Vorschau: Far Cry 5 (Shooter)

von Jan Wöbbeking



Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
27.03.2018
27.03.2018
27.03.2018
27.03.2018
27.03.2018
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Spielinfo Bilder Videos
Menschliche und animalische Krieger

Hektischer wird es beim Angriff auf Festungen oder eine gut bewachte ehemalige Wildtierstation, in der auch ein Bär hausen soll. Dabei kommen auch die KI-Helfer zum Einsatz: Jägerin Jess Black etwa bringt einen Bogen mit und versteht es, die vom Kult abgerichteten Wölfe nicht aufzuscheuchen. Zur Auswahl stehen später zudem der Flugzeug-Pilot Nick Rye, der "gefährliche Dummkopf" Hurk Drubman Jr. mit seinem Raketenwerfer, die Helikopter-Pilotin Adelaide Drubman, der Pyromane Sharky Boshaw, die Scharfschützin Grace Armstrong und der vierbeinige Späher Boomer, der Gegner markiert und ihre Waffe aus den Händen klaut. Hinzu kommt noch eine Klasse „gewöhnlicher“ Helfer, die sich nach ihrer Befreiung an Stützpunkten rekrutieren lassen. Eigentlich muss man sich für mehrere Gehilfen zunächst eine entsprechende Fähigkeit verdienen.

Auch zu Wasser hagelt es Blei.
Auch zu Wasser wird gefeuert.
Da sie in der Demo schon freigeschaltet war, wuselten aber schon dort drei Figuren um den Helden herum. Charakter-Animationen scheinen nicht zu den Stärken des Spiels zu zählen: Im Vergleich zur Konkurrenz hetzen die Kollegen oft etwas holprig und ruckartig durch die Botanik. Ein grafisches Highlight sind dagegen die Zwischensequenzen, in denen sehr fein animierte Gesichtszüge die Stimmung der Figuren widerspiegeln. Statt des dritten KI-Mitstreiters darf übrigens auch ein menschlicher Mitspieler einsteigen. Er kann dabei allerdings lediglich Erfahrung und Ausrüstungsgegenstände verdienen. Nur der Hauptspieler darf den Story-Fortschritt und die Quest-Gegenständen behalten.

Laut oder leise?

Vor dem Angriff auf feindliche Lager suchen die Kameraden sich meist vorsichtig eine Deckung. Es kann aber auch passieren, dass ein ungeschickter Vorstoß die Wachen aufscheucht. Wer einen koordinierten Angriff starten und alle Geiseln retten möchte, sollte seine Mitstreiter also rechtzeitig zu den passenden Gegnern schicken – oder sie rechtzeitig vorher „entlassen“, um ungestört als einsamer Wolf zuzuschlagen. Man bekommt offenbar erfreulich viel Freiheit bei der Wahl der Herangehensweise: Je nach Vorliebe, Ausrüstung und Team scheint man unterschiedlich schleich- oder actionlastig zuschlagen zu können. Schade, dass wir noch nicht die Scharfschützin zur Verfügung hatten. Laut Pressemitteilung sorgen ihre Treffer dafür, dass die meist aggressiv attackierenden Fanatiker auch mal Angst bekommen und die Flucht ergreifen.

Endlich ein Heer, bei dem wallende Haare geduldet werden! Auch der Gegner-Look "Roter Ninja" erlebt in Montana eine zweiten Frühling.
Endlich ein Heer, bei dem eine wallende Haarpracht geduldet wird! Auch der Gegner-Look "Roter Ninja" erlebt in Montana einen zweiten Frühling.
Auf dem Rachefeldzug gegen Jess' alten Peiniger - den „Koch“ - mussten wir selbst immer mal wieder die Beine in die Hand nehmen, um nicht vom Flammenwerfer gegrillt zu werden. Nachdem wir uns die Waffe geschnappt hatten, konnten wir allerdings selbst Gegner abfackeln. An die vier Anführer aus der fanatisch-religiösen Familie Seed kommt man vermutlich nicht ganz so leicht heran. Jeder von ihnen besitzt bei der Organisation des Gottesstaats eine bestimmte Funktion – ganz wie es laut Lydia Benecke auch bei realen Sekten gängig ist. Die Kriminalpsychologin und Schriftstellerin wurde von Ubisoft als Beraterin für die Story-Autoren engagiert.

