So viel Auto auf so wenig ModulEntwickler neigen gern zu der einen oder anderen Übertreibung: Klar ist das eigene Produkt immer das Beste, das Tollste, bietet mehr als die Konkurrenz und sieht sowieso viel schöner aus. Alter Hut, den man schon nach kurzer Zeit in der Branche zu verdrängen lernt. Umso schöner dann
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Viele Autos, viele Strecken, gute Technik - Create & Race bietet die DTM-Tugenden auf dem DS! |
die Überraschung, wenn man von einem Spiel noch nie etwas gehört hat, der Entwickler ganz bescheiden bleibt - und einen das Resultat aus den Socken haut!Kennt einer Firebrand Games? Ah, doch so wenige? Kein Wunder, schließlich haben die Schotten, die vormals ein Teil der DC Studios waren, bislang nur das nicht eben berauschende Cartoon Network Racing auf die Beine gestellt. Vermuten wir dahinter einfach mal Jugendsünden, denn das im August erscheinende Create & Race (C&R) wirkt weitaus ausgereifter. Alleine die nackten Zahlen sind beeindruckend: Alle Strecken aus DTM Race Driver 3 sind enthalten, 32 an der Zahl, von Silverstone über Bathurst bis zum Nürburgring. Die dürft ihr mit 25 lizenzierten Fahrzeugen berasen, sei es der Chevrolet Silverado Truck oder Mercedes' AMG C-Klasse. Habt ihr keine Lust mehr auf die Karriere, erlaubt euch der Entwickler die eine oder andere rasante Mehrspielerpartie: Ihr dürft lokal oder übers Internet bis zu acht Piloten hoch über die Pisten düsen, habt ihr eure Freunde um euch, wird gerade mal ein Modul benötigt - online gibt's Rang- & Highscorelisten. Die Maschinen fahren sich im Rahmen der Eingabemöglichkeiten durchaus unterschiedlich, allerdings wird C&R keine Simulation, das wäre am DS wohl doch etwas zuviel des Guten. Allerdings soll das Spiel auch nicht Arcade pur wie Mario Kart sein - eine gesunde Mischung aus beidem ist die Maxime. Schließlich soll es ein volles Schadensmodell geben, das sich nicht nur optisch, sondern auch spielerisch auswirkt - in unserer frühen Version allerdings nicht integriert war. Darüber hinaus spielen die Entwickler noch mit dem Gedanken, verschiedene Realismus-Grade anzubieten, die dann z.B. die Flaggenregeln ein- und ausschalten.
Der kleine StreckenschrauberDas »Race« wäre also klar, aber was bedeutet das »Create« im Namen? Ganz einfach: Dem Spiel liegt ein umfassender
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Der Track-Editor ist kinderleicht zu bedienen. |
und, das können wir nach erster Praxisarbeit im Brustton der Überzeugung sagen, wirklich leicht zu bedienender Leveleditor bei. Denkt einfach an Trackmania: Mit dem Stylus pinselt ihr auf dem Touchscreen eure Wunschstrecken, verziert sie mit etliche Randobjekten - und fahrt sie auf Knopfdruck gleich! Seid ihr mit eurem Werk zufrieden, könnt ihr es abspeichern und wild in aller Welt verbreiten - umgekehrt dürft ihr Strecken aus dem Internet laden und bis zu vier davon eurer Sammlung hinzufügen, um sie dann gegen Freunde oder die KI in Angriff zu nehmen. Wie bei Trackmania spielt ihr neue Teile für den Editor im Karrieremodus frei, ihr dürft eure Wagen mit eigenen Designs verzieren - toll!Genauso toll ist die Grafik - die eigens entwickelte 3D-Engine zaubert beeindruckende Bilder auf die kleinen Bildschirme: Die Strecken sind gut (wenