Vorschau: Saints Row (Action-Adventure)

von Matthias Schmid



Saints Row: Wenn ich groß bin, werd' ich GTA
Wenn ich groß bin, werd' ich GTA
Entwickler:
Publisher: Deep Silver
Release:
23.08.2022
23.08.2022
23.08.2022
23.08.2022
23.08.2022
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Spielinfo Bilder Videos
Kohle klauen, Gangster plattmachen, Dinge in die Luft jagen. Mit schrillen Figuren, der eigenen Räuberhöhle und immer einem lockeren Finger am Abzug. Das neue Saints Row besinnt sich auf seine Kernkompetenzen und könnte gerade deswegen die übergroßen Fußstapfen von GTA erstaunlich gut ausfüllen – wir haben mittlerweile so viel vom Spiel gesehen, dass sich eine Vorschau geradezu aufdrängt.

Eine Stunde mit Saints Row

Wenn der Cousin vom Hausmeister bei Rockstar North twittert, dass er gerade supergern Fortnite spielt, kommt am nächsten Tag bestimmt eine Gerüchte-News zum möglichen Battle-Royale-Modus in GTA 6. Verbunden mit der Aussage, dass Fans aktuell befürchten, dass das Spiel erst irgendwann im Jahr 2026 erscheinen könnte. Weil: Es ist halt GTA. Jeder kauft es, jeder spielt es, jeder redet darüber und jeder ist gespannt, wie der nächste Teil wohl so wird. Spoiler: Rechnet mit einem Open-World-Actiongame, das in einer fiktiven nordamerikanischen Großstadt spielt, die sich an einer US-Metropole orientiert. Man wird Autos klauen, Banken ausrauben und dutzende Nebenbeschäftigungen angehen; und natürlich wird das so erfolgreiche wie langlebige GTA Online irgendwie in GTA 6 integriert.

Kleine Kostprobe: Mittels drolliger Emotes zieht ihr Albernheiten ab - spielt z.B. Gitarre für die NPSs der Stadt.
Kleine Kostprobe: Mittels drolliger Emotes zieht ihr Albernheiten ab - spielt z.B. Gitarre für die NPCs der Stadt.
Wenn Saints Row hingegen nur noch drei Monate vom Release entfernt ist, neulich schon seinen absurd detaillierten Charakter-Editor vorgestellt hat und der Presse nun rund eine Stunde feinstes Ingame-Material gezeigt wird? Dann passiert zwar nicht Nichts, aber die allgemeine Aufregung hält sich doch ziemlich in Grenzen. Soll heißen: Mit dem, was mir letzte Woche von Saints Row gezeigt wurde – selbst zum Pad greifen durfte ich leider noch nicht –, ließen sich gleich mehrere Vorschauen füllen. Oder eben, auf Grand Theft Auto übertragen, GTA-News für die nächsten drei Jahrzehnte schnitzen. Ich will damit nicht sagen, der Trubel um die Marke GTA sei unverdient, doch der Unterschied in puncto Aufmerksamkeit zum doch ziemlich ähnlich gelagerten Saints Row ist erschütternd. Dabei hinterlässt der Reboot von Volitions Aushängemarke einen wirklich kompetenten Eindruck…

Die Spielebilanz des Studios aus Illinois, das heute unter dem Namen Deep Silver Volition firmiert, kann sich sehen lassen: Nach zwei starken Freespace-Titeln und dem gelungenen Rollenspiel-Ausflug Summoner stürzte sich das Studio aufs Shootergenre – Red Faction verblüffte mit damals erstaunlicher Level-Interaktivität (Stichwort: Geo-Mod). Ein extrem brutales Punisher-Spiel und ein Red Faction-Nachfolger später schoss sich Volition, trotz einer anstrengenden Entwicklungsphase beim ersten Saints Row, auf ein vergleichsweise junges Genre ein: das der Open-World-Action. Die Marke Saints Row, von Beginn an als eine Art Gang-Simulator konzipiert, wilderte vom Start weg einigermaßen erfolgreich im Revier der GTA-Serie. Rockstar hatte damals bereits drei beliebte 3D-Episoden veröffentlicht – GTA 3, Vice City und San Andreas –, doch Volition fand einen frischen Ansatz und schuf sich in der Folgezeit seine eigene Over-the-Top-Nische.

Sieht sehr spaßig: Auf dem Dach der Fluchtkarre herumliegen und Blei auf die Polente regnen lassen.
Sieht spaßig aus: Auf dem Dach der Fluchtkarre liegen und Blei auf die Polente regnen lassen.
Tester Mathias war bereits vom ersten Teil angetan (84%) und bescheinigte der „dreisten GTA-Kopie, dass sie das bekannte Spielprinzip an genau den richtigen Stellen aufbohrt, um kleine Details ergänzt und zu einem actionlastigen Gangsta-Ausflug vermischt, der durchweg gute Unterhaltung bietet“. Drei Nachfolger, reichlich Dildowaffen, unendlich viele Eimer der Farbe Lila und das wenig erfolgreiche Agents of Mayhem später, stehen Saints Row und damit Volition wieder an einer ähnlichen Position wie im Jahr 2006. Damals hatte Rockstar ein neues, extrem beliebtes Genre erschaffen, brauchte aber noch Zeit bis zum eigenen HD-Debüt – heute hat man mit GTA 5 diesen Erfolg auf ein komplett anderes Level gehoben, doch niemand kann absehen, wann eine neue Episode für PS5 und Xbox Series X auf den Markt kommt. Saints Row hingegen, runderneuert und auf links gedreht, steht parat, das Feld der locker-flockigen Open-World-Action mit Gangster-Attitüde zu bestellen.
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Kommentare

Flux Capacitor schrieb am
Könnte mein erstes Saints Row werden, gefällt mir bis jetzt was ich sehe!
Vin Dos schrieb am
Ich weiß auch noch nicht was ich davon halten soll. Das Video von IGN fand ich, sah dann aber doch recht gut aus:
batsi84 schrieb am
Klingt so als sollte ich Teil 2 eine Chance geben :)
PixelMurder schrieb am
Schon klar, aber das gilt für fast alle Games, selbst für diejenigen, die sich bemühen. Okay, der Arschgaul in Borderlands 2 war lustig, oder wenn sie in SR 4 die Romanzen in ME verarschen. Oder manche Dialoge in Bulletstorm.
Wobei in SR 2 selbst die ruckeligen Animationen zum Slapstick beitragen, während dich eine Oma aus der Karre zerrt und verprügeln möchte, während du an einer Verfolgungsjagd bist. Oder was passieren kann, wenn du den Cheerleadern den Vogel zeigst. Oder diese brachialen Verfolgungsjagden auf Hardcore Drogenhandel Level 6, während dich der bekiffte Hippie-Händler voll labbert. Ich kratze da noch und noch ab und es spielt überhaupt keine Rolle. Selbst wenn ich nicht ständig am Grölen vor Lachen bin, es ist zu jeder Zeit witziger als ein GTA 5. Nicht zu vergessen, die Touren mit dem Güllen-Wagen, um Häuser und Zuhälter abzuspritzen. Oder Versicherungsbetrug.
Sevulon schrieb am
PixelMurder hat geschrieben: ?24.05.2022 04:46 Ich habe da in jedem Durchgang mehr gelacht, als in meiner ganzen Gaming-Karriere, die mit Space Invaders begonnen hat.
Space Invaders war jetzt leider auch nicht so witzig, dass man da viel hätte lachen müssen.
schrieb am

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