungspunkten schaltest du halt neue Schiffe frei. Das ist im Moment das einzige "greifbare" Ziel, Highscorelisten zähle ich mal nicht dazu. ;)
schrieb am