Perfide Methoden

Ex-Soldat Jacob etwa kümmert sich um die Führung der Militärsektion. Bruder John beschafft lebenswichtige Ressourcen, indem er Einzelpersonen gezielt einschüchtert oder sich mit Gewalt Zugriff auf Häuser verschafft. Viele ehemalige Einwohner wurden so bereits aus dem dünn besiedelten County vertrieben, mit dauerhaftem Psycho-Terror weggeekelt oder gar zu Tode „getauft“. Um den rituellen Zeremonien mehr spirituelle Schwere zu verleihen, hat Soundtrack-Komponist Dan Romer ein religiöses Liederbuch mit allerlei Lobgesängen über die Apostel aus der Familie Seed geschrieben. Sogar ihre Gegner scheinen den Musikgeschmack zu teilen. Aus den Radios ihrer Pickup-Trucks hört man oft den einlullenden Gesang und Akustikgitarren, der allerdings gut die Stimmung der Abgeschiedenheit unterstreicht. Die Geländewagen und die an vielen Ecken herumstehenden ATVs waren in der Demo die gängigsten Fortbewegungsmittel. Auf den Landstraßen wird man alle paar hundert Meter in einen Kampf mit Patrouillen verwickelt, die sich allerdings oft relativ schnell wieder abhängen lassen. Nebenbei kann man z.B. angeln, die Kriegskasse mit dem Verkauf gejagter Tiere auffüllen oder sich beim Stuntman Hutch an waghalsigen Mutproben versuchen.
 

AUSBLICK



Mit Montana hat Ubisoft sich einen hübsch umgesetzten abgelegenen Schauplatz für das Thema von Far Cry 5 ausgesucht. Bislang war es recht unterhaltsam, sich in den Bergen auf die Jagd nach der militanten Sekte zu begeben und Verbündete zu befreien. Mit ihrer Unterstützung lassen sich die nächsten Angriffe ein wenig an den eigenen Spielstil anpassen. Offenbar hat Ubisoft das früher überbordende Rundherum ein wenig zurückgefahren. Wir sind gespannt darauf, ob die Nebenbeschäftungen im späteren Spielverlauf die Shooter-Action verwässern. Im Einstieg hatte ich zumindest das Gefühl, mich im Freiheitskampf zu befinden statt durch einen Freizeitpark zu laufen.

Einschätzung: gut
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Kommentare

