Mehr Freiheiten
Darüber hinaus will man dem Spieler mehr Freiheiten bieten als zuvor, da die Schauplätze deutlicher als Sandkasten angelegt werden. Anstatt streng linearen Pfaden zu folgen, hat man in den recht offen angelegten Arealen oft die Wahl zwischen mehreren alternativen Wegen, darf alle zugänglichen Vehikel nutzen und teilweise sogar entscheiden, in welcher Reihenfolge und mit welcher Ausrüstung man die vorgegebenen Ziele abarbeiten will. „Tools statt Skripts“ lautet das Motto von DICE, auch wenn der Spielverlauf im Einklang mit der Handlung und Zwischensequenzen hin und wieder in die gewünschten Bahnen gelenkt wird.
Einheitlicher Umfang und Qualitätsanspruch
Laut Berlin hat man sich bei DICE zum Ziel gesetzt, die einzelnen Story-Episoden der Kampagne hinsichtlich Länge und Qualität auf einem vergleichbar hohen Niveau zu halten – ein Plan, der im Vorgänger Battlefield 1 mit seinen teils erheblichen Schwankungen nicht konsequent genug umgesetzt wurde. Neben dem Einsatz in Norwegen und dem Prolog gibt es noch drei weitere Kriegsgeschichten, wobei das fünfte und letzte Kapitel „Last Tiger“ erst im Dezember nachgereicht wird. Dabei könnte
In der finalen Episode "Last Tiger" soll die deutsche Perspektive thematisiert werden.
sich ausgerechnet dieses Finale als besonders interessant erweisen, weil einem in der Rolle eines Kommandanten des mächtigen Tiger-Panzers auch die deutsche Perspektive näher gebracht werden soll.
Generell strebt DICE an, möglichst viele Facetten des Konflikts zu zeigen, aber auch verschiedene Emotionen zu wecken. In der Episode Under No Flag soll es z.B. eher unterhaltsam und mitunter sogar lustig zugehen, wenn man mit einem Trupp von Kriminellen unterwegs ist, die widerwillig für den SBS (Special Boat Service) der Royal Marines eingespannt wurden und mit ihren flapsigen Bemerkungen sowie einer gewissen Situationskomik durchaus Parallelen zu Bad Company aufweisen. Eher tragisch soll es dagegen bei der Episode Tirailleur zugehen, wo man 1944 eine Truppe schlecht ausgerüsteter Kolonial-Soldaten begleitet, die gegen eine Übermacht ins Feld ziehen müssen für ein Land, das sie nicht einmal kennen. Zwar basieren die Kriegsgeschichten lose auf realen Ereignissen und Schauplätzen, sind aber rein fiktional und wollen abseits historischer Schlachten auch Aspekte sowie Momente beleuchten, die man zuvor noch nicht unbedingt in den zahlreichen Filmen und Videospielen rund um den Zweiten Weltkrieg zu Gesicht bekommen hat. Um die Authentizität und Immersion zu steigern, sprechen übrigens alle Figuren in ihrer jeweiligen Landessprache und die Dialoge werden untertitelt. Im Gegensatz zu Shadow of the Tomb Raider, wo man in den Optionen die
Im Prolog macht man bereits Bekanntschaft mit diversen Vehikeln und liefert sich z.B. eine Luftschlacht über Hamburg.
„Dialogechtzeit“ aktivieren oder ausschalten kann, wird man hier keine Wahl haben und sich damit abfinden müssen, den norwegischen oder französischen Ausführungen zu lauschen.
Starke Technik
Hinsichtlich Technik und Präsentation hinterlässt die Kampagne von Battlefield 5 bereits einen sehr guten Eindruck: Die großen Areale strotzen vor Details, die Beleuchtung ist über weite Strecken fantastisch und die zerstörbare Umgebung vermittelt zusammen mit der wuchtigen Klangkulisse vor allem in den bleihaltigen Action-Momenten eine gelungene Schlachtfeld-Atmosphäre, während bei den Schleicheinsätzen trotz mechanischer Einbußen durchaus Spannung aufkommt. Vor allem aber fühlen sich die Kriegsgeschichten an wie eine echte Kampagne und nicht bloß irgendwelche Mehrspieler-Karten, über die schnell eine Story gestülpt wurde. Einzig der Einstieg von Tirailleur, in dem man zuerst eine mit „A“ markierte Stellung einnehmen und anschließend halten muss, ließ einen manchmal zweifeln, ob man nicht doch aus Versehen im Multiplayer-Modus gelandet ist.