Vorschau: Boiling Point: Road to Hell (Shooter)

von Paul Kautz



In den Fußstapfen von STALKER: Ein neuer Shooter verschafft sich Platz.
Entwickler:
Publisher: Atari
Release:
19.05.2005
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ab 16,93€
Spielinfo Bilder Videos
Im südamerikanischen Dschungel brennt die Luft, der Siedepunkt ist fast erreicht: Boiling Point macht sich auf, STALKER einen heißen Kampf zu liefern. Wir hatten bei Atari die Gelegenheit, selbst Hand an das neue russische Ballergame zu legen – ob die Shooterwelt besser schon mal die Jacke ausziehen sollte?

Familienbande

Das hat man davon, wenn man nicht klar definiert, wann der Nachwuchs nach dem Discobesuch wieder daheim zu sein hat: Saul Meyers Tochter wurde entführt, seine einzige Spur führt den übel gelaunten Vater in den Dschungel Südamerikas. Dort findet er sich nicht inmitten einer fetzigen Samba-Party, sondern in einem internationalen und mysteriösen Bandenkrieg wieder, in den die Tochter irgendwie verwickelt zu sein scheint. Doch vor Standpauke und Hausarrest steht die Befreiung, also wird durchgeladen, um die Entführer korrekt nach ihren Motiven befragen zu können.

Boiling Point (vorher als Xenus bekannt) ist das Erstlingswerk des russischen Studios Deep Shadows – allerdings entstammen große Teile des Teams der STALKER-Entwicklung, was man dem Spiel recht deutlich ansieht: Wie auch im Tschernobyl-Shooter stapft ihr hier durch eine gigantische, detaillierte und durchaus interaktive Landschaft. Allerdings hören die Ähnlichkeiten beim Grafikstil auf: Während euch GSC
Ihr stapft durch abwechslungsreiche Locations wie z.B. dieses kleine Städtchen.
in die verstrahlte Zone schickt, ballert ihr euch hier ähnlich wie in Far Cry durch ein palmenverziertes Karibik-Szenario, das aus abwechslungsreichen Locations wie kleinen und großen Städten, Rebellenlagern, einem Vulkan, Militärbasen und natürlich dem dichten Dschungel besteht.

Immer der Nase nach

Die Besonderheit von Boiling Point ist die schiere Größe des Areals, in dem ihr euch tummeln könnt: Insgesamt misst das Spielfeld satte 25 mal 25 Kilometer, die ihr an einem Stück durchlaufen könnt, ohne jegliche Ladezeiten innerhalb des Spiels – selbstverständlich wird vorher ordentlich Datenschaufelei betrieben, danach werdet ihr allerdings von jeglichem Ladebalken verschont. Eurem Erkundungsreichtum sind dabei keine Grenzen gesetzt, ihr dürft wirklich überall hin, Übergänge zwischen Innen- und Außengebieten sind flüssig. Das reine Durchspielen soll euch etwa 50 Stunden eures Lebens kosten, bei Beachtung aller Nebenmissionen dürften es noch einige mehr sein.

Da ein 25 km-Marsch selbst für bundeswehrgestählte Zocker kein Vergnügen ist, haben die Entwickler allerlei Vehikel integriert, die in GTA-Manier beschlagnahmt werden: Fahrer raus, Spieler rein. So ergattert ihr diverse Autos, Panzer, Hubschrauber, Boote oder Motorroller. Zu jedem neuen Fahrzeug gibt es auf Wunsch einen Steuerungs-Crashkurs, der aber hauptsächlich für Einsteiger gedacht ist – die Kontrolle selbst ist durchaus simpel, was übrigens auch für das Physikmodell gilt: Zwar rumpeln und zappeln eure Kisten ansehnlich durch die Landschaft, aber das Game bleibt dabei stets Arcade und nicht Simulation. Allerdings könnt ihr euch Scherze wie das Zerschießen von Autoreifen erlauben, was mit einem seitlichen Absacken und lautem »Pffffff!« quittiert wird.

