Solides Fundament
Schaut man sich die letzten WRC-Spiele des Studios an, fällt es schwer zu glauben, welchen desaströsen Einstand man 2015 mit
WRC 5 abgeliefert hatte (
4P-Wertung: 46 Prozent). Zwar erreichen die Franzosen mit ihrem offiziellen Spiel zur FIA-Meisterschaft vor allem auf den Konsolen immer noch nicht das technische Niveau und die Qualitäten eines
Dirt Rally, doch steht die Reihe mittlerweile zumindest auf einem sehr soliden Fundament.
Beim dynamischen Wettersystem kann Sonnenschein schon mal in rutschige Regengüsse umschlagen.
So überrascht es nicht, dass sich WRC 9 stark am Vorgänger orientiert und die Karriere mit Management-Ansätzen laut Kylotonn eher eine Evolution darstellen wird. Stattdessen liegt der Fokus bei der Weiterentwicklung in diesem Jahr primär auf Community-Aspekten. Im Zentrum steht dabei das neue Club-System, bei dem man sich offensichtlich sehr von Codemasters hat inspirieren lassen.
Genau wie bei Dirt Rally wird es daher möglich sein, eigene Meisterschaften aufzusetzen oder bei asynchronen Events anderer Clubs mitzufahren. Hinsichtlich der Teilnehmerzahl soll es keine Grenzen geben, doch darf man neben dem eigenen nur in drei weiteren Clubs Mitglied sein. Zwar nicht zum Start, aber im November will Kylotonn außerdem einen Co-Driver-Modus nachreichen, in dem man die Ritte auf der Rasierklinge kooperativ meistern muss und ein zweiter Spieler die Rolle des Ko-Piloten übernimmt. Zur Erinnerung: In der PSVR-Version von Dirt Rally experimentierte Codemasters ebenfalls mit einer solchen Option und verwandelte die Ansagen aus dem Gebetbuch in ein Reaktionsspiel für den zweiten Spieler am "Social Screen". Wie genau Kylotonn den neuen Koop-Ansatz umsetzen will, ist dagegen nicht bekannt.
Viele Herausforderungen
Abseits von Karriere, Clubs und Einzel-Veranstaltungen will man die Spieler noch stärker als zuvor mit täglichen, wöchentlichen und monatlichen Herausforderungen bei Laune halten - auch hier lässt Dirt Rally grüßen. Viel für den "Community-Faktor" verspricht sich Kylotonn von der Implementierung eines Foto-Modus mit Share-Funktion und dem überarbeiteten Kamerasystem bei Wiederholungen, das die Inszenierung cooler Fahrszenen erlaubt.
Die Rally Japan zählt 2020 zu den Neuzugängen im Kalender.
Tatsächlich könnten ansprechende Werke dabei herausspringen, denn zumindest am PC hinterlässt die Kulisse bereits einen guten Eindruck, auch wenn hin und wieder noch Pop-ups ins Auge springen und die Beleuchtung bisher nicht das Niveau eines Dirt Rally 2.0 erreicht. Immerhin gibt es am PC eine DX12-Unterstützung und eine angenehm hohe Bildrate von 60 fps. Auf den Konsolen wird man diese Werte aber wohl erst mit der neuen Generation erreichen, während man sich auf PS4 und Xbox One wie bei den Vorgängern weiterhin mit 30 fps begnügen muss. Das Wettersystem, das entweder dynamisch oder nach individuellen Vorgaben funktioniert und vom Sonnenschein bis zum stürmischen Gewitter mit Regen alles abdeckt, sorgt zudem für Überraschungen sowie visuelle Varianz.