Vorschau: Yoshi's Crafted World (Plattformer)

von Jan Wöbbeking



Yoshi's Crafted World (Plattformer) von Nintendo
Zuckersüßer Bastelspaß
Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
29.03.2019
Spielinfo Bilder Videos
Astro Bot Rescue Mission hat vorgemacht, wie viel Spaß die Suche nach Kopffüßern machen kann – und auch Yoshis kommendes Abenteuer dreht sich um den Reiz des Versteckspiels. VR-Unterstützung gibt es auf der Switch natürlich nicht, aber der Titel spielt geschickt mit Perspektive und Schärfentiefe!

Der Reiz des Versteckspiels

Da hinten wackelt doch etwas? Einfach mal ein Ei abschießen – und bingo! Im hintersten Eck des bunten Pappdioramas hat sich ein schüchterner Shy Guy versteckt, der ohne Deckung verdutzt aus der Wäsche schaut! Auch ein verdächtiger Baum aus Papier und Wäscheklammer klingelt verführerisch, wenn man das Zielkreuz darüber wandern lässt. Einfach abschießen und man hat ein paar Münzen mehr! Auch im Vordergrund gibt es Wölkchen zu entdecken, die Energie-Herzen freigeben. Am wichtigsten sind aber die fünf Blumen pro Schauplatz. In unserer Preview-Fassung war zwar noch keine Oberwelt integriert, die Blüten dürften aber eine wichtige Rolle beim Freischalten der Levels spielen.

Mal liegt ein Exemplar gut erreichbar in einer Pappscheune. Später muss man zum Freilegen erst eines der kleinen gelungenen Puzzles lösen, an denen wir vor allem zu zweit im Koop unsere Freude hatten. Irgendwie muss man doch dort unten in den Keller gelangen! Nach einigen Versuchen dämmert es uns: Wen man eine Drehtür mit einem Ei-Geschoss zum Rotieren bringt, bleibt auf der Rückseite eine Lücke. Teilt man sich vor der Aktion auf, kann einer auf die Tür schießen und der zweite durch die entstandene Luke schlüpfen, um einen Schlüssel einzusammeln – und weiter geht‘s!

Nicht schon wieder!

Die Eier-Geschosse aus Vorratskisten bilden wieder die Kernmechanik des Spiels: Hat Yoshi einen Gegner gefressen, kann er auch ihn in ein Geschoss „verdauen“.
Die Eier-Geschosse aus Vorratskisten bilden wieder die Kernmechanik des Spiels: Hat Yoshi einen Gegner gefressen, kann er auch ihn in ein Geschoss „verdauen“.
Immer wieder tastet man sich voran, aktiviert einige Mechanismen oder bekommt eine Lachanfall, weil man schon wieder auf dem Rücken des zweiten Spielers gelandet ist. Dann kann nur noch einer der beiden hüpfen, während der zweite schießt oder sich noch höher in die Luft bugsiert. Mitunter etwas gewöhnungsbedürftig, aber bei weitem nicht so chaotisch wie in New Super Mario Bros. U Deluxe. In Yoshis neuem Spiel darf man allerdings nur zu zweit losziehen – schade für Familien, schön für die Übersicht.

Apropos Übersicht: Entwickler Good-Feel macht seinem Namen nicht nur bei der rundum gutgelaunten Präsentation alle Ehre, sondern spielt auch geschickt mit der Tiefenschärfe. Immer wieder huscht etwas verdächtig Unscharfes am Auge vorbei, das man mit Hilfe des Zielkreuzes in den Fokus rückt – sei es im Vorder- oder Hintergrund. Ähnlich wie in Yoshi's Woolly World dürfte das Studio wieder eine lange Prototypen-Phase mit echten Bastelmaterialen gestartet haben, um die Haptik und den Spaß am Basteln ins Spiel zu transportieren. Die dicken Treter der Dinos z.B. verursachen ein authentisch hohles Trampelgeräusch; hier und da hört man es rascheln. Auch die  Papierrüschen und aufgerollten Papierstreifen unter den Nagetier-Gegnern geben authentisch nach. Manchmal dreht man sogar die komplette Kulisse um und erkundet sie von der anderen Seite. Dabei profitiert vor allem die plastische Beleuchtung vom Einsatz der Unreal Engine 4.

