Waffengaudi und Elementarphysik
Apropos durchgeknallte Waffen: Von denen soll es natürlich erneut mehr als genug geben. Gezeigt haben die Entwickler u.a. solche, die man beim Nachladen als über den Boden hopsende Sprengstoff-Bälle in den Raum wirft oder die Klangwellen statt Kugeln verschießen – mehr wollte mir der Systems Designer auch hierzu nicht verraten. Im Rahmen der Präsentation beschrieben Pitchford und Sage dafür den sekundären Feuermodus, mit dem man z.B. zwischen Munition mit verschiedenen Elementarkräften umschaltet. Ich selbst war anschließend mit einem Maschinengewehr unterwegs, das ich per Tastendruck in einen Granatwerfer verwandeln konnte, und meine Schrotflinte hatte einen Schild, hinter dem ich beim Zielen ein Stück weit vor feindlichem Feuer geschützt war.
Praktisch ist, dass man verschiedene Teile der Umgebung neuerdings zerstören und Fässer mit diversen Inhalten durch die Gegend kicken kann. Gehen sie dann kaputt, richten sie entweder umgehend Kälteschaden an oder verteilen eine Öllache. Die könnte man schließlich in Brand setzen, Wasserflecken hingegen elektrisch aufladen...
Was macht die Konkurrenz denn so?
Brandneu auch, jedenfalls im Borderlands-Universum: Verblutet man, helfen einem vom Spiel gesteuerte Begleiter auf die Beine, so es denn gerade welche gibt. Wobei sich kooperativ Gesinnte vor allem darüber freuen dürften, dass alle Spieler diesmal eigene Beute erhalten, sich also nicht mehr um gute Waffen prügeln müssen – die Gegenstände werden auf das Level des aktiven Charakters zurechtgeschnitten. Schwächere Mitspieler können jetzt außerdem sinnvoll mit stärkeren zusammenspielen, da ihre Werte ähnlich wie in
The Division 2 entsprechend angepasst werden. Interessiert euch alles nicht? Ihr spielt lieber, wie ihr es gewohnt seid? Macht doch; aktiviert einfach den Klassik-Modus!
Nicht zuletzt soll es mehr Bosskämpfe als in den Vorgängern geben, während das neue Hauptquartier keine Stadt am Boden ist, sondern ein Raumschiff namens Sanctuary 3, das man zur Schnellreisedienst zwischen den Planten nutzt. Dort stehen nicht nur sämtliche Dienste der Charakterentwicklung zur Verfügung, man trifft auch auf etliche alte Bekannte. Es gibt dort sogar einen Automaten, der als Fundbüro dient. Vergleichbar mit der aus
Destiny bekannten Poststelle entnimmt man diesem sämtliche
Technisch wird Borderlands 3 wohl auch in Sachen Grafik keine Bäume ausreißen. Die neuen Umgebungen tun der Abwechslung aber durchaus gut.
Gegenstände, die man auf einem Planeten erhalten, aber nicht aufgelesen hat – auch hier: na, endlich!
Das ökologisch reflektierte Kaffeehaus
Viele Änderungen im Kleinen also, was ich gar nicht despektierlich meine. Aber Borderlands 3 fühlt sich im Großen und Ganzen eben wie seine Vorgänger an und löst damit keine Begeisterungsstürme aus, obwohl es gleichzeitig ein Riesenspaß ist. Besonders die Nebenmissionen hatten es mir in der Demo angetan, weil dort mal wieder wesentlich mehr Unfug gelabert wird als beim Aufrollen des roten Fadens. Gut gelaunt habe ich jedenfalls ein paar grässliche Unholde nur deshalb in die ewigen Jagdgründe geschickt, weil Lorelei, eine neue zentrale Nebenfigur, dringend deren Kaffeetasse brauchte. Nur mit dieser konnte ich bei dem stets genervten Barista-Bot nämlich frischen Kaffee holen. Und als Lorelei ihren Kämpfern daraufhin die Kunde vom frischen Nachschub überbrachte, haben sich alle voll gefreut. Schön, wenn man helfen kann!
Überhaupt scheint es einige Nebenaufgaben mehr zu geben, denn mit ein paar Handgriffen habe ich auch einen Funkturm abgeschaltet, der eine Radioübertragung der Children of the Vault sendete und hätte noch weitere solcher kleinen Erledigungen abhaken können. So viel beim Alten bleibt; ein bisschen geht also auch Borderlands mit der Zeit – u.a. wird man zudem kosmetische Gegenstände kaufen können und sich über den Kauf bestimmter Editionen kleine Vorteile für die ersten Stunden verschaffen können. Downloadinhalte sowie Season Pass soll es ebenfalls geben.
Verbessern könnte Gearbox übrigens noch die Steuerung per Gamepad, denn in der Demo konnte man die drei aktiven Waffen nicht direkt anwählen, sondern musste immer die komplette Reihe durchschalten, was nicht nur länger dauert, sondern auch der Übersicht schadet. Umständlich war außerdem das Markieren wichtiger Gegenstände im Inventar oder solcher, die man nicht gebrauchen kann. Was in Division 2 wunderbar flott von der Hand geht, ist in der gezeigten Version von Borderlands 3 spätestens dann ausgesprochen sperrig, wenn man per Digikreuz im Rucksack wühlt. Hoffentlich sind das Kleinigkeiten, die schnell behoben sind.