Schnittiger Koop-Spaß
Vom Game Jam zur Switch: Am Rande der Gamescom 2015 präsentierten die Brüder Adam und Tom Vian ihren frühen Prototypen noch
auf der Indie-Showbühne der GDC Europe, vor kurzem kündigte Nintendo das alberne Koop-Geschnippel für seine Hybrid-Konsole an. Das Prinzip ist ebenso einfach wie genial: Die geometrischen Spielfigürchen beider Partner besitzen einen runden Rumpf und eine gerade Oberkante. Der Rest wird einfach so lange zurechtgeschnitten, bis man schließlich fragile Güter ans Ziel transportieren kann. Ein Basketball ist noch eine leichte Übung: Einfach eine runde Ausbuchtung in den Partner schnippeln - der bei seiner Bearbeitung übrigens pausenlos putzige Grimassen schneidet – und schon kann man die Kugel langsam auf seinen Kopf schieben.
Ideal für die Switch: Die kleine Joycons werden seitlich abgezogen, der Bildschirm aufgestellt und dann kabbelt man sich kooperativ vorm Tisch.
Jetzt nur keine zu hastigen Bewegungen, schließlich lässt die Physik-Engine den Ball ziemlich schnell wegkullern, wenn man nicht aufpasst. Wer möchte, kann auch als Podest nachhelfen und den Partner ein wenig anheben, was wie so vieles in diesem Spiel aber auch nach hinten losgehen kann. Statt mit Scheren zu hantieren, funktioniert das Schneiden hier übrigens anders: Man stellt sich einfach mit der eigenen Figur vor den Partner, drückt das Knöpfchen und schon wird die sich überschneidende Fläche abgesäbelt – schnipp! Das Schönste daran ist, dass Snipperclips ein sehr kommunikatives Spiel ist, bei dem man sich ständig absprechen muss: „Noch ein Stückchen, noch ein Stückchen, halt, das ist zu weit, nun schneide mich doch nicht komplett kaputt – haaaalt!“. Oft sind solche Fehltritte natürlich reine Absicht, z.B. als Vergeltungsaktion für den letzten Fehltritt. Zum Glück lassen sich solche Attacken übereifriger Schnibbel-Desperados aber schnell wieder rückgängig machen. Ein Druck auf einen anderen Knopf und alles ist wieder heile. Kniffliger wird es, wenn man komplexere Formen abbilden soll, um in eine angezeigte Schablone zu passen.
Schnippeln, drehen, balancieren
Später werden die Balanceakte offenbar kniffliger.
Zunächst wird der Kollege zu einem dünnen Balken zurechtgestutzt, dann kann er ein Loch in die eigene Figur fräsen, und schon besitzt man die passende Ausbuchtung für den Transport eines langen Bleistifts. Praktisch ist, dass das Spiel auf die beiden abnehmbaren Joycon-Minicontroller abgestimmt wurde. So kann man sich gemütlich vor den per Plastikständer aufgestellten „Tablet-Schirm“ der Switch setzen und fühlt sich fast wie am Basteltisch. Schade, dass die L- und R-Tasten der Joycons so wabbelig sind. Mit ihnen muss man seine Figur ständig nach rechts und links rotieren lassen, was mit den anderen Knöpfen sicher präziser ablaufen würde. Neben dem präsentierten Koop-Modus sind auch eine Variante für Einzelspieler sowie weitere Modi in Arbeit.