E3-Vorschau: Wolfenstein: Youngblood (Shooter)

von Michael Krosta



Wolfenstein: Youngblood (Shooter) von Bethesda Softworks
Das doppelte Baller-Lottchen
Publisher: Bethesda Softworks
Release:
25.07.2019
26.07.2019
26.07.2019
26.07.2019
26.07.2019
26.07.2019
Erhältlich: Digital (PSN, Xbox Store, Steam), Einzelhandel
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BJ Blazkowicz gönnt sich eine kleine Auszeit von der Nazi-Jagd: Wolfenstein: Youngblood setzt 19 Jahre nach den Ereignissen von The New Colossus ein und der Serien-Held gilt als vermisst. Jetzt versuchen die beiden Zwillingstöchter als schlagkräftiges Team in die großen Fußstapfen des berühmten Vaters zu treten. Wir haben die Koop-Action bei Bethesda angespielt...



Zum Widerstand geboren

Fast hätte man meinen können, man sei in einem Spiel von Hideo Kojima gelandet. Nein, nicht wegen der Schleichansätze, die wie in den Vorgängern auch hier oft als Alternative zum offenen Gefecht angeboten werden. Sondern wegen des Intros, das gefühlt einfach kein Ende nehmen wollte. Nicht falsch verstehen: Ich mag lange Filmsequenzen. Aber im Rahmen einer Messe möchte ich lieber mehr aktiv spielen und weniger Zeit als passiver Zuschauer verbringen. Trotzdem muss man festhalten, dass die Einführung Machine Games großartig gelungen ist. Denn man erfährt in klasse geschnittenen Rückblenden, wie die Zwillinge Sophia und Jessica von ihren Eltern auf den Ernst des Lebens und den Kampf gegen die Nazis vorbereitet werden - bis zu dem Punkt, an dem sie sich in den Achtzigern der alternativen Zeitlinie auf die Suche nach ihrem verschollenen Vater begeben und zeigen müssen, was sie gelernt haben.

Dabei wird schnell klar, dass von ihrem überheblichen Auftreten im Vorfeld von den „geborenen Nazi-Killern“ nicht mehr viel übrig bleibt, als sie mit ihrem ersten realen Gegner aus Fleisch und Blut konfrontiert werden. Mit einer gewissen Situationskomik unterstreichen die Entwickler von Anfang an, dass hier kein bierernster und düsterer Nazi-Shooter wartet, sondern der Humor nicht zu kurz kommt. Ich hoffe nur, dass Machine Games die richtige Mischung findet und es weder zu albern noch zu krass zugeht.

Gewohnte Kost

Youngblood bietet spielerisch im Prinzip alles, was man von den letzten Teilen kennt: Neben Schussgefechten kann man häufig auch den unauffälligen Weg wählen. Es gibt wieder Nazi-Camps mit Kommandanten, wobei man den Befehlshaber möglichst schnell ausschalten sollte, damit kein Alarm aktiviert werden kann und entsprechend keine Verstärkung nachrückt. Neben den gewöhnlichen Nazi-Hohlfrüchten trifft man wieder auf alte Bekannte wie Panzerhunde, schwer bewaffnete Roboter oder gut gepanzerte Soldaten. Nicht zu vergessen die Bossgegner wie General Winkler, der uns mit seinen fiesen Attacken ins Schwitzen gebracht hat. Man selbst kann aber ebenfalls ordentlich austeilen: Wenn man keine Lust mehr auf Stealth-Kills hat, greift man zu Wummen von der Pistole über Sturmgewehre bis hin zur brachialen Shotgun. Darüber hinaus finden sich auch wieder kleine Plattform-Elemente, die man mit Doppelsprüngen und einem guten Timing meistern muss.

Sophia und Jessica bilden ein schlagkräftiges Duo.
Sophia und Jessica bilden ein schlagkräftiges Duo.
Gerade Letzteres habe ich unterschätzt und bin an einer Stelle in der Demo zunächst regelrecht verzweifelt, weil ich den Doppelsprung ständig zu schnell ausgeführt habe und dadurch nicht weit genug kam.

Also eigentlich alles wie immer. Mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass Youngblood voll auf eine Koop-Erfahrung ausgelegt ist, auch wenn man optional mit einem KI-Begleiter losziehen kann. Entsprechend wird das Leveldesign angepasst und es finden sich die üblichen Elemente wie Türen, Schalter oder Kisten, die sich nur im Teamwork öffnen lassen. Spricht man sich mit dem Mitstreiter ab, lassen sich Gegner wunderbar flankieren. Zudem kann man sich gegenseitig auf die Beine helfen, wenn man angeschlagen am Boden liegt und nur noch in der Lage ist, langsam in Deckung zu krabbeln. Alternativ darf man vor dem endgültigen Verbluten aufgeben und beim letzten Checkpunkt wieder ins Spiel einsteigen. Segnen beide Spieler schwer verletzt das Zeitliche und können sich gegenseitig nicht mehr helfen, ging es zumindest in der E3-Demo komplett zum Levelanfang zurück – uff! Mal
Man bekommt es auch mit besonders hartnäckigen Gegnern zu tun.
Man bekommt es auch mit besonders hartnäckigen Gegnern zu tun.
sehen, wie es in der finalen Version aussieht...

