Vorschau: F1 2020 (Rennspiel)

von Michael Krosta



Entwickler:
Release:
10.07.2020
10.07.2020
10.07.2020
10.07.2020
Erhältlich: Digital (PSN, Xbox Store, Steam), Einzelhandel
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Kleine Anpassungen an der Fahrphysik

Die Fahrphysik fühlt sich für Kenner der Serie umgehend vertraut an. Dennoch bemerkt man kleine Unterschiede im Vergleich zum Vorjahr: Wie auch Game Director Lee Mather bestätigt, verfügen die Wagen bei F1 2020 über etwas mehr Bodenhaftung und präsentieren sich griffiger. Darüber hinaus fallen die Bremswege kürzer aus, um die Rennerfahrung in den virtuellen F1-Boliden der Realität näher zu bringen. Viele dieser Entscheidungen basieren auf Rückmeldungen realer Formel-Eins-Fahrer – allen voran den jungen Wilden Charles LeClerc, George Russell und Alexander Albon, die laut Mather viel Zeit in das Spiel investieren und sich mit den Entwicklern von Codemasters austauschen.

Gleichzeitig geben sie auch Feedback hinsichtlich des Streckendesigns, da das Studio in der Vergangenheit leider nicht das präzise Laserscanning genutzt hat. Für die Zukunft gelobt der Game Director in dieser Hinsicht Besserung, die man bereits bei der Piste in Zandvoort bemerken soll, welche neben dem Stadtkurs in Hanoi in diesem Jahr zu den Neuzugängen unter den insgesamt 22 Schauplätzen zählt. Sie markiert laut Mather die Blaupause, wie man bei kommenden Spielen auch im Hinblick auf die neue Konsolengeneration die Strecken möglichst akkurat mit Hilfe von Laserscanning und Drohnenaufnahmen nachbilden möchte. Noch keine Infos gibt es zu möglichen Plänen bei Next-Gen-Updates, etwa via Smart Delivery.

Höhere Zugänglichkeit

Zandvoort gehört neben Hanoi zu den Neuzugängen im Streckenkalender.
Zandvoort gehört neben Hanoi zu den Neuzugängen im Streckenkalender.
Zwar bietet die Reihe seit jeher eine Reihe von Fahrhilfen und sogar eine Rückspulfunktion, doch will man Gelegenheitsspielern mit dem neuen Casual Race Style die Berührungsängste mit der Formel Eins weiter minimieren. Dort gibt es nicht nur deutlich mehr Bodenhaftung abseits des Asphalts, sondern auch eine optionale Lenkunterstützung, einen automatischen Reset zurück auf die Strecke und eine vereinfachte Menüstruktur, bei der man nicht länger von Optionen erschlagen wird. Die Variante ist vor allem für Einsteiger gedacht und lässt sich lediglich in Offline-Modi verwenden.

Zusätzlich bietet man auch im normalen Modus weitere Unterstützung an, darunter ein automatisches Benzinmanagement und das Aktivieren von DRS. Überarbeitet hat man außerdem den Umgang mit ERS: Anstatt sich weiter mühsam während der Fahrt durch einzelne Energieprogramme zu wühlen, gibt es jetzt einen Überholknopf, mit dem man mehr Leistung abrufen kann. Auch dies würde laut Fahrern eher der Realität entsprechen.

Alles im Blick

Weit weg vom Realismus ist dagegen der virtuelle Innenspiegel, den man ab diesem Jahr hinter dem Steuer der F1-Boliden aktivieren darf, was sicher dem Wunsch vieler eSport-Fahrer nach einer besseren Übersicht geschuldet sein dürfte. Außerdem lassen sich ab sofort auch auf den Konsolen die Bildschirmanzeigen nach eigenen Vorlieben platzieren, was bei F1 2019 nur auf dem PC möglich war. Nichts Neues gibt es leider im Hinblick auf eine Unterstützung von VR und Cross-Play: Laut Mather stehen die Themen bei Codemasters zwar weiter auf der Agenda, doch für F1 2020 erscheint die Implementierung eher unwahrscheinlich.