Seid ihr zu Fuß unterwegs, offenbart sich Boiling Point als reinrassiger, nicht-linearer Shooter: Denn ihr bekommt es mit insgesamt sechs Fraktionen zu tun, die sich gegenseitig mehr oder weniger grün sind. Je nachdem wen ihr vor die Flinte bekommt, gewinnt oder verliert ihr also Sympathien bei den Parteien, was natürlich Einfluss auf das Verhalten der entsprechenden Figuren hat - so entwickelt ihr euch in eine bestimmte Richtung. 
Die Wälder sind dicht besiedelt, und sehen gerade aus der Luft sehr gut aus.
Darüber hinaus gibt es für jede Aufgabe verschiedene Lösungsmöglichkeiten, die allerdings in den meisten Fällen doch mit heißem Blei zu tun haben.

Attacke der Killerwespen!

Die Optik des Games erinnert auf den ersten Blick an ein etwas hell geratenes Far Cry: Die dicht bewachsenen Landschaften sind durchaus beeindruckend, Spielereien wie der Echtzeit-Tagesverlauf machen die Welt lebendiger. Momentan schrauben die Entwickler allerdings an der Geschwindigkeit, die speziell an Bord eines Helikopters auch auf dickeren Rechnern kleinlaut in den Dia-Modus wechselt. Auch die Animationen der Spielfiguren lassen bislang zu wünschen übrig, alles läuft und stirbt recht ruckhaft.

Innovativerweise seid ihr nicht auf ein vorgefertigtes Waffenkontingent angewiesen: Alles was ihr aufklaubt, landet in eurem gigantischen Rucksack, in dem ihr jederzeit wühlen dürft. Aus dieser Liste zieht ihr eure Wunschknarren einfach in einen Slot im Spielfenster und stellt euch so euer eigenes Wummenlager zusammen. Neben Standard-Kanonen wie MGs, Pistolen, Bazooka oder Armbrust warten auch ungewöhnliche Kaliber wie das Marmeladenglas. Damit kann man ahnungslosen Feinden nicht nur eine Beule verpassen: Zerspringt das Glas, werden pieksfreudige Killer-Insekten angelockt – die sich übrigens auch auf euch stürzen, falls ihr breit grinsend in der Nähe herumsteht.

        
 

AUSBLICK



Spaßig, sehr spaßig, was Atari da mit Boiling Point am Köcheln hat. Großes Gebiet mit allerhand zu tun, nicht-lineare Spielentwicklung, gute Grafik und abgefahrene Waffen - das Marmeladenglas! Wie wundervoll! - versprechen einen würdigen STALKER-Konkurrenten. Der teilt sich allerdings auch die vielen Ambitionen mit dem Vorbild, die in Kombination mit dem baldigen Release etwas utopisch erscheinen – momentan ist da zwar sehr viel Technik, aber noch recht wenig Spiel, das außerdem in Sachen Geschwindigkeit noch gehörig optimiert werden muss. Bis dahin bringen wir etwas Wasser an den Siedepunkt und schütten Tee hinein, der zum Abwarten ideal ist.
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Kommentare