Getrennte Wege?

Der gespielte Abschnitt auf der E3 bestand vornehmlich aus relativ engen Korridoren mit leichten Verzweigungen, durch die man die Feinde auch flankieren konnte. Was ich ein wenig vermisst habe, waren Momente, in denen sich die beiden Schwestern kurzzeitig trennen müssten. Wie bei Resident Evil 5 & Co wäre es auch hier klasse, wenn durch eine Räuberleiter z.B. nur eine von ihnen Zugang zu einem bestimmten Bereich bekommen würde und dort – auch sich alleine gestellt – Aktionen ausführen müsste, um beide wieder zu vereinen. Auch erhoffe ich mir noch mehr Umgebungsrätsel, die Teamwork erfordern und über das „Wie müssen jetzt beide gleichzeitig einen Schalter drücken“ hinausgehen.
 

AUSBLICK



Wo Wolfenstein draufsteht, ist auch ein Wolfenstein drin. So lässt sich der Koop-Ableger Youngblood nach dem Anspielen auf der E3 wohl am besten beschreiben. Denn viele Elemente wirken für Kenner der Reihe vertraut, seitdem Machine Games für Bethesda das Kommando übernommen hat. Entsprechend fühlt sich die Spiel- und Schussmechanik sehr gut an - und technisch überzeugt die Action mit ihrer flüssigen Darstellung. Der Unterschied besteht nur darin, dass man im Idealfall einen Mitspieler benötigt, um es als schlagkräftiges Duo mit den Nazis aufzunehmen, wobei der geplante Buddy-Pass dafür sorgen dürfte, dass man schnell im Freundeskreis fündig werden sollte. Ich hoffe nur, dass der Koop-Aspekt im fertigen Spiel etwas mehr zu bieten hat als die üblichen Vorteile beim Flankieren und der Rückendeckung sowie die typischen Synchron-Schalter-Betätigungen. Trotzdem muss man festhalten, dass Wolfenstein auch als Koop-Erlebnis funktioniert – und das besser als gedacht. Ob sich mit den Zwillingen der Spielspaß verdoppelt, wissen wir spätestens beim Test.

Einschätzung: gut

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Kommentare

TheoFleury schrieb am
Youngblood..Warum muss ich an diesen einen Eishockeyfilm denken aus den 80ern/90ern? Ah ja..Da hieß der Held auch so. Ich liebe neue Erkenntnisse :D
Doc Angelo schrieb am
Leon-x hat geschrieben: ?18.06.2019 20:49
  • Beyond Good and Evil
  • Samus Aran in Metroid
Beides exzellente Beispiele! Da ist es wirklich überhaupt nicht "in-your-face". Ansonsten kann unsere Wahrnehmung über die Häufigkeit und den zeitlichen Verlauf eben jener durchaus unterschiedlich ausfallen. Ich denke das hier ist gerade nicht unbedingt die richtige Situation um darüber zu reden.
4P|Michael schrieb am
Hallo!
So, jetzt auch nochmal kurz von mir: Ja, Wolfenstein: Youngblood kann man optional auch mit einem KI-Begleiter spielen. War mir auf der E3 irgendwie nicht (mehr) bewusst. Trotzdem dürfte ein Mitspieler aus Fleisch und Blut sicher die erste Wahl sein. Jetzt ist auch der Text entsprechend angepasst und korrigiert...
Leon-x schrieb am
Doc Angelo hat geschrieben: ?18.06.2019 18:35 Da liegt ein Missverständnis vor. Mit "immer mehr" meine ich das es immer öfter nicht so ist.
???
Wo wurde es denn früher vermehrt auf das Auge gedrückt?
Denkst da an Lara Croft? Weil Beyond Good and Evil wird es nicht sein. Samus Aran in Metroid wirkt jetzt auch nicht aufgedrückt. Die Dame von Primal?
Was ist da jetzt gegenüber den weiblichen Hauptdarsteller von Horizon Zero Dawn, Uncharted Lost Legacy, Gears 5, neuen Tomb Raider usw großartig anders?
Man hat doch jetzt eher bei Film und Serie die Richtung dass man unbedingt eine weibliche Rolle wünscht. Wenn es ein lesbische Batwoman ist.^^
Usul schrieb am
Doc Angelo hat geschrieben: ?18.06.2019 18:35 Da liegt ein Missverständnis vor. Mit "immer mehr" meine ich das es immer öfter nicht so ist.
Ähhh... ja. Dann halt umgekehrt: Beispiel dafür, daß es in der Vergangenheit öfter so war. :)
schrieb am