Kleine Anpassungen an der Fahrphysik
Die Fahrphysik fühlt sich für Kenner der Serie umgehend vertraut an. Dennoch bemerkt man kleine Unterschiede im Vergleich zum Vorjahr: Wie auch Game Director Lee Mather bestätigt, verfügen die Wagen bei F1 2020 über etwas mehr Bodenhaftung und präsentieren sich griffiger. Darüber hinaus fallen die Bremswege kürzer aus, um die Rennerfahrung in den virtuellen F1-Boliden der Realität näher zu bringen. Viele dieser Entscheidungen basieren auf Rückmeldungen realer Formel-Eins-Fahrer – allen voran den jungen Wilden Charles LeClerc, George Russell und Alexander Albon, die laut Mather viel Zeit in das Spiel investieren und sich mit den Entwicklern von Codemasters austauschen.
Gleichzeitig geben sie auch Feedback hinsichtlich des Streckendesigns, da das Studio in der Vergangenheit leider nicht das präzise Laserscanning genutzt hat. Für die Zukunft gelobt der Game Director in dieser Hinsicht Besserung, die man bereits bei der Piste in Zandvoort bemerken soll, welche neben dem Stadtkurs in Hanoi in diesem Jahr zu den Neuzugängen unter den insgesamt 22 Schauplätzen zählt. Sie markiert laut Mather die Blaupause, wie man bei kommenden Spielen auch im Hinblick auf die neue Konsolengeneration die Strecken möglichst akkurat mit Hilfe von Laserscanning und Drohnenaufnahmen nachbilden möchte. Noch keine Infos gibt es zu möglichen Plänen bei Next-Gen-Updates, etwa via Smart Delivery.
Höhere Zugänglichkeit
Zandvoort gehört neben Hanoi zu den Neuzugängen im Streckenkalender.
Zwar bietet die Reihe seit jeher eine Reihe von Fahrhilfen und sogar eine Rückspulfunktion, doch will man Gelegenheitsspielern mit dem neuen Casual Race Style die Berührungsängste mit der Formel Eins weiter minimieren. Dort gibt es nicht nur deutlich mehr Bodenhaftung abseits des Asphalts, sondern auch eine optionale Lenkunterstützung, einen automatischen Reset zurück auf die Strecke und eine vereinfachte Menüstruktur, bei der man nicht länger von Optionen erschlagen wird. Die Variante ist vor allem für Einsteiger gedacht und lässt sich lediglich in Offline-Modi verwenden.
Zusätzlich bietet man auch im normalen Modus weitere Unterstützung an, darunter ein automatisches Benzinmanagement und das Aktivieren von DRS. Überarbeitet hat man außerdem den Umgang mit ERS: Anstatt sich weiter mühsam während der Fahrt durch einzelne Energieprogramme zu wühlen, gibt es jetzt einen Überholknopf, mit dem man mehr Leistung abrufen kann. Auch dies würde laut Fahrern eher der Realität entsprechen.
Alles im Blick
Weit weg vom Realismus ist dagegen der virtuelle Innenspiegel, den man ab diesem Jahr hinter dem Steuer der F1-Boliden aktivieren darf, was sicher dem Wunsch vieler eSport-Fahrer nach einer besseren Übersicht geschuldet sein dürfte. Außerdem lassen sich ab sofort auch auf den Konsolen die Bildschirmanzeigen nach eigenen Vorlieben platzieren, was bei F1 2019 nur auf dem PC möglich war. Nichts Neues gibt es leider im Hinblick auf eine Unterstützung von VR und Cross-Play: Laut Mather stehen die Themen bei Codemasters zwar weiter auf der Agenda, doch für F1 2020 erscheint die Implementierung eher unwahrscheinlich.
Endlich darf man auch lokal am geteilten Bildschirm gegeneinander fahren - selbst am PC!
An anderer Stelle ist man bereits weiter: Neben dem Online-Modus sind bei F1 2020 endlich auch lokale Rennen für zwei Piloten am geteilten Bildschirm erlaubt! Dabei ist man glücklicherweise nicht alleine auf der Strecke, sondern dank KI-Rasern im vollständigen Starterfeld unterwegs. Neben der Königsklasse hat man außerdem wieder die Nachwuchsserie Formel 2 integriert, doch muss man zunächst mit der Saison 2019 Vorlieb nehmen. Wie bei F1 2019 soll es später ein kostenloses Update mit der aktuellen Lizenz geben.