Vorschau: Valorant (Shooter)

von Eike Cramer



Valorant (Shooter) von Riot Games
Ein neuer Stern am eSports-Himmel
Entwickler:
Publisher: Riot Games
Release:
02.06.2020
Erhältlich: Digital
Spielinfo Bilder Videos
Mit Valorant tritt League of Legends-Macher Riot auf die große Bühne des kompetitiven Team-Shooters. Der Free-to-play-Titel soll die Lücke zwischen dem Altmeister Counter-Strike: Global Offensive und dem heldenbasierten Overwatch füllen und dabei mit 128-Tick-Servern und einem effektiven Anti-Cheat-System punkten. Wir haben uns in der geschlossenen Beta erste, kompetitive Gefechte geliefert.

Counter-Watch?

Eines wird schnell deutlich, wenn man Karten, Spielmodus und Arsenal von Valorant genauer unter die Lupe nimmt: Riot hat sich eindeutig am großen Vorbild Counter-Strike orientiert. Für jede Waffe im Valorant-Waffenschrank, der von Pistolen, SMGs und Sturmgewehre hin zu Sniper-Rifles und MGs reicht, gibt es ein CS-Pendat. M4, AK, AWP und Co. sind eindeutig erkennbar und vor allem im Waffenverhalten äußerst ähnlich, was den Umstieg vom Valve-Shooter denkbar einfach macht. Auch andere Faktoren im generellen Spielablauf ähneln Counter-Strike: Zwei Teams mit je fünf Spielern treten in maximal 27 Runden gegeneinander an. Ziel der Angreifer ist es, auf einem der Bomb-Spots den hier „Spike“ genannten Explosiv-Körper zu platzieren, während die Verteidiger alles daran setzen, genau dies zu verhindern – etwa indem die Zeit abläuft oder alle Angreifer ausgeschaltet sind. Zur Halbzeit wird gewechselt und nach 13 Siegrunden ist die Partie vorbei.

Ebenfalls direkt aus Counter-Strike stammt die Ökonomie zwischen den Runden. Jeder Kill, jedes erfolgreiche Platzieren der Bombe und jeder Sieg bringen Credits aufs Konto, die in der Kaufphase für Waffen und Gadgets ausgegeben werden können. Entsprechend gilt: Spar-Runden müssen abgesprochen, Waffen im Team verteilt und bei Geldmangel gegen den Nutzen der Fähigkeiten abgewogen werden. Und schon im Kaufmenü fällt auf, dass Riot sich einige spürbare Verbesserungen der Nutzer-Interfaces für das Zusammenspiel überlegt hat. Waffen können jetzt von Teammitgliedern im Kaufbildschirm angefordert werden. Hat jemand genug Geld über, kann er dem Mitspieler so stressfrei eine neue Wumme spendieren, ohne umständlich das aus CS:GO bekannte Kauf-Drop-Kauf durchführen. Ebenfalls cool: falsche Käufe können ohne Verlust direkt wieder vertickt werden. Dadurch werden Fehl-Klicks weniger ärgerlich – und das Zusammenspiel mit zufälligen Spielern im Team deutlich vereinfacht.

Der Held im Team

Counter-Strike mit Helden? Valorant orientiert sich stark am eSports-Meister CS:GO.
Counter-Strike mit Helden? Valorant orientiert sich stark am eSports-Meister CS:GO.
Auch bei den sonstigen Interface-Elementen und Markierungen haben die Entwickler sich Elemente aus Counter-Strike abgeschaut und subtil verbessert, sodass mehr Übersicht entsteht. Verbündete und Feinde umgibt etwa ein andersfarbiger Schein, der eine klare Team-Zuordnung jederzeit ermöglicht. Die Mini-Map ist deutlich besser „lesbar“ als bei Counter-Strike und zeigt präzise Position von eigenem Team und Feinden an, ohne zu viel zu verraten. Und alle feindlichen Fähigkeiten wie z.B. Rauchgranaten, Drohnen und Co. sind ebenfalls durch subtile Farbgebungen als solche zu erkennen, sodass klar erkennbar ist, ob ein Feind per Smoke auf einen Spot pushen möchte, oder ob ein Verbündeter das Vorrücken des Gegnerteams erschweren möchte.

Vanguard Anti-Cheat

Riot Games setzt bei Valorant auf ein neuartiges Anti-Cheat-System. "Vanguard" nutzt einen Kernel-Treiber, der schon beim Hochfahren des Rechners startet  - laut Aussage der Entwickler, um von Cheat-Tools und Hacks beim Spielstart nicht ausgehebelt zu werden.

Dies ist in den Augen vieler Spieler ein Sicherheits- und Datenschutz-Risiko, zumal Riot zum chinesischen Tencent-Konzern gehört. Die Entwickler geben an, dass keine Daten über die PCs, Inhalte oder Handlungen der User an Riot geschickt werden.
Cool: Schon vor Rundenstart können sich die Teams zu bestimmten Punkten auf ihrer Map-Seite bewegen. Das verhindert Leerlauf in den ersten Sekunden und und sorgt sofort für spannende Gefechte an den Chokepoints. Tatsächlich ist es Riot zudem sehr gut gelungen, die Fähigkeiten der acht Figuren in das grundlegende CS-Konzept einzuweben. Die Helden besitzen je eine jederzeit über Cooldown zur Verfügung stehende Signature-Fähigkeit. So kann Bogenschütze Sova etwa einen Aufklärungs-Pfeil verschießen, der Feinde im Sichtbereich kurzzeitig aufklärt und Heilerin Sage besitzt eine Heilungskugel, die sie entweder auf sich selbst oder einen Verbündeten anwenden kann. Zudem gibt es zwei weitere Fähigkeiten, die analog zu den Counter-Strike-Granaten eingekauft werden müssen und nur in begrenzter Anzahl genutzt werden können.

