Willkommen im WeltraumAugen auf, Kinnlade runter: X3 – Reunion sieht fantastisch aus. Sämtliche Raumschiffe strotzen nur so vor metallischem Glanz und kleinen Apparaturen. Ähnliches gilt für die atemberaubenden Raumstationen, deren monumentale Pracht allein einen Ausflug ins All belohnt. Bei der Gestaltung des Hintergrundes haben sich die Designer selbst übertroffen: malerische Nebelbänke, 3D-Asteroiden und
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Solch eine Bombastgrafik zwingt selbst High-End-Systeme in die Knie. |
riesige Planten, bei denen sich sogar die Wolken über die Oberfläche bewegen - wow! Kein Wunder, dass das Spiel selbst High-End-Systeme zum Ruckeln bringt. Da X3 – Reunion schon in Übersee und Großbritannien erhältlich ist, dürfen sich die deutschen Spieler auf eine optimierte Version freuen. Für Mitte November ist übrigens der nächste Patch angekündigt, der die Performance in Bezug auf die Speicherauslastung verbessern soll.Aber Vorsicht: Der erste Eindruck war schon immer faszinierend. Spieler von X2 – Die Bedrohung kennen auch den zweiten, der weniger berauscht, denn Zwischensequenzen sowie Story sind nicht gerade die Stärken von EgoSoft. Zu abgehackt und schlecht inszeniert konnten sowohl Filme als auch Erzählung keine Begeisterung entfachen. Aber dafür lockte ein riesiges Universum zur freien Erkundung. Diese positiven und negativen Merkmale kennzeichnen auch den Nachfolger Reunion: Die Welt ist riesig und sieht klasse aus, aber ihr fehlt eine gute Dramaturgie.
Der erste AuftragAbermals schlüpft ihr in die Rolle von Julian Brennan, der als einer der wenigen erfahrenen Piloten den Konflikt mit den Khaak überlebte. Nicht ganz so standhaft war die argonische Flotte, die 70% der Streitmacht einbüßte und weiterhin ständigen Angriffen ausgesetzt ist. Kaum schwenkt die Kamera um euer Raumschiff, meldet sich ein wohl bekannter argonischer Kommandant und schickt euch auf Patrouille: Durch das Sprungtor fliegt ihr in den nächsten, vielen Veteranen bekannten Sektor, in dem eure Flügelmänner- und Frauen warten. Nach etwas Smalltalk tauchen erste Khaak-Dreiecke auf, die sich mit Waffengewalt schnell in Wohlgefallen auflösen. Weiter geht es in nächsten Bereich mit stärkeren Feindschiffen, die dank der Staffel schnell aus dem Weg geräumt sind - ein ziemlich flotter Start!
Born to be SchützeIst die erste Patrouille abgeschlossen, dürft ihr an einer Station andocken und den nächsten Auftrag der Gonern annehmen: Die gläubigen Mönche wollen ein wertvolles Artefakt transportieren und ihr sollt Begleitschutz geben. Nein, nicht als Flügelmann, sondern als Schütze. Ihr sitzt also in einer kleinen Waffenkanzel auf dem großen Frachter und spielt
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Die Flucht vor den Piraten führt durch eine futuristische Metropole. |
Tontaubenschießen mit den ankommenden Piraten, die das Artefakt rauben wollen. Sofort entbrennt eine Verfolgungsjagd, die im Weltraum sowie zwischen Häuserschluchten auf einen Planeten ausgetragen wird. Danach überschlagen sich die Ereignisse: der Frachter flieht, wird zerstört und ihr schwebt mit einem Raumanzug bekleidet durch ein Asteroidenfeld. Ein rettendes Raumschiff ist zum Glück nicht weit. Dort angekommen wird Julian auf Vordermann gebracht und anschließend in ein krüppeliges Leihschiff gesetzt. Der Weltraum erwartet euch…
Story vs. FreiheitSo interessant sich dieser Auftakt anhören mag, so abgehakt und stümperhaft wurde er inszeniert: Zu viele radikale Schnitte bei Story und Schauplätzen lassen nur erahnen, was wirklich vor sich geht. Trotz der spielerisch neuen Geschützturm-Jagd stehen X-Veteranen solchen Zwischensequenzen mit Gelassenheit gegenüber, denn der Vorgänger krankte ebenfalls an ruckeligen und ungewollt komischen Ingame-Filmchen. Zwar sind die Cutscenes besser geworden als zur Bedrohungs-Zeiten, aber zur Hollywoodreife fehlt noch verdammt viel.