Vorschau: Age of Wonders: Planetfall (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Entwickler:
Publisher: Paradox
Release:
06.08.2019
06.08.2019
06.08.2019
Erhältlich: Digital (GOG, Steam), Einzelhandel
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Taktische XCOM-Gefechte

Anspruch auf Sektoren erhebt man mit seiner Armee. Sind gegnerische Truppen vor Ort oder kommt es irgendwo auf der Weltkarte zu einem Aufeinandertreffen von verfeindeten Einheiten, kann eine Schlacht entbrennen. Die Optionen sind dann: Fliehen, Verhandeln oder Kämpfen - entweder automatisch oder manuell. Da die Karte aus Sechsecken besteht, können bis zu sechs Armeen einer Fraktion eine andere Feld zum Beispiel eine Kolonie attackieren. Man kann somit bis zu 32 Einheiten ins Gefecht führen.

Entscheidet man sich für den manuellen Kampf findet das taktische Kampfgeschehen auf separaten Schlachtfeldern statt. Dort lassen sich die Einheiten über die Karte voller Hexfelder befehligen. In der Regel hat der Verteidiger den ersten Zug, bevor der Angreifer seine Truppen bewegt. Die Aufstellung der Truppen auf der Karte darf man vorher nicht selbst festlegen.

Jede Einheit verfügt über drei Aktionspunkte, die sie zur Fortbewegung, zum Angriff oder für eine  Kombination nutzen können - farbliche Markierungen auf den Feldern helfen bei der Planung. Die Amazonen können im Kampf zum Beispiel fest installierte "Field Pylons" aufstellen, die irgendwelche Wildtiere rufen, heilen und verstärken. Neben Bogenschützen mit unterschiedlichen Pfeilspitzen und einem Aufklärungsvogel mit Laserrepetierkanone gegen Lufteinheiten setzen die Amazonen auf das Alien-Monster Tyrannodon mit Laserkanonen auf seinem Kopf.

Deckung, Flanken, Ops und Stagger sind in den taktischen Gefechten wichtig.
Deckung, Flanken, Ops und Stagger sind in den taktischen Gefechten wichtig.
Mit dem Biomancer können die Gegner zudem gescannt und dadurch die Schwächen dieses Einheitentyps aufgedeckt werden. Nahkampf gehört hingegen nicht gerade zu den Stärken der Amazonen. Die Kir'ko sind hingegen stark im Nahkampf.

Deckung, Stagger und Ops

Bei der Positionierung der Einheiten ist zu beachten, dass es sowohl Deckungsboni (volle und halbe Deckung) als auch Flankierungsboni für geschickte Attacken von der Seite gibt. Einige Deckungen sind zerstörbar, aber längst nicht alle. Weitere taktische Kniffe kommen mit "Overwatch" (Gegend überwachen und automatisch angreifen) und dem "Stagger" ins Spiel. Mit Granaten oder schweren Angriffen können Gegner ins Taumeln gebracht oder betäubt werden, was ihre möglichen Aktionspunkte für die nächste Runde reduziert. Durch diese "Stagger-Mechanik" ist es möglich, gezielt starke Gegner festzusetzen und sie am Angriff zu hindern. Zusätzlich zu den normalen Fähigkeiten der Einheiten und ihrer Modifikation durch Mods können "Operationen" oder Spezialfähigkeiten eingesetzt werden, wie zum Beispiel ein Orbitallaser bei den Amazonen.

Was sich nach der mehr als dreistündigen Anspiel-Session noch nicht einschätzen lässt, sind die diplomatischen Möglichkeiten, die sich auf dem ersten Blick aber als durchaus vernünftig präsentierten (Verträge, Angebote, Bündnisse etc.). Die Computerintelligenz erwies sich als viel zu geschwätzig, was sich in andauernden diplomatischen Kontaktversuchen widerspiegelte, was die Entwickler bis zum Release am 6. August 2019 noch deutlich reduzieren wollen. In den taktischen Gefechten jedenfalls machte die KI einen ordentlichen Eindruck und suchte sich meist sinnvolle Deckungen.

Ein Blick auf den militärischen Technologiebaum.
Ein Blick auf den militärischen Technologiebaum mit dem Void-Tech-Schwerpunkt.
Neben dem freien Spiel, in dem man die Umgebung übrigens auch auf "weniger aggressiv" stellen konnte, und dem Mehrspieler-Modus (maximal zwölf Spieler ist angepeilt) wird es eine Story-Kampagne geben, die insgesamt 13 Missionen umfasst. Jede der sechs Fraktionen wird man in zwei Missionen spielen können. Bei der letzten Mission hat man hingegen die freie Wahl. Außerdem sollen die Ereignisse aus allen vorherigen Einsätzen leichte Auswirkungen auf die finale Mission haben - so werden zum Beispiel getötete Helden dort nicht mehr auftreten. Age of Wonders: Planetfall soll vollständig in Deutsch übersetzt werden. Sprachausgabe ist geplant, aber nur in einem geringen Maße.
 

AUSBLICK



Die mehr als drei Stunden, die ich in der Preview-Version von Age of Wonders: Planetfall verbringen konnte, haben einen richtig guten Eindruck hinterlassen, obwohl das Spielgeschehen zunächst stark an Age of Wonders 3 erinnerte. Doch dieser Eindruck verflog zum Glück schnell. Die Alien-Welt wirkt interessant, futuristische Technologien wollen erforscht werden, Außerirdische tauchten auf und dann gibt es noch ein cleveres Sektorensystem rund um den Ausbau und die Ausbeutung von Provinzen - zumal sich die einzelnen Fraktionen unterschiedlich spielen und verhalten. Auch die Kämpfe mit den verbesser- und modifizierbaren Einheiten zeigten sich überraschend dynamisch, kurzweilig und taktisch ansprechend. Trotzdem konnte in den drei Stunden nur an der Oberfläche gekratzt werden. So machte die Computerintelligenz in den Gefechten zwar eine gute Figur, wirkte aber bei den diplomatischen Beziehungen zu nervig und zu geschwätzig. Fortgeschrittene Elemente wie Doktrinen (Spezialfähigkeiten), Spionage und Schwerpunkt-Technologien konnten nur im Ansatz ausprobiert werden und daher bleibe ich bei der Einschätzung vorsichtig, obgleich ich schon jetzt richtig Lust auf mehr habe.

Einschätzung: gut
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Kommentare

jpnayzn schrieb am
Ich bin optimistisch, dass das ein sehr geiles Game wird. Age of Wonders III spiele ich bis heute kooperativ im Hot Seat und es wird nicht langweilig!
HellToKitty schrieb am
Die zu großen Schlachten in AoW3 waren für mich auch zu viel des Guten. Wenn das Spielkonzept jetzt kompakter wird und ansonsten alles weitgehend gleich bleibt, sollte Planetfall was für mich werden. Zumal ich das Setting für 4x auch ansprechend finde.
scrai schrieb am
Ich spiele gerade Age of Wonders 3 und so toll finde ich es nicht. Man muss unheimlich aggressiv spielen, sonst überrennt einen die cheatende KI plötzlich. Selbst wenn man deutlich mehr Städte hat ist man im Lategame ökonomisch chancenlos. Deswegen heißt es nur Rush Rush Rush und da geht der 4X-spaß flöten.
Starslayer78 schrieb am
AoW3 war kein schlechtes Spiel, mir hatten nur die Gefechte nicht gefallen, weil es mir einfach zuviele Einheiten wurden und die KI nicht die hellste war, gerade Belagerungsgefechte fand ich einfach nur anstrengend. Da gefällt es mir echt gut, das man es bei AoW:Pf reduzieren will und einem Cityspam aller Civ gleich auch noch den Riegel vorschiebt.
Ein Spiel auf das man ein Auge werfen kann. Wenn die KI anständig spielen kann und man angenehm unterschiedliche Einheiten bekommt, könnte das Game für eine echte Überraschung sorgen.
Da Paradox da hinter steht, werden wir uns wohl nur auf eine grottige Übersetzung freuen dürfen und mal schauen was sie für eine DLC Politik verfolgen. Bin bei EU4 ausgestiegen, weil es mir etwas überhand genommen hat, die Änderungen waren zwar meistens nicht schlecht und hatten sich gut eingefügt, aber es wurden mir einfach zuviele, gerade als diese Immersionspacks für jede Nation einzelnd kamen, hat es mir gereicht.
Trumperator schrieb am
die dlcs waren noch mit das beste an aow3. klassische addons, sinnvolle erweiterungen und vor allem nur 2 an der zahl! paradox verkauft jeden patch als dlc.
mir gehts da weniger um die performance sondern um das genre an sich. ich befürchte da nur unnötige kompromisse, wenn man allen die gleiche erfahrung bieten möchte.
schrieb am