Suchpfeil ist platziert: Sova kann Feinde mit seiner Signature-Fähigkeit aufdecken.
Suchpfeil ist platziert: Sova kann Feinde mit seiner Signature-Fähigkeit aufdecken.
Sova erhält so z.B. eine manuell steuerbare Aufklärungsdrohne und Schockpfeile, die Feinden im Wirkungsbereich Schaden zufügen. Zusätzlich hat jede Figur noch eine mächtige Ultimate-Fähigkeit, die über Kills und auf den Maps verstreute Ulti-Kugeln gefüllt werden können. Richtig eingesetzt können diese Fähigkeiten wie z.b. der Raketenwerfer der Angreiferin Raze oder die wanddurchdringenden Energiepfeile von Sova Runden entscheiden, sodass ihre Nutzung taktisch geschickt erfolgen sollte.

Kommentare

Star.Stream schrieb am
Und das nächste Spiel mit bunter Kiddy Matsch Grafik ich kann den scheiss einfach nicht mehr sehen!
Arzila schrieb am
Doc Angelo hat geschrieben: ?23.04.2020 15:02 Ich vermute mal, das "soll mit einem effektiven Anti-Cheat-System punkten" gesagt werden soll, das die Firma das so behauptet. Allerdings bettet sich dieser Teil in offensichtliche und klar messbare Fakten ein, wie zum Beispiel 128-Tick-Server.
Ob der neue Anti-Cheat effektiv sein wird, das muss sich ja erst noch heraus stellen. Was jetzt schon klar ist: Es ist sicherheitstechnisch eine Katastrophe. An das Problem muss man von anderer Seite heran gehen. Aber für die meisten wird das wohl kaum wichtig sein. Man installiert und vertraut Windows, man installiert und vertraut Discord, und man installiert sich so einiges und klickt immer schön auf "Ja, diese Software darf alles was sie will". Es ist leider Alltag.
Ka ob du es schon mitbekommen hast oder es jemand gesagt hat aber es gibt schon etliche hacks für das spiel. Leider war das sowieso klar das es nix bringen wird. Seit der Beta gibt es die hacks schon
Also meiner meinung nach gehört sich das abgeschafft die werden es sowieso nie gebacken bekommen das es keine aimbots oder wh gibt. Also sollten sie es wie alle anderen versuchen und nicht so. Meine meinung. Im moment wenn man bestimmte foren guckt wachsen die hacks wie pilze! Also sehr nützlich scheint riot sein tool nicht zu sein eher nutzlos mir scheints sogar so das die dadurch leichteres spiel haben xD
Ulfhednir33 schrieb am
Ich bin mittlerweile wirklich interessiert, obwohl ich anfangs dachte, wer braucht das?
Wenn ich aber die positiven Reaktionen von CSGO Spielern sehe, dann werde ich neugierig.
Die Grafik ist zwar sehr kindisch, aber das war sie bei WarCraft III ja auch und es hat mich nicht merklich gestört.
Ein echter Wermutstropfen ist für mich aber die Riot-Community.
Wenn man sich einmal LoL-Spiele und deren Chat ansieht, dann zweifelt man am Menschen als vernunftbegabtes Wesen.
Wobei, das ist bei CS auch nicht immer besser... :lol:
compyler schrieb am
Selbst wenns ein gutes Spiel wird, werde ich es niemals spielen, da
1) das Spiel wohl zu 90% nur von Kiddies gespielt werden wird
2) ich sowohl Riot als auch das chinesische Tencent dahinter abstoßend finde
Er!cDelux3 schrieb am
Doc Angelo hat geschrieben: ?23.04.2020 22:37 Die Frage ist: Was hindert einen Cheater daran, einen Cheat zu installieren, der noch vor dem Anti-Cheat gestartet wird? Es ist ja nicht, als ob die Vanguard eine Start-Positions-Hoheit bei Windows hat. Meiner Meinung nach ist das komplette Augenwischerei.
Gar nichts. Und ja ist es. Ich habe auch nie was anderes behauptet. Ich habe lediglich auf die Frage nach der Begründung geantwortet.
NewRaven hat geschrieben: ?23.04.2020 23:15 Ich weiß, so kommunizieren sie es ja auch nach draußen. Nur macht es halt keinen Sinn: für diesen Zweck braucht es eben keinen Kernel-Treiber und "verhindern" können sie das auf die Art sowieso nicht (erst recht nicht, wenn die Cheatsoftware dann auch Ring 0 nutzt... oh, Gott, allein die Vorstellung...). Sie können es bestenfalls "mitbekommen" und dazu braucht es solch einen tiefen Eingriff halt schlicht nicht - und falls doch, haben sie es bisher verpasst, uns mitzuteilen, warum das so sein soll.
Yep. Hast du recht.
schrieb am