Vorschau: Infernal (Action-Adventure)

von Marcel Kleffmann



Infernal
Entwickler:
Release:
14.08.2009
21.02.2007
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Erst war das Third-Person-Actionspiel aus dem Hause Metropolis unter dem Namen "Diablique - Licence to Sin" bekannt, bis es auf den malerischen Titel "Infernal" umgetauft wurde. Doch was verbirgt sich überhaupt hinter "Infernal" und warum könnte das düstere Spiel zu einem wahren Geheimtipp avancieren?

Mit der Lizenz zur Sünde?

Zur infernalischen Hintergrundgeschichte schweigen sich die Entwickler bei Metropolis derzeit völlig aus und auch in unserer spielbaren Preview-Version ist nicht ein Hinweis zum Thema Story zu entdecken. Was kann das nur bedeuten? Entweder gibt es keine Geschichte oder die Software-Schmiede hütet sie wie ein hochbrisantes Firmengeheimnis - beide Vermutungen könnten durchaus wahr sein. Zumindest der grobe Handlungsrahmen wurde uns vor einiger Zeit auf der E3 verraten: So gibt es auf der Erde zwei "Agenturen", die sich einerseits aus himmlischen Agenten und auf der Gegenseite aus höllischen Abgesandten zusammensetzen; der klassische Konflikt zwischen "Gut" und "Böse". Einer der
Die KI-Gegner im Kloster sind ständig in Bewegung, wechseln rasant ihre Deckungen und schlagen unbarmherzig zu. Hier sollten die Entwickler noch an der Schwierigkeitsgrad-Schraube drehen.
"Guten" ist Ryan Lennox, der jedoch in seiner Freizeit Gefallen am sündigen Leben gefunden hat. Seine Anführer sind von diesem ruchlosen Verhalten nicht sonderlich begeistert und verstoßen ihn. Kurz darauf heuert er bei der anderen Seite an und verrichtet fortan seinen Dienst bei den "Bösen", die ihrerseits auf der endgültigen Vernichtungsliste der "Guten" stehen...

Infernalische Fähigkeiten

Da Ryan auf der dunklen Seite der Macht mit teuflisch hilfreichen Kräften gesegnet wurde, überraschen die zahlreichen Kampfeinlagen mit dynamischen und zugleich übernatürlichen Handlungsmöglichkeiten; sogar ein bisschen Gehirnschmalz ist erforderlich, was für ein Actionspiel aus der Third-Person-Perspektive (vergleichbar mit Max Payne 2 oder Splinter Cell) durchaus selten ist. Die Fähigkeiten des Antihelden lassen sich am besten anhand eines Beispiellevels beschreiben: In einer scheinbar verlassenen Fabrikhalle schleiche ich mich voran, bis rechts auf einer Empore zwei mit Maschinengewehren bewaffnete Soldaten auf mich aufmerksam werden. Spontan eröffnen sie das Feuer. Was tun sprach der Hahn? Zurückschießen? Keine schlechte Idee, aber meine Bleipuste ist längst nicht so effektiv wie ein MG. Vielleicht die dämonische Energieentladung mit der rechten Hand entzünden? Wenn nicht so viele Querbalken oder Metallgeländer im Weg wären und die Aufladungszeit nicht so lang wäre, könnte es klappen. Für eine Frag-Granate stehen die beiden Feinde zu weit auseinander, also liegt die Lösung in der Teleportation. Mit der Q-Taste aktiviere ich die Beam-Fähigkeit, die Zeit wird verlangsamt und sobald man mit dem Fadenkreuz den Raum absucht, werden die Gelegenheiten zum Hinbeamen sichtbar. Obwohl links und rechts neben mir Kugeln in Zeitlupe vorbeizischen, suche ich mir in Ruhe eine Zielposition hinter den Gegnern und aktivere die Beamfunktion. Ein Wimpernschlag später stehe ich hinter den verdutzten Soldaten und zeige ihnen die Vorteile meiner Pistole. Beide Gegner lassen sich überzeugen und fallen zu Boden, bevor mich die Teleportationsfähigkeit wieder auf meinen Ausgangspunkt zurückbringt (sogar drei Wegpunkte sind möglich). Da diese Aktion allerdings ein bisschen Lebensenergie und ebenfalls Mana gekostet hat, laufe ich schnurstracks zu den Positionen der 
Ryan Lennox verleibt sich gerade einen Gegner ein.
Leichen und sauge sie im "Blade-Stil" auf, was meinem Charakter mehr Lebensenergie und Munition sowie etwaige Gegenstände beschert. Echt praktisch, solch ein höllischer Agent zu sein, aber aufgeschreckt durch die Schusswechsel stürmen jetzt die Flammenwerfer-Soldaten los.

Mehr Interaktion

Anhand dieser Fähigkeiten haben die Entwickler kleinere Rätsel in die Levels eingestreut. So müsst ihr euch des Öfteren durch Gitterstangen teleportieren, kleine Passagen überwinden oder Feinde aussaugen, um an Schlüsselkarten oder ähnliches Zeug zu kommen. Zusätzlich dürft ihr die Umgebung in eure Aktivitäten mit einbeziehen und via Telekinese Kisten oder sonstige Einrichtungsgegenstände auf die Gegner schleudern. Generell wird die Umgebung dank aufwändiger Physik-Engine (AEGIA wird unterstützt) sowieso in die Kämpfe mit einbezogen und am Ende hinterlässt Ryan meist ein totales Chaos, wenn er seine teuflischen Kräfte oder die Schusswaffen bemüht.

Der Einsatz aller infernalischen Kräfte kostet euch Mana, was sich nur langsam regeneriert. Braucht ihr das blaue Magiezeug wirklich dringend, könnt ihr den "Devil-Vision" Sichtmodus aktivieren und seht fortan alle Mana-Quellen in der Umgebung, die bei normaler Sicht unsichtbar sind. Zusätzlich stehen euch diverse Spionage-Gerätschaften der Marke "Sam Fisher" zur Verfügung mit denen ihr die Umgebung erkunden könnt. Die clevere Nutzung der Spionage-Tools (z.B. verschiedene Sichtmodi) in Kombination mit der Schleich-Fähigkeit des Helden lässt euch einige Schusswechsel gänzlich umgehen oder zumindest vereinfachen. Diese Stealth-Elemente konnten wir in der uns vorliegenden Preview-Version nur annährend nachvollziehen, da es in dem enthaltenen Level-Doppelpack eher auf die Action-Fähigkeiten ankam.

Action auf vier Rädern

Generell wird euch der storygetriebene Spielverlauf kreuz und quer durch bemüht abwechslungsreiche Areale schicken (Kloster, Fabriken, Schneelandschaft, etc.), von denen rund ein Drittel unter freiem Himmel spielen. Weitere Auflockerung versprechen die geplanten Verfolgungsjagden mit steuerbaren Fahrzeugen.

   
 

AUSBLICK



Infernal war für mich eine kleine Überraschung auf der E3 2006 und die spielbare Preview-Version bestätigte diesen Eindruck. Insbesondere die infernalischen Fähigkeiten des Hauptdarstellers lockern den Actionalltag ungemein auf und bieten kreative Kampfmöglichkeiten, schon allein das Teleportationssystem (mit mehrfachen Wegpunkten) ist, nach längerer Lernphase, ein wahres As im Ärmel. Gleichermaßen zwingen euch dieses Beamsystem und der verdammt hohe Schwierigkeitsgrad die Umgebung aktiv mit in den Kampf einzubeziehen, sonst haben "die Guten" im Handumdrehen gewonnen. Sogar die künstliche Intelligenz hinterließ einen cleveren Eindruck. Wenn die Entwickler jetzt noch eine spannende Story zwischen die atmosphärisch düsteren Levels stricken, ist hier ein Geheimtipp unterwegs!Ersteindruck: gut

Kommentare

herrherrmann schrieb am
Gameplay finde ich etwas "kantig", nicht so schön schnell und sanft wie bei Tomb Raider, aber darum geht es ja auch nicht wirklich im Game.
Der Rest ist einsame Spitze, die Spezialfertigkeiten gefallen mir auch.
zo0n3r schrieb am
Nun im eigentlichen bin ich auch sehr gespannt darauf. Gleich mal die Demo checken! :) Vielleicht mal was erfrischend neues!
4P|Marcel schrieb am
Jupp, "nur" ein "gut". Warum? Zu wenig spielbare Levels und viel wichtiger: kein Anhaltspunkt für die Story in den beiden Missionen - außerdem ist der Schwierigkeitsgrad zu hoch. Aber Infernal hat wirklich viel Potenzial :)
Niki123 schrieb am
trotz der vielen neuen Elemente "nur" Ersteindruck gut??
schrieb am