johndoe-freename-102624 schrieb am
Gehört zwar nicht dirket hier her aber möchte nicht extra ein neue Thema erföffnen!:
Ich hab Boiling Point jetzt schon mindestens 3-4 mal neuinstalliert! Denn wenn es installiert ist, klick ich auf den Desktop Icon zu "Boiling Point" und 1-2 sec. erscheint die Sanduhr neben der Maus, das wars dann aber auch schon, woran liegt das? Cd ist auch drin!
Bei der Instalation kommt am Ende immer das meine DirectX Version ausreichendt ist und ob ich Windos-Media-Player 9 installiern möchte, da klick ich auf "Nein", dann läd es kurz und es kommt eine Fehlermeldung! Hat es vielleicht damit zu tun?
:?:
johndoe-freename-82067 schrieb am
Kann mich nur dem oben erwähnten anschließen habe es seit dem WE, habe vorm kauf nichts gehört aber vom Spielprinzip ist es echt Toll und die Aufmachung auch, bloß auf meinem P4-3.2, mit 2GB RAM und FX5950 ist es kaum spielbar und vorallem spinnt die Sprachausgabe andauern oder die Musik wird ständig lauter und leiser nervt dann doch, hoffe ein Patch kommt bevor GTA:SA da ist weil bis dahin könnte man sich wirklich schön die Zeit damit vertreiben !
LordBlumi schrieb am
Hallo zusammen,
wie schwer die Bugs sind ? Das ist eine einfache Frage und somit leicht zu beantworten. Takashi hat es eigentlich schon sehr deutlich gesagt, egal wo und wie, andauernd ist man leider umgeben von Bugs und wenn man das Spiel richtig ernsthaft zocken möchte muß man echt wohl das Game erstmal beiseite legen und warten bis (hoffentlich bald) ein Patch erscheinen wird. Nur mal ein paar Beispiele zu den Bugs:
Ihr steht vor einer Person und redet mit ihr, dann werdet Ihr die Person gar nicht richtig laut genug verstehen, erst wenn man sich um 90 Grad nach rechts oder links dreht ist die Sprachausgabe zu hören (diese ist in englisch und recht cool!) also wenn Ihr also die Sprache hören wollt dürft Ihr die anzusprechende Person nicht anschauen (das hebt die Stimmung sag ich Euch :-) ).
Dann wiederholt sich so ab und an einfach das gesprochene von der Person 10 oder 20 mal immer dasgleiche a la Endlosschleife, da geht dann nimmer viel.
Manchmal legt man Sachen auf den Boden und kann sie nimmer aufnehmen, was sehr ärgerlich ist.
Oder man fährt mit dem Auto und auf einmal hört man wie der Held vor sich hinbrummelt \"Bin nur zum Blumen pflücken hier\" oder so ähnlich und das während dem fahren, da sollten wohl irgendwo ein paar Polizisten sein, aber weit und breit keine in Sicht.
Ich habe dann echt aufgehört weiterzuspielen, da es so echt den totalen Spielspaß 100%ig zerstört. Dennoch hat man, wie auch ebenso schon Takashi erwähnt hat, eine wahre echte coole Freiheit, man kann zB. auch erstmal sich als Taxifahrer bzw. Busfahrer versuchen um Geld zu verdienen, oder doch erstmal in ein Auto steigen und die Landschaft erkunden, schon locker das ganze echt! Die Spieleidee ist echt scharf, so ein Mix aus RPG und Shooter ist ganz gut getroffen worden, wenn denn endlich ein dicker Patch kommt. Aber mal Hand aufs Herz, bei russischen Entwicklern,hmmm, hätte da gleich alles funktionieren können ? ;-)
Qualität kommt da nicht gerade an erster Stelle wie mir scheint. Wollen wir...
Schket schrieb am
Wie stark sind die Bugs??? Bzw. was für welche?
johndoe-freename-71296 schrieb am
also. erstmal:
Das spiel ist verbugt wie nichts anderes.....
aber... das kann man fast alles vergessen. ich habe die pc version und bin echt begeistert, über die spielerfreiheit. man(n) kann tun und lassen was man will. die umgebungen sehen wirklich hübsch aus.... auch wenn die grafik im detail für pc recht recht sch*isse ist.
wer jedoch nur im ansatz gerne rpg\'s oder shooter zockt, und schon immer mal sich abslout frei in ner spielewelt bewegen wollte... der kann das hier tun.
die quests sind meist recht spannend... ach... ich erzähl jetzt nicht mehr weiter, ich zock weiter :D
also. ich würds mir holen, und beide augen zudrücken, wegen den bugs... es gibt glaube ich keine sekunde ohne bugs..
mfg takashi
schrieb am