Vorschau: Sniper Elite 5 (Shooter)

von Matthias Schmid



Entwickler:
Publisher: Rebellion
Release:
26.05.2022
26.05.2022
26.05.2022
26.05.2022
26.05.2022
Spielinfo Bilder Videos
Ich steige durch ein Fenster in ein Bauernhaus und will über eine Leiter in den ersten Stock einer Scheune. Schöne Überraschung: Eine dort postierte Wache fegt mich von der Leiter, dieses stille Örtchen war also schon besetzt. Beim nächsten Anlauf – Speichern ist allzeit möglich – bin ich vorbereitet und genieße bald einen guten Blick die Landschaft. Zudem kann ich dort einen Stromgenerator per Sabotage zu einer nervigen Lärmquelle machen – das übertönt meine Schüsse und Feinde können nicht orten, von woher sie angegriffen werden. Kenner der Serie wissen natürlich, dass es dieses Feature schon seit mehreren Serienteilen gibt.

Die Killcam: Neuerdings wird der Weg der Projektile durch Organe noch deutlich dargestellt, sie können sogar an Knochen abprallen.
Die Killcam: Jetzt wird der Weg der Projektile durch Organe noch deutlicher dargestellt, sie können sogar an Knochen abprallen.
Auf den ersten Blick wenig Neuerungen gibt es bei der Scharfschützen-Mechanik selbst: Je nach Schwierigkeitsgrad und eingestellten Hilfen geht man unterschiedlich komplex an die Schüsse heran, in unserer Probesession spielten wir mit roter Markierung, die anzeigt, wo das Projektil einschlagen wird, wählten also einen eher arcadigen Ansatz. Die Killcam mit Röntgensicht, von Rebellion zurecht als Aushängeschild der Serie bezeichnet, ist natürlich wieder dabei. Die kann man immer noch geschmacklos finden und natürlich nutzt sich die blutige Effekthascherei nach einer Weile ab. Diesmal wird der Weg des Projektils durch die Organe des Getöteten noch deutlicher abgebildet, zudem wird die Killcam gelegentlich auch bei MG- oder Messer-Kills aktiviert. Erstaunt war ich über die noch recht häufigen Clipping-Fehler und manch spontane Dreifach-Drehung der Körper in der Luft, was dann ziemlich wie Slapstick aussah. Erstaunt deswegen, weil bis zur Veröffentlichung am 26. Mai ja nur noch vier Wochen ins Land ziehen.

Wenig Neuerungen

Beim Blick durchs Zielvisier wechselt Sniper Elite 5 wie seine Vorgänger vom Third-Person-Blick in die Egosicht.
Beim Blick durchs Zielvisier wechselt Sniper Elite 5 wie seine Vorgänger traditionell vom Third-Person-Blick in die Egosicht.
Der grundsätzliche Mix aus Beobachten, Feinde-Markieren, sich im hohen Gras Verstecken, Laufrouten-Studieren & Co. erinnert stark an Teil 4. Das bedeutet spielerisch nichts Schlechtes, allerdings fragt man sich schon, welche Punkte Rebellion denn nun konkret verbessert hat? Auffällig wird das immerhin beim Terrain und der Beweglichkeit von Fairburne. Der Bursche kann zwar nicht jeden Hügel erklimmen, sich aber elegant über Brüstungen hängen und zu höhergelegenen Fenstern kraxeln. Beim Einstieg in das von Nazis besetzte Schloss erwies sich das denn auch als der Königsweg. Außerdem ist das Gelände, zumindest in dieser Mission, hügeliger und einfach etwas natürlicher angelegt als in den Vorgängern; dazu gibt es viele höhergelegene Punkte, die mir einen guten Überblick verschaffen und es den Feinden schwer machen, Orte zu finden, wo sie vor meinen Kugeln sicher sind.

Vielfältiger sind die Optionen außerhalb der Missionen: Mit erspielter Erfahrung über die Kampagne und den Koop-Modus hinweg, verbessere ich Fairburne in vielen Kategorien. Länger die Luft anhalten, mehr Verbände oder Granaten mitnehmen oder sogar ein Medikit einwerfen, wenn man niedergeschossen wurde. Klingt gut, muss sich aber beweisen – in Sniper Elite 4 erwies sich das Upgrade-System letztlich als fast überflüssig. Klar erweitert im Vergleich zum Vorgänger sind Möglichkeiten, die Waffen zu konfigurieren: Ähnlich wie bei Call of Duty & Co. kann man von der Mündung über das Magazin bis hin zu den Griffen allerlei Einzelteile anschrauben und verändern. Ich bin gespannt, ob das vielleicht auch an Werkbänken innerhalb der Levels möglich sein wird – das fände ich gerade bei einem Schleichspiel praktisch, wenn ich so meine Ausrüstung an die Gegebenheiten anpassen kann, die ich im Feld vorfinde.

