Vorschau: Sniper Elite 5 (Shooter)

von Matthias Schmid



Sniper Elite 5 (Shooter) von Rebellion
Schallgedämpfte Vorfreude
Entwickler:
Publisher: Rebellion
Release:
26.05.2022
26.05.2022
26.05.2022
26.05.2022
26.05.2022
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ab 29,90€
Spielinfo Bilder Videos
Sniper Elite hat sich über die Jahre zum Must-Have für Stealth-Fans gemausert – Rebellion hat die Reihe mit jedem Teil verbessert. Der fünfte Einsatz schickt Nazijäger Fairburne nach Frankreich, wo er mit dem Widerstand zusammenarbeitet, um das Projekt „Kraken“ zu stoppen. Einen Monat vor Release haben wir eine fast fertige Version des Schleich-Shooters gespielt – zwischen platzenden Lungen und Doppelaxel im Todeskampf aber kaum spielerische Verbesserungen erspäht.

Britischer B-Movie

Rebellion aus England ist ‘ne Bank. Das immer noch unabhängige Studio aus Oxford ist seit Anfang der 90er Jahre ein fester Bestandteil der Entwicklerlandschaft. Anfangs wurde dort viel für Atari Jaguar gecodet, 1999 frohlockte die PC-Shooter-Gemeinde über Aliens versus Predator, zudem entstanden bei Rebellion viele Umsetzungen oder Handheldversionen bekannter Marken. Seit 2005 gehört die Sniper-Elite-Serie zum Repertoire der Briten – zusammen mit den Zombie-Army-Spin-offs ist die Reihe seither das Aushängeschild des Studios, das auch über weniger prickelnde Software-Ergüsse der Marke Neverdead oder Rogue Trooper hinwegtröstet. Gute Geschichten fallen dem Scharfschützen-Studio aber immer noch schwer: Sniper Elite 3 und 4 waren quasi zwei mal acht Sandbox-Level, die von mehr als dürftig verteiltem Story-Kitt nur so leidlich zusammengehalten wurden.

Bisschen Ballern: Sniper Elite 5 wird kein Rambo-Titel, im direkten Kampf Mann gegen Nazis ist Karl aber nicht hilflos.
Bisschen Ballern: Sniper Elite 5 wird kein Rambo-Titel, im direkten Kampf Mann gegen Nazis ist Karl aber nicht hilflos.
Ob dies bei Teil 5 besser wird, das wage ich nach zwei Stunden mit dem Spiel zu bezweifeln: Snipersoldat Karl Fairburne macht im besetzten Frankreich kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs Bekanntschaft mit der Resistance. Zusammen decken sie ein geheimes Naziprojekt mit dem Codenamen “Kraken“, das den Krieg noch vor der Invasion durch die Alliierten zugunsten des Deutschen Reichs entscheiden könnte. Ich versuche mich an der zweiten Mission und lerne im Spielverlauf mäßig animierte französische Widerständler kennen. Und den deutschen Obergruppenführer Abelard Möller, einen hageren, alten Nazi, den Rebellion zum Antagonisten des Spiels auserkoren hat. Möller spricht auch im englischen Original blitzsauberes Deutsch, ist aber nicht ansatzweise so gut modelliert wie die Protagonisten aktueller AAA-Titel. Ein Story-Schmankerl voller Immersion und Hollywood-Dramatik erwartet uns hier aller Wahrscheinlichkeit nach nicht, immerhin scheint die Geschichte präsenter zu sein als in den Vorgängern.

Richtig gute Spiele waren die aber trotzdem, deswegen soll es nun um die spielerischen Eindrücke meiner Anspiel-Session gehen. Die fand übrigens mittels gut funktionierendem PC-Streaming statt, ein Urteil über die Reaktionsfreudigkeit der Steuerung hebe ich mir deshalb für den Test auf. Das soll den Eindruck, den Gegner-KI, Leveldesign und spielerische Optionen hinterließen aber nicht schmälern – darüber gebe ich gerne Auskunft.

La guerre, toujours

Landpartie auf dem Château de Berengar: Die große Allee sieht zwar verlockend aus, doch hier wären wir zu sehr auf dem Präsentierteller.
Landpartie auf dem Château de Berengar: Die große Allee sieht zwar verlockend aus, doch hier wären wir zu sehr auf dem Präsentierteller.
Die Invasion der Alliierten im von Nazi-Deutschland besetzten Frankreich haben schon dutzende Spiele durchdekliniert. Sniper Elite 5 wählt durch den Hinter-den-Linien-Ansatz und das Zusammenspiel mit der Resistance ein Szenario, das einen nicht sofort gähnen lässt. In unserer Demo-Mission schleichen wir durch einen üppig grünen Schlosspark und infiltrieren ein großes Gemäuer, um nach geheimen Naziplänen zu suchen. Klingt nicht nach Geistesblitz, kann man aber schon mal anbieten. Nach einem Plausch mit seinen französischen Kombattanten macht sich Fairburne allein in Richtung Schloss auf, dafür stehen ihm ein paar Wege zur Verfügung. Geradeaus über eine Brücke und durchs große Tor, wo schon Wachen stehen und regelmäßig ein Motorrad mit Beiwagen patrouilliert? Keine gute Idee. Ich nähere mich dem fürstlichen Anwesen in einem großen Bogen von rechts, der mich über einen alten Bauernhof führt. Meine ersten tödlichen Sniper-Schüsse scheuchen einen Motorrad-Wache auf, die ich rasch per MP-Feuer erledige. Das Ballergefühl in Third-Person-Sicht mit mäßig schlauen Gegnern empfinde ich als leichte Verbesserung gegenüber dem direkten Vorgänger, Karl geht an Hindernissen automatisch in Deckung und die Trefferrückmeldung beim Feind geht in Ordnung. Ein druckvoller Deckungs-Shooter der Marke Gears wird Sniper Elite aber auch in der fünften Runde nicht mehr. Muss es aber auch nicht.

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Kommentare

Vin Dos schrieb am
Man muss eben den Schwierigkeitsgrad auf authentic stellen, dann ist nicht mehr viel mit durchrennen. Ansonsten bekommt man eben das gleiche wie immer, mit ein paar Anleihen aus Hitman (Opfer in Kisten verstecken, Brechstange zum sabotieren finden etc.). Zumindest hat man es endlich geschafft, dass man auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad nun auch sieht wie und wo man danebengeschossen hat. Die Ballistik empfinde ich als deutlich besser als noch in Teil 4.
Mir ist aber auch aufgefallen, dass es bisher das verbugteste Sniper Elite ist. Die Opfer-aufsammeln-Animation und vor allem das wieder hinlegen sieht sehr zweckmäßig aus. Hatte auch schon diverse bugs, unter anderem wurde ich nachdem ich mich selbst wiederbelebt hatte nicht mehr angegriffen.
Insgesamt bin ich froh das es im Gamepass enthalten ist. Die Maps waren mir bisher zu Städte lastig, bin aber auch erst bei der 3. Mission.
Man kann nich über Zäune springen, nur über vordefinierte Mauern etc. Ki ist teilweise lustig dumm und auch wieder nicht - man hat ja dafür bezahlt.
Das hat man tatsächlich nicht gut gelöst. Bin auch schon ein paar Mal draufgegangen weil ich über eine Mauer springen wollte, mein Charakter aber nicht bzw. nicht konnte.
peppino_XYungelöst schrieb am
PeterPaker hat geschrieben: ?08.05.2022 04:47 Ich finde, dass die Spielreihe keinerlei taktische Tiefe hat, geschweige denn irgendwelche Stealth Elemente. Das ist ein Arcade shooter, wo man einfach so durchlaufen kann. Schwierigkeitsfaktor gleich 0. Das Spiel baut keine Stealth Atmosphäre auf. Es fühlt sich an als würden Kinder verstecken spielen. Es ist wie eine Kirmes Schießbude.
Ja da ist was Wahres daran. Habe es mir doch gekauft, da ich keine Durststrecke gebrauchen kann. Elden Ring habe ich fertig - ist jetzt wie ein Schlag ins Gesicht.
Mal wieder was Lockeres dachte ich wäre ganz nett, aber ich musste schmunzeln weil immer noch so viele Dinge dabei sind die es heutzutage nich mehr geben dürfte.
Man kann nich über Zäune springen, nur über vordefinierte Mauern etc. Ki ist teilweise lustig dumm und auch wieder nicht - man hat ja dafür bezahlt.
Nach einer halben Stunde hatte ich schon den ersten Hänger (PS5) Version. Hatte gerade einen Feind geschultert um ihn zu verräumen - Löffel abgegeben. Autospeicherung geladen, Steht die Figur so da, als ob der Feind noch geschultert wäre, nur hat er nichts auf der Schulter - LOL.
Konnte nix mehr Steuern, neu geladen - Autospeicherstände im Ars**. Toller Einstieg, geile Produktkontrolle und dann Releast- Was will man mehr? Sind ja nur 60.-
Wenn ich so arbeiten würde, wär ich meinen Job los.
Ja hätte ich fast vergessen - es gibt ein geiles Making Of und eine stolze Präsentation Mann-o-Mann.
Vin Dos schrieb am
Es geht wirklich gegen Null. Alles. Sowieso.
PeterPaker schrieb am
Ich finde, dass die Spielreihe keinerlei taktische Tiefe hat, geschweige denn irgendwelche Stealth Elemente. Das ist ein Arcade shooter, wo man einfach so durchlaufen kann. Schwierigkeitsfaktor gleich 0. Das Spiel baut keine Stealth Atmosphäre auf. Es fühlt sich an als würden Kinder verstecken spielen. Es ist wie eine Kirmes Schießbude.
schrieb am