Werfen statt Schießen
In Knockout City tigern zwei Teams (rot und blau) durch fünf verschiedene Mehrspieler-Arenen und werfen sich sechs unterschiedliche Bälle in fünf Spielmodi zu. In der Praxis sieht das so aus: Man schaut seiner Spielfigur in Third-Person-Sicht über die Schulter und läuft bzw. rennt damit durch eine Online-Arena voller Rampen, Deckungen, Brücken, Abgründe und Sprungfeder-Panels. Man kann springen und durch einen zweiten Knopfdruck mit seinem Gleiter durch die Stage segeln. An mehreren Orten auf der Karte spawnt regelmäßig ein Ball, den man automatisch durch Darüberlaufen aufnimmt. Drücke ich den rechten Trigger, visiert mein Charakter automatisch das am nächsten stehende Mitglied des gegnerischen Teams an, lasse ich los, rauscht die Pille in Richtung Feind. Aufgeladene Würfe haben mehr Tempo, macht man kurz vor dem Wurf einen Spin- oder Flip-Move, dann fliegt der Ball in einer krassen Kurve zum Ziel. Das kann hilfreich sein, wenn das anvisierte Opfer gerade hinter einer Deckung steht.
Knockout City ist ein semi-hübsches Kind seiner Zeit - mit hippen juvenilen Charakteren, die sich im Ingame-Shop neue Outfits und Frisuren kaufen.
Ein kurzer Druck auf den rechten Stick provoziert einen Fake-Wurf - mein Spieler tut also nur so, als ob er den Ball gleich schmeißen würde. Wozu das gut ist? Man möchte vermeiden, dass euer Ziel die geworfene Kugel fängt. Das klappt am besten durch hohes Wurftempo, das angesprochene So-tun-als-ob oder natürlich Bälle von der Seite oder von hinten. Zwar zeigt eine rote Bildschirm-Umrandung samt Richtungspfeil an, wenn ihr anvisiert bzw. gleich abgeworfen werdet, doch gut getimtes Fangen ist trotzdem sehr knifflig, wenn ihr den Werfer nicht im Blickfeld habt. Beim ersten Treffer ist man nur kurz benommen, beim zweiten folgt der K.o. und meine Spielfigur hinterlässt drei Diamanten, die das gegnerische Team aufsammelt. Und welches Team zuerst 30 Diamanten einsackt, gewinnt die Runde. Klingt simpel - und ist es irgendwie auch. Allerdings nicht so reizvoll wie „Abschuss bestätigt“ in Call of Duty, was laut Bala eine Inspirationsquelle für diese Spielvariante war.
Auf der bisher coolsten Karte der Preview-Fassung tummeln sich Autos, die einen überfahren oder als Deckung genutzt werden können.
Aber natürlich hat sich Velan Studios noch ein paar Feinheiten einfallen lassen: Zum einen gibt es an etlichen Stellen und je nach Spielmodus besondere Bälle, wie z.B. eine Bombe, deren rasches Ticken ankündigt, dass es sehr bald keine gute Idee ist, den Bombenball in Händen zu halten. Zudem kann man auf Knopfdruck ein Ramm-Manöver machen - das zieht dem Kontrahenten zwar keine Energie ab, kann aber dafür sorgen, dass man beim Sprint zu einem freien Ball Sieger bleibt oder jemandem die Pille aus den Händen haut. Natürlich kann man den Ball auch zu einem Mitspieler passen oder signalisieren, dass man die Kugel gerne hätte - beides war in den drei Stunden Probespiel aber mangels Erfahrung bzw. Teamgeist aller Beteiligten noch nicht so präsent, wie sich die Macher das vorgestellt haben. Viel Potenzial bietet diese Fähigkeit: Auf Knopfdruck kann man sich selbst zu einem Ball zusammenrollen und dann von einem Kollegen als Spielgerät genutzt werden. Dann ist ein Treffer sofort tödlich, allerdings kann der Gegner die Kugel natürlich auch fangen. Nun sollte man als vom Feind erbeuteter Ball schnell aufs Knöpfchen hämmern, bevor der einen in den Abgrund schleudert...