Isegrim74 schrieb am
Also ich konnte mit Teil 1 gar nichts anfangen ... wogegen ich Teil 2 storytechnisch zum Besten in der Reihe halte. Aber ist ja rein subjektiv - hab Teil 2 auch 2mal durchgespielt. Die Thematik fand ich sehr unverbraucht und nicht minder aktuell.
Teil 3 und 4 waren mir dann zu bunt und völlig überladen. Obwohl die Gegenspieler sehr charismatisch waren. Aber wie schon andere hier geschrieben haben, war gerade Teil 4 wirklich die Hölle von einem Themenpark im Gewand eines Shooters.
Aber Ubisoft macht ja seit einiger Zeit einiges wieder richtig gut. Wenn ich an den Neustart der Assassinen denke oder auch an das von vielen verhasste Wildlands, was mir aber auch viel Spass gemacht hat, dann wird vielleicht auch Farcry zu neuem Glanz verholfen. Mal schauen - noch bin ich skeptisch, da mir die Videos und Trailer bisher ein anderes Bild vermitteln. Aber die Thematik hier finde ich hochinteressant. Sekten sind schon eine heikle Sache - für alle Amazon Primeler empfehle ich "The Path" (2 Staffeln). Da bekommt man einen beängstigenden tiefen Einblick in die Strukturen einer Sekte. Auch die Realfilm Trailer von FC5 haben mich neugierig gemacht - Greg Bryk als Sektenanführer macht einen wirklich diabolisch "guten" Eindruck. Aber FC5 wird keine Vorbestellung bei mir - definitiv nicht!
Herschfeldt schrieb am
oppenheimer hat geschrieben: ?09.03.2018 17:31 Teil 3 eignete sich für mich noch als akzeptabler Feierabend-Shooter,
Teil 4 bekommt von mir den Sonderpreis "Nervigstes Spiel Ever".
Ich hab wirklichwirklich versucht, es durchzuspielen, aber...
"EIN ADLER!"
Du kannst nicht mal eine verkackte Minute die Landschaft genießen, ohne dass irgendwas explodiert, Viecher dich angreifen, Typen dich angreifen, Leute um Hilfe schreien, weil sie von Viechern und/oder Typen angegriffen werden.
"EIN ADLER!!"
Immer und immer wieder, ad infinitum mit maximaler Penetranz, bis der letzte Funken Immersion erlischt.
"EIN ADLER!!!"
UbiSoft hatten scheinbar Sorge, der Spieler könnte sich langweilen, also haben sie den Bespaßungsgenerator auf 11 gedreht. Alles spawnt um dich herum, im Sekundentakt, damit du bloß keine Sekunde lang nichts zu tun hast.
AMÜSIERT IHR EUCH NICHT?
Nein. NEIN. Das Ding hätte ein brauchbares FPS werden können, die Grundmechaniken funktionieren ja immerhin.
Stattdessen ist es die reinste Kirmesballerbude mit Eventüberflutung. Alles dreht sich um den Spieler, alles kommt zu ihm. Sogar die Sonne dreht sich (wie im Vorgänger) nur weiter, wenn der Spieler sich bewegt.
Ich wünschte, ich könnte es nochmal deinstallieren.
So wie ich es verstanden habe, hatte die Entwickler für Teil 2 massiv Kritik eingefahren mit Afrika ohne (wenig) Tiere. Das hat man dann wohl etwas missverstanden im Teil 3 (bedingt) und 4 (dennoch ist Pagan Min mein Lieblingsbösewicht). Aber auch in Primal nervt´s a biss´l mit all´denne Diere..
Ein gesundes Mittelmaß hätte es getan. Bin auf den neuen Teil gespannt.
Miep_Miep schrieb am
Die Sammelaufgaben, in Teil 4 waren es glaube ich Plakate, Tagebücher und Masken, hab ich nie gemacht. 1. weil sie mir keinen Mehrwert gebracht haben und 2. weil es viel zu viele waren.
Aber lineare Levelabschnitte fände ich bei Far Cry nicht gut. Ohne offene Welt wärs für mich kein Far Cry.
Heinz-Fiction schrieb am
Miieep hat geschrieben: ?12.03.2018 11:27
Heinz-Fiction hat geschrieben: ?12.03.2018 11:15 Far Cry 3 fand ich ganz gut. Die KI war zwar superleicht auszutricksen und die Inseln hatten bis auf wenige Orte null Wiedererkennungswert. Ach und das Jagen war auch ziemlich langweilig. Aber es war sonst ein ganz guter Shooter. Teil 4 ... nunja, war wie ein Addon zu 3. Primal hab ich dann gar nicht mehr gespielt. Far Cry 5 werde ich wohl gefühlt irgendwo zwischen 3 und 4 einordnen. Wird im Sale mitgenommen und gut.
Was ich mir für ein neues Far Cry aber wirklich wünschen würde, wäre die Abkehr von der mäßig unterhaltsamen Open World hin zu linearen Levelabschnitten, die semi-offen gestaltet sind, so wie es im ersten Far Cry war. Da kann man ne bekloppte KI wenigstens teilweise durch Skripts intelligenter machen und die Action wird nicht durch lahme Nebenaufgaben aufgeweicht. Ergo: Jagen einfach ganz weglassen, open world einfach ganz weglassen, optionale Lager einfach ganz weglassen oder als Nebenaufgaben in lineare Levels einbauen, deren Säuberung bspw. kommende Missionsziele erleichtert, alternative Wege öffnet usw. Die Nebenaufgaben der jüngsten Far Crys fühlen sich einfach viel zu schnell nach Arbeit an
Igitt, nein bitte nicht.
Die offene, frei begehbare Welt ist mit das beste an der Far Cry Reihe.
Sehe ich genau anders. Die Open World-Aufgaben haben mir bestenfalls mittelmäßig viel Spaß gemacht und fühlen sich nach Spielzeitstreckung an
Brevita schrieb am
Jemand schon den Amazon Film geguckt? Finde es eigentlich ganz nett
schrieb am