Vorschau: Paragon (Shooter)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Epic Games
Release:
Q1 2018
Q1 2018
Spielinfo Bilder Videos
Gewalt von oben

Aus der Action bekannte Elemente sollen Paragon lediglich um Nuancen erweitern und so ist der Dschungel im Gegensatz zu Smite ein echter Wald, dessen Blätterdach den Blick von oben versperrt. Denn das ist einzigartig: Die Gefechte finden auf mehreren Höhenmetern statt, nicht auf ebener Erde. Weil das Gelände die Sicht einschränkt, gibt es keinen Nebel des Krieges, aus dem manche Gegner wie aus dem Nichts auftauchen.

Die Höhenunterschiede ermöglichen außerdem spielerische Finessen, die Smite nur im Ansatz enthält. Howitzer, einer der Helden, katapultiert sich etwa nach oben, um Raketen auf seine Gegner zu werfen. Auf diese Art richtet er nicht
Miteinander reden

Eine genaue Absprache ist für ambitionierte MOBA-Spieler unabdingbar - die direkte Kommunikation zwischen PC und PS4 aus technischen Gründen allerdings nicht einfach. Sprachchat soll zwar seinen Weg ins Spiel finden, Superville klingt aber nicht sehr zuversichtlich, dass er zum Start verfügbar sein wird und erwähnt externe Möglichkeiten wie Skype.

Ein Chatsystem mit vorgefertigen Anweisungen und Hinweisen gibt es bereits und auch das Markieren von Positionen soll seinen Weg ins Spiel finden.
nur Schaden an, sondern kann für kurze Zeit auch nicht von Schlägen getroffen werden. Nur Fernkämpfern ist er dann einige Sekunden lang schutzlos ausgeliefert...

Als Dekker habe ich mich außerdem zwei Gegnern genähert, dich mich auf einem hohen Felsen gar nicht haben kommen sehen. So konnte ich ungestört einen Käfig errichten, der eine Zeit lang ihre Flucht verhindert hat. Solche in diesem Genre neuartigen Möglichkeiten beleben das bekannte Helden-Verschieben.

Übersichts-Karten

Einsteiger will Superville dabei behutsam an die Materie heranführen und eine seiner größten Herausforderungen sind die zahlreichen Verstärker im Austausch gegen Bernstein. Man kauft ja nicht hier einen Verstärker, da noch einen – man wählt aus einer schier grenzenlosen Anzahl an Gegenständen diejenigen, welche die gewünschten Eigenschaften haben. Gerade Neulingen fehlt in einem solchen Wust anfangs jede Übersicht.

Andere Spiele empfehlen deshalb auf einem überschaubaren Bildschirm Gegenstände für Anfänger oder ihre Helden kaufen wahlweise sogar automatisch ein - dennoch kann man in Smite z.B. stets alle Gegenstände kaufen. In Paragon muss man sich einschränken: Hier entscheidet man vor einer Partie, welche Ausrüstung man während eines Matches überhaupt kaufen kann. Genauer gesagt erstellt man aus Sammelkarten ein Deck mit den gewünschten Gegenständen und nur diese stehen später
Das Spiel gleicht bekannten MOBAs - Höhenunterschiede ermöglichen aber neue Finessen.
Das Spiel gleicht bekannten MOBAs - Höhenunterschiede ermöglichen aber neue Finessen.
zum Verkauf. Das erhöht die Übersicht und man ist besser mit dem Angebot  vertraut.

Jeder Held kann zudem nur bestimmte Arten von Karten nutzen, so dass man die Eigenheiten feindlicher Kämpfer schon im Vorfeld einschätzen, aber nie auf den Punkt vorhersehen kann. Und natürlich besitzt man zunächst nur wenige Karten, erhält aber bald weitere Pakete.

Wenn der Wächter fällt

Geht es nach Superville wird das Erstellen spezifischer Decks einen großen Reiz ausmachen. Der Creative Director hofft auf Spieler, die ihre Gegner mit bewährten Kartenkombinationen locken und mit ungewöhnlichen Zusammenstellungen überraschen.

Eine Besonderheit seines Paragon ist in dieser Hinsicht auch der Wächter: eine Figur im Dschungel des Schlachtgebiets, dem nur eine starke Heldengruppe eine Kugel entreißen kann, die sie daraufhin an anderer Stelle einsetzen muss. Gelingt das, aktivieren alle lebenden Helden einen besonders mächtigen Verstärker. Schnappt sich ein Gegner die Kugel, war die Mühe umsonst. Und auch diesen Verstärker wählt jeder Spieler zuvor aus seinen Karten, so dass sich spätestens nach seinem Aktivieren individuelle Helden auf den Weg in die feindliche Basis machen.
 

AUSBLICK



Drei bis vier Stunden war ich in Epics Echtzeit-Strategie unterwegs – in seiner Tiefe kann ich Paragon noch nicht einschätzen. Offensichtlich ist der typische Aufbau eines gewöhnlichen MOBA, bei dem zwei mal fünf Helden über drei Wege und durch einen Dschungel in Richtung der gegnerischen Basis marschieren, dabei neue oder stärkere Fähigkeiten erhalten, Verstärker kaufen und feindliche Verteidigungsanlagen zertrümmern. Sind kleine Neuerungen genug, damit sich Paragon von dem sehr ähnlichen Smite abhebt? Die unterschiedlichen Höhenmeter des Geländes erlauben immerhin Aktionen, die es dort nicht gibt, und das Zusammenstellen eigener Kartendecks ist ein interessantes taktisches Element. Nein, einschätzen kann ich Paragon noch nicht. Einen vielversprechenden Eindruck hinterließen die ersten Stunden aber allemal.

Einschätzung: gut

Kommentare

Krebsig schrieb am
Früher nannten wir MOBAs (also eigentlich nur DOTA in WC3) noch Aeon of Strife... :Vaterschlumpf:
Aber mal ehrlich: Was ich vom Dschungel gesehen habe sieht auch ganz nett aus und wenn das ganze de facto ein MOBA mit UT Einflüssen wird, hätte ich dagegen nix.
Ich wünschte nur, wir würden statt der ganzen MOBAs mal wieder mehr richtige Echtzeitstrategie kriegen.
johndoe1703458 schrieb am
Grabo hat geschrieben:
Finsterfrost hat geschrieben:MOBAS, das Krebsgeschwür der heutigen Spieleindustrie. :D
Wofür steht Moba überhaupt, ist ein neuer Begriff für mich.
Massive Online Battle Arena müsste es sein.
Vor ein paar Jahren bei meinem Bruder über die Schulter geschaut (LoL...doppeldeutig, ich weiß) und entschieden nie anzurühren, wobei Paragon zumindest Third-Person ist, was mir generell mehr zusagt als die isometrische Perspektive.
Grabo schrieb am
Finsterfrost hat geschrieben:MOBAS, das Krebsgeschwür der heutigen Spieleindustrie. :D
Wofür steht Moba überhaupt, ist ein neuer Begriff für mich.
Vinterblot schrieb am
Finsterfrost hat geschrieben:MOBAS, das Krebsgeschwür der heutigen Spieleindustrie. :D
Man hätte erwartet, nach dem der Reihe nach alle auf die Schnauze gefallen sind, WoW zu kopieren, wären sie beim nächsten mal cleverer. Aber nope, hier kommt Moba Nummer 374...
schrieb am