Nützlicher Wauwau

Vor allem die plastische Beleuchtung profitiert vom Einsatz der Unreal Engine. Die flüssigen 60 Frames sorgen für ein knackig-direktes Spielgefühl - in der dynamisch wechselnden Auflösung wirkt das Bild aber mitunter etwas unscharf.
Die flüssigen 60 Bilder pro Sekunde sorgen für ein knackig-direktes Spielgefühl; in der dynamisch wechselnden Auflösung wirkt das Bild aber manchmal unscharf.
Für Abwechslung sorgen Aufgaben wie das Sammeln und Zusammensetzen von Lokteilen, bis man schließlich persönlich auf dem Zug ins Land tuckert. Anderswo kommt der liebenswerte altbekannte Schnuffel ins Spiel. Die Entwickler haben ihm ebenfalls ein paar maßgeschneiderte Puzzles spendiert. In seinen Levels muss man eine zweite Ebene berücksichtigen, weil der Vierbeiner immer wieder vom Spieler getrennt. Trotzdem folgt er stets brav dem Spieler, gräbt sich durch weiche Knetfundamente und rollt Brücken aus, auf denen man wieder in seine Ebene gelangt. Danach dient er als Reittier, das lästige Gegner einfach aus dem Weg rammt oder einem auf hohe Plattformen hilft. Auch die Schnuffel-Welpen sind wieder mit von der Partie. Hat man ein paar der Minihunde aufgespürt, traben bis sie wie an der Perlenkette aufgereiht hinterm Spieler her.
 

AUSBLICK



Auch darüber hinaus gibt es eine Menge Sammelkram wie rote und goldene Münzen, die sich eher an erfahrene Spieler richten. Nintendo hat uns versichert, dass neben Einsteigern und Familien auch Hardcore-Spieler nicht zu kurz kommen sollen – und bislang haben sie Recht behalten. Trotz der entspannten Stimmung war es bereits sehr motivierend, die Levels der Preview-Fassung nach all ihren Geheimnisse abzuklappern. Die klassische Hüpf-Action mit ihren Perspektiv-Tricks, Rätseln und putzigen Extras wie den Schnuffeln sorgt nicht nur auf Anhieb für gute Laune, sondern bietet auch einen guten Rhythmus aus Hüpfen, Schießen und Knobeln! Wir freuen uns auf die Vollversion, die am 29. März für die Switch erscheint.