Endlich darf man auch lokal am geteilten Bildschirm gegeneinander fahren.
Endlich darf man auch lokal am geteilten Bildschirm gegeneinander fahren - selbst am PC!
An anderer Stelle ist man bereits weiter: Neben dem Online-Modus sind bei F1 2020 endlich auch lokale Rennen für zwei Piloten am geteilten Bildschirm erlaubt! Dabei ist man glücklicherweise nicht alleine auf der Strecke, sondern dank KI-Rasern im vollständigen Starterfeld unterwegs. Neben der Königsklasse hat man außerdem wieder die Nachwuchsserie Formel 2 integriert, doch muss man zunächst mit der Saison 2019 Vorlieb nehmen. Wie bei F1 2019 soll es später ein kostenloses Update mit der aktuellen Lizenz geben.
 

AUSBLICK



Ich hatte im Test zu F1 2019 geschrieben, dass Codemasters sich für den diesjährigen Ableger langsam etwas Neues einfallen lassen sollte. Diesem Wunsch kommt man bei F1 2020 neben der Splitscreen-Unterstützung vor allem mit dem zusätzlichen Spielmodus My Team nach. Gut so, auch wenn mich der Ansatz persönlich nicht unbedingt reizt: Ich verbringe die Zeit lieber hinter dem Steuer, anstatt mich mit Personal und Finanzen herumzuschlagen, eigene Lackierungen zu basteln oder mich mit irgendwelchen Fahrer-Perks zu beschäftigen. Mir wären eine VR-Unterstützung und Cross-Play wichtiger. Daher werde ich der klassischen Karriere wahrscheinlich weiterhin den Vorzug geben, die zum Glück als separater Modus erhalten bleibt. Die zusätzlichen Komfortangebote beim Benzinmanagement, DRS und ERS sind zwar nur kleine Bausteine, aber trotzdem willkommene Ergänzungen. Gleiches gilt für den Versuch, Anfängern mit dem Casual Race Style den Zugang zum virtuellen Motorsport zu erleichtern, während Experten weiterhin auf Hilfen verzichten, komplette Rennwochenenden abspulen und die KI-Piloten in feinen Abstufungen dem gewünschten Anspruch anpassen dürfen. Zuletzt wird es sicher auch schön sein, zumindest am PC, den Konsolen und Stadia die diesjährige F1-Saison so zu erleben, als hätte es Corona nie gegeben.    

Einschätzung: gut
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Kommentare

TheoFleury schrieb am
Der Trailer ist so schnell geschnitten das man die neuen Details / Neuerungen gar nicht richtig mitbekommt.
Ein paar haben es quasi "Frame per Frame" analysiert (Youtube Videos) und ich fand es umwerfend das Codemasters das in einem Jahr Entwicklungszeit so schnell hinbekommen hat und den Karriere Modus mit sinnvollen Erneuerungen gefüllt haben.
Bin positiv überrascht. Wenn das ganze bugfrei zum Release rauskommt, umso besser.
DARK-THREAT schrieb am
Heute wurde offiziell der My Team Modus präsentiert.
Gaspedal schrieb am
Bitte Michael!
Wie kann es sein dass ein F1 Spiel im Jahr 2020 immer noch keine VR Unterstützung anbietet? Das ist sowas von lächerlich und macht das Spiel somit für viele unbrauchbar. Somit werde ich es mir nicht kaufen!
Aber wenn ihr jedes mal das Spiel so überberwertet wird sich Codemasters niemals die Mühe geben dies auch umzusetzen.
Jedes jahr immer das selbe Spiel mit minimale Veränderungen zum Vollpreis! Ich finde das eine Frechheit. Dazu kommt es dass die Arcade-Fahrphysik für Simracers total unbrauchbar ist und mit F1 2020 soll es ja noch griffiger werden, also noch mehr Arcade und wie auf Schienen. Nein Danke!! Ich bleibe bei rFactor2 und F1 Mods, habe so ein realistisches Fahrphysik und VR Support.
TheoFleury schrieb am
Motorsport Manager kombiniert mit F1 2020 klingt im ersten Moment vielversprechend, besonders für Leute die gerne abseits der Strecke Tasks und Aufgaben erledigen wie Sponsoring, Verträge und generelles Team-Managment.
Kann mir vorstellen, das man den My-Team Modus eher häppchenweise raushaut und nicht sofort in die Vollen geht. Wäre schon positiv überrascht wenn er allerlei Herzenswünsche bei Release erfüllen würde. Mal sehen!
schrieb am