Vorschau: Saints Row (Action-Adventure)

von Matthias Schmid



Entwickler:
Publisher: Deep Silver
Release:
23.08.2022
23.08.2022
23.08.2022
23.08.2022
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Wie einst in San Andreas

Ein Stück weit erinnern uns viele Spielszenen an unsere längst vergangenen Ausflüge mit GTA San Andreas: Wir shoppen neue Outfits in allerlei Läden oder rasen auf einem Motorrad von den Cops davon – raus aus der Stadt, rein ins wüstenähnliche Umland mit weiten Sprüngen und wilden Verfolgungsjagden. Die gibt es auch in der Stadt gleich bei der ersten Mission: Nach einem Raubüberfall flüchtet die Hauptfigur im Auto vor der anrückenden Polente, dabei werden Erinnerungen an Terminator 2 und Burnout wach. Terminator 2, weil die Verfolgungsjagd durch Abwasserkanäle führt, die uns frappierend an den Betonkanal des L.A. River erinnern, in dem John vor dem T-1000 türmte. Und Burnout, weil ein seitliches Ramm-Manöver dafür sorgt, dass die Polizeiautos in Saints Row gleich reihenweise in Flammen aufgehen oder effektvoll an der nächsten Mauer zerschellen – Criterions Crash-Raser lässt grüßen.

Bud und Terrence wären stolz: Eure Saints lassen schon mal die Fäuste sprechen.
Bud und Terrence wären stolz: Eure Saints lassen schon mal die Fäuste sprechen.
Grundsätzlich hat die Action im neuen Saints Row weniger Over-the-top-Charakter als in vergangenen Serienteilen: Wir sehen viel ruppiges Geballer mit MG, Pistolen & Co. statt einen Dauereinsatz von Dildo-Kanone und Alienwumme. Zwar kann man allen Waffen im Editor einen individuellen, teils sehr albernen Touch verleihen (Schaumhand-Form, LED-Girlande, etc.), doch die Schießereien wirken generell geerdeter. Am abgehobensten ist eine Art Kopf-Hopser, wenn die eigene Spielfigur bei einer Wingsuit-Flugeinlage an Höhe gewinnt, indem sie sich von den Köpfen ahnungsloser Passanten abstößt. Neben Feuergefechten sind auch kernige Kneipenkeile eine Option, die Rivalitäten mit anderen Banden auszutragen – dabei erspähten wir sogar Finishing Moves und die Option, einem Feind eine Granate an den Leib zu heften und ihn dann mit einem kräftigen Wurf in einen Gegnerpulk zu schleudern. Kaboom!

Kleine Spritztour über den Camping-Platz mit Mobil-Klo an der Strippe - derbe Späße gibt es natürlich auch im neuen Saints Row.
Kleine Spritztour über den Camping-Platz mit Mobil-Klo an der Strippe - derbe Späße gibt es natürlich auch im neuen Saints Row.
An anderer Stelle übernimmt ein KI-Kollege das Steuern eines Fluchtwagens, während die Spielerfigur auf dem Autodach liegend auf Verfolger feuert – natürlich nicht ansatzweise in der grafischen Qualität wie in der Matrix-Demo der Unreal Engine 5, dafür ist das Geschehen dann doch noch eine Spur interaktiver. Generell macht Saints Row einen technisch sauberen Eindruck und wird mit Sicherheit der hübscheste Volition-Titel bisher, grafische Höchstleistungen solltet ihr trotzdem nicht erwarten. Die Entwickler sind stolz (und wir gespannt), dass sich das komplette Spiel kooperativ bestreiten lässt – ein zweiter Spieler kann jeder ein- bzw. aussteigen. Und fürs gemeinsame Dampf-Ablassen gibt es auch spezielle Modi wie Mayhem, wo es ganz banal darum geht, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Schaden in der Spielwelt anzurichten.
 

AUSBLICK



Ich oute mich: Weder bin ich ein glühender GTA-Anhänger noch habe ich alle bisherigen Saints-Row-Episoden verschlungen. Und trotzdem habe ich nach diesem ausführlichen Ausblick auf das fast fertige Spiel richtig Bock, mein eigenes Gangster-Imperium zu erschaffen. Weil das Spiel die absurden, teils peinlichen Elemente zurückfährt, weil die Gefechte Explosionen im Sekundentakt versprechen und ich es tatsächlich verlockend finde, mit meiner selbst getunten Prollkarre durch Santo Ileso zu kurven oder mit dem Heli einen Flug über die Stadt zu wagen. Für Abwechslung sollten das Einrichten diverser krimineller Outlets, die Ausflüge ins Umland, die schrägen anderen Banden und die eigene Räuberhöhle sorgen. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass das neue Saints Row durch die Rückbesinnung auf typische GTA-Tugenden, garniert mit mehr Customizing-Optionen und dem nach wie vor groben Humor genau der richtige Happen für Freunde von Open-World-Action ist. Natürlich kann die angepeilte Zielgruppe auch weiterhin einfach GTA Online zocken, aber Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Und diese Konkurrenz hier ist zwar nicht innovativ, dürfte ihre Sache aber wohl richtig gut machen.

Einschätzung: gut
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Kommentare

Flux Capacitor schrieb am
Könnte mein erstes Saints Row werden, gefällt mir bis jetzt was ich sehe!
Vin Dos schrieb am
Ich weiß auch noch nicht was ich davon halten soll. Das Video von IGN fand ich, sah dann aber doch recht gut aus:
batsi84 schrieb am
Klingt so als sollte ich Teil 2 eine Chance geben :)
PixelMurder schrieb am
Schon klar, aber das gilt für fast alle Games, selbst für diejenigen, die sich bemühen. Okay, der Arschgaul in Borderlands 2 war lustig, oder wenn sie in SR 4 die Romanzen in ME verarschen. Oder manche Dialoge in Bulletstorm.
Wobei in SR 2 selbst die ruckeligen Animationen zum Slapstick beitragen, während dich eine Oma aus der Karre zerrt und verprügeln möchte, während du an einer Verfolgungsjagd bist. Oder was passieren kann, wenn du den Cheerleadern den Vogel zeigst. Oder diese brachialen Verfolgungsjagden auf Hardcore Drogenhandel Level 6, während dich der bekiffte Hippie-Händler voll labbert. Ich kratze da noch und noch ab und es spielt überhaupt keine Rolle. Selbst wenn ich nicht ständig am Grölen vor Lachen bin, es ist zu jeder Zeit witziger als ein GTA 5. Nicht zu vergessen, die Touren mit dem Güllen-Wagen, um Häuser und Zuhälter abzuspritzen. Oder Versicherungsbetrug.
Sevulon schrieb am
PixelMurder hat geschrieben: ?24.05.2022 04:46 Ich habe da in jedem Durchgang mehr gelacht, als in meiner ganzen Gaming-Karriere, die mit Space Invaders begonnen hat.
Space Invaders war jetzt leider auch nicht so witzig, dass man da viel hätte lachen müssen.
schrieb am