Filmreife Action
Wie gewohnt beginnt der Einsatz mit einer ausgedehnten und hochklassig inszenierten Zwischensequenz, die ungefähr dreieinhalb Minuten dauert und sich um die Aufständischen sowie die anstehende Mission dreht - wie gut letztendlich Charakterzeichnung sowie die kniffelige Mischung aus Humor und Ernst ausfallen werden, bleibt abzuwarten, da bisher lediglich Bruchstücke des großen Ganzen zu sehen waren. In der Zwischensequenz wird jedenfalls erklärt, dass die fast unkaputtbare Kampfmaschine B.J. Blazkowicz einen Widerstandskämpfer in New Orleans ausfindig machen und eine Bank stürmen soll. Blöd nur, dass "das Regime" die stellenweise überflutete Stadt in eine Festung verwandelt hat. Den Zugang vom Meer blockiert ein Minenfeld, doch Blazkowicz wird mit einem praktischen Ein-Mann-Torpedo einfach zwischen den Minen hindurchgeschossen ...
Video: B.J. Blazkowicz spurtet in Rambo-Manier durch New Orleans.
Akimbo gegen das Regime
Kaum dort eingetroffen, sieht man gleich Regimesoldaten und einen Panzerhund durch die verlassenen Gassen ziehen. Abermals kann man sich für eine laute oder leise Vorgehensweise entscheiden. Man kann den Panzerhund mit ein bisschen Geschick links liegen lassen und die Feinde mit schallgedämpften Knarren ausschalten oder sie gänzlich in Ruhe lassen. Diesmal entscheide ich mich für die direkte Vorgehensweise und stürme mit zwei unterschiedlichen Waffen in den Händen (Akimbo) durch die Straßen und entfessle ein Bleigewitter, gegen das die computergesteuerten Soldaten nicht wirklich ankommen. Auch die Anführer, die viel Verstärkung rufen, sollen ruhig Verstärkung rufen. An Munition mangelt es nicht und wenn doch, hilft die Axt im Nahkampf. Während die normalen Soldaten nur durch schiere Überzahl eine Bedrohung (auf dem Standard-Schwierigkeitsgrad) darstellen, sind die dick gepanzerten Soldaten schon hartnäckiger und vor allem die feuerspuckenden Panzerhunde können sich als Herausforderung erweisen, sofern man sie nicht irgendwie umgeht. In einem verlassenen Stellwerk liefer ich mir zum Beispiel einen längeren Kampf mit einem Panzerhund und nutze dabei Container, die zu eng für den Panzerhund stehen, um die Position schnell wechseln zu können.
Kurze Zeit später habe ich das Quartier der Widerstandskämpfer erreicht. Es folgt eine Zwischensequenz, die fünfeinhalb Minuten dauert und erneut mit einer erstklassigen cinematischen Inszenierung und Kameraarbeit punktet. Nur leider ist die Vertonung bzw. die Sound-Abmischung ziemlich unglücklich, da die gesprochenen Dialoge im Vergleich zur Hintergrundmusik viel zu leise sind (siehe
im Video, ab 20:00 Min.).
Wenn B.J. Blazkowicz einen Feuer spuckenden Panzerhund reitet, dann muss das Regime größere Geschütze auffahren ...
Apropos Sprache: Sowohl die deutsche Sprachausgabe als auch die Übersetzung weisen einige Schwächen auf - und damit ist nicht nur die stellenweise fehlende Lippensynchronität des Gesagten gemeint. Manche Begriffe werden zum Beispiel eher "unglücklich" übersetzt (z.B. "Motherfucker" mit "Scheisser"). Auf die englische Sprachausgabe wird man in der finalen deutschen Version verzichten müssen. Übrigens: Alles in allem soll die Dauer der Zwischensequenzen ungefähr drei Stunden betragen. Konkrete Angaben über den Umfang der Kampagne wurden nicht gemacht.
Und nach diesem Story-Intermezzo darf man sich auf einen "modifizierten" Panzerhund schwingen und auf seinem Rücken durch das restliche Areal bis in die Abwasserkanäle der Stadt reiten. Mit dem eingebauten Flammenwerfer lösen sich die Regimesoldaten blitzschnell in Wohlgefallen auf. Nur mit sich teleportierenden Soldaten und den im Abwasserkanal lauernden großen Robotern ist nicht zu spaßen …