Einschätzung: sehr gut / Fit4Hit

Kommentare

Xyt4n schrieb am
Der Chris hat geschrieben: ?20.02.2019 18:58
Xyt4n hat geschrieben: ?20.02.2019 17:49 So automatisch-spielbare Spiele sind okay bei storyfokussierten Spiele...
Nö. Das saugt ziemlich übel. Immer und bei jedem Spiel. Yoshi ist jetzt aber auch kein Spiel das wirklich automatisch läuft. Anders als bei manchem Story-Game mache ich Dinge in Yoshi tatsinoch selbst. Der Anspruch wiederum, das ist nochmal eine andere Frage.
Naja die 0 geschickliche oder gedankliche Herausforderung macht es für mich zu einem Automatikspiel, als die erforderten Eingabemöglichkeiten. Insbesondere das letzte Kirby war so auf Smartphone-Niveau für 6-jährige. Aber das soll jetzt nicht falsch klingen, ich finde Nintendo macht immer noch liebevolle Spiele.
yopparai schrieb am
mafuba hat geschrieben: ?19.02.2019 17:56 Habe auch die Demo gespielt - werde ich mir auf keinen Fall kaufen.
Alles schön und gut aber schlägt glaube ich eher in die Kirby Kerbe mit 0 Herausforderung.
Hmm, noch hab ich Hoffnung. Hab die Demo auch gespielt und klar, da ist exakt 0 Herausforderung drin. Ich mein, es ist der erste (Tutorial-) Level und die Reihe ist jetzt nicht für beinhartes Platforming bekannt. Etwas mehr Herausforderung bekam man bei Yoshi sonst aber auch immer nur, wenn man das ganze versteckte Zeug suchte (außer vielleicht im SNES-Teil, der meiner Ansicht nach qualitativ aber nie wieder erreicht wurde). Das war dann zwar auch kein Super Meat Boy oder Celeste, aber den Vergleich mit dem meiner Ansicht nach relativ grässlichen Kirby (Star Allies) musste sich Yoshi sonst auch nicht gefallen lassen ^^... Ich warte da mal noch die Reviews ab, die Demo ist hübsch aber etwas nichtssagend.
Ansonsten ja, ein 2D-Mario mit neuer Ausrichtung ist überfällig. Ich freu mich zwar trotzdem wie Bolle auf den Maker, aber da ist das Spiel an sich eben auch nicht wirklich das Platformer-Gameplay sondern das kreative. Und die wtf-Momente beim Ausprobieren der kreativen Ergüsse anderer Leute mit viel zu viel Zeit. Oder Donkey Kong, nehm ich auch. Nur hat Retro wie wir wissen jetzt ja was anderes vor...
CritsJumper schrieb am
Ach es ist schon gut das es solche und solche Titel gibt. Nicht auszudenken wenn ein Far Cry auch so niedlich wäre... ;D
Sind für mich unterschiedliche Typen. Man will ja auch mal was zusammen mit den jüngeren Spielen. Gleichzeitig sind manche spiele einfach niedlich wie Teraway. Generell mag ich aber sehr die Art wie Nintendo mit dem Art-Design umgeht.
Zwar find ich das so wie Der Chris, ein weing schade das es vielleicht kein "Yoshis Island" Niveau hat..
- dort gab es jede Menge rätsel, man konnte das Mario Baby verlieren, die Kämpfe waren anspruchsvoll und abwechslungsreich war das Spiel vor allem weil sich Joshi in einen Hubschrauber und anderes Verwandeln konnte..-,
was das Gaming und die Vielfalt betrifft (aber es ist ja noch nicht draußen.), doch es macht schon so einen guten Eindruck das ich es auf jeden Fall vorbestellen werde.
Dei Art der Spiele hat es halt schwer, genau wie Little Big Planet 3, da kann man dann schwer sehen ob die guten Ideen letztlich auch dem Gameplay zuträglich sind. Ich bin gespannt und drücke YCW die Daumen.
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Der Chris hat geschrieben: ?19.02.2019 19:36
CTH hat geschrieben: ?19.02.2019 18:24
In Yoshis neuem Spiel darf man allerdings nur zu zweit losziehen ? schade für Familien, schön für die Übersicht.
Irgendwie bin ich gerade verunsichert... Kann man das Spiel NUR zu zweit spielen oder ist das Spiel auch alleine Spielbar? :?:
Ist schon Singleplayer-First. Der Zweispieler-Modus ist nur ne Option so wie im Vorgänger oder der New Super Mario Bros Reihe auch.
mafuba hat geschrieben: ?20.02.2019 05:00
CTH hat geschrieben: ?19.02.2019 18:24
In Yoshis neuem Spiel darf man allerdings nur zu zweit losziehen ? schade für Familien, schön für die Übersicht.
Irgendwie bin ich gerade verunsichert... Kann man das Spiel NUR zu zweit spielen oder ist das Spiel auch alleine Spielbar? :?:
Man kann es auch alleine spielen - etwas schlecht formuliert.
Danke euch für die Info! Dann kann ich ja beruhigt vorbestellen! :Hüpf:
Xyt4n schrieb am
mafuba hat geschrieben: ?19.02.2019 17:56 Habe auch die Demo gespielt - werde ich mir auf keinen Fall kaufen.
Alles schön und gut aber schlägt glaube ich eher in die Kirby Kerbe mit 0 Herausforderung.
Danke, dann hat sich der Kauf erledigt. So automatisch-spielbare Spiele sind okay bei storyfokussierten Spiele, doch bei Nintendo, wo das Gameplay im Vordergrund steht, nervt es nur. Anstatt Schwierigkeitsgrade anzubieten, wird jedem ein Kinderspiel vorgelegt. Es ist so schade Nintendo.
schrieb am