Rebellion hat viele Orte in die Sandbox-Levels gepackt, wo Agent Fairburne eine gute Übersicht und einen Hauch von Deckung hat.
Rebellion hat viele Orte in die Sandbox-Levels gepackt, wo Agent Fairburne eine gute Übersicht und trotzdem einen Hauch von Deckung hat.
Grafisch ist Teil 5 auf den ersten (und zweiten) Blick ordentlich detailliert, aber auch bieder – ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie deutlich die Verbesserungen zum Vorgänger ausfallen. Da möchte ich aber die finale Fassung auf meinem 65-Zoll-4K-TV spielen, anstatt das Spiel nach einem gestreamten Anspieltermin schon als olle Grafikkamelle zu verdammen. Im Test gibt es dann auch Eindrücke vom Versus-Modus für bis zu 16 Scharfschützen und den Horde-Scharmützeln gegen anrückende Feindeswellen. Spannend klingt auch das Versprechen einer Invade-Option: Lässt man das zu, kann es sein, dass ein menschlicher Spieler als Scharfschütze der Achsenmächte in die Kampagnenlevels geworfen wird und Jagd auf Fairburne macht; vor allem, wenn man das Spiel kooperativ durchzockt (was wie in Teil 4 möglich ist), stelle ich mir das spannend vor.

 

AUSBLICK



Prickeln tut da noch gar nix. Nicht weil Sniper Elite 5 ein schwaches Spiel wird, sondern weil Serienkenner die Verbesserungen mit der Lupe, respektive dem Zielfernrohr suchen müssen. Ein paar mehr Klettertürme, eine Hangeloption an Geländern und Seilrutschen, um aus der feindlichen Burg zu flutschen – das hat Rebellion fünf Jahre lang im stillen Kämmerlein ausgebrütet? Ich hoffe, dass die gefällige, aber doch auch biedere Mission 2, die ich spielen konnte, nicht zu repräsentativ für das fertige Spiel wird. Ansonsten würde das Urteil „mehr vom Gleichen“ lauten. Trotzdem habe ich Lust auf den Test im nächsten Monat, weil mir Teil 3 und 4 sehr gut gefallen haben und die Serie aktuell mein liebstes Stealth-Spiel ist.

Einschätzung: gut

Kommentare

Vin Dos schrieb am
Man muss eben den Schwierigkeitsgrad auf authentic stellen, dann ist nicht mehr viel mit durchrennen. Ansonsten bekommt man eben das gleiche wie immer, mit ein paar Anleihen aus Hitman (Opfer in Kisten verstecken, Brechstange zum sabotieren finden etc.). Zumindest hat man es endlich geschafft, dass man auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad nun auch sieht wie und wo man danebengeschossen hat. Die Ballistik empfinde ich als deutlich besser als noch in Teil 4.
Mir ist aber auch aufgefallen, dass es bisher das verbugteste Sniper Elite ist. Die Opfer-aufsammeln-Animation und vor allem das wieder hinlegen sieht sehr zweckmäßig aus. Hatte auch schon diverse bugs, unter anderem wurde ich nachdem ich mich selbst wiederbelebt hatte nicht mehr angegriffen.
Insgesamt bin ich froh das es im Gamepass enthalten ist. Die Maps waren mir bisher zu Städte lastig, bin aber auch erst bei der 3. Mission.
Man kann nich über Zäune springen, nur über vordefinierte Mauern etc. Ki ist teilweise lustig dumm und auch wieder nicht - man hat ja dafür bezahlt.
Das hat man tatsächlich nicht gut gelöst. Bin auch schon ein paar Mal draufgegangen weil ich über eine Mauer springen wollte, mein Charakter aber nicht bzw. nicht konnte.
peppino_XYungelöst schrieb am
PeterPaker hat geschrieben: ?08.05.2022 04:47 Ich finde, dass die Spielreihe keinerlei taktische Tiefe hat, geschweige denn irgendwelche Stealth Elemente. Das ist ein Arcade shooter, wo man einfach so durchlaufen kann. Schwierigkeitsfaktor gleich 0. Das Spiel baut keine Stealth Atmosphäre auf. Es fühlt sich an als würden Kinder verstecken spielen. Es ist wie eine Kirmes Schießbude.
Ja da ist was Wahres daran. Habe es mir doch gekauft, da ich keine Durststrecke gebrauchen kann. Elden Ring habe ich fertig - ist jetzt wie ein Schlag ins Gesicht.
Mal wieder was Lockeres dachte ich wäre ganz nett, aber ich musste schmunzeln weil immer noch so viele Dinge dabei sind die es heutzutage nich mehr geben dürfte.
Man kann nich über Zäune springen, nur über vordefinierte Mauern etc. Ki ist teilweise lustig dumm und auch wieder nicht - man hat ja dafür bezahlt.
Nach einer halben Stunde hatte ich schon den ersten Hänger (PS5) Version. Hatte gerade einen Feind geschultert um ihn zu verräumen - Löffel abgegeben. Autospeicherung geladen, Steht die Figur so da, als ob der Feind noch geschultert wäre, nur hat er nichts auf der Schulter - LOL.
Konnte nix mehr Steuern, neu geladen - Autospeicherstände im Ars**. Toller Einstieg, geile Produktkontrolle und dann Releast- Was will man mehr? Sind ja nur 60.-
Wenn ich so arbeiten würde, wär ich meinen Job los.
Ja hätte ich fast vergessen - es gibt ein geiles Making Of und eine stolze Präsentation Mann-o-Mann.
Vin Dos schrieb am
Es geht wirklich gegen Null. Alles. Sowieso.
PeterPaker schrieb am
Ich finde, dass die Spielreihe keinerlei taktische Tiefe hat, geschweige denn irgendwelche Stealth Elemente. Das ist ein Arcade shooter, wo man einfach so durchlaufen kann. Schwierigkeitsfaktor gleich 0. Das Spiel baut keine Stealth Atmosphäre auf. Es fühlt sich an als würden Kinder verstecken spielen. Es ist wie eine Kirmes Schießbude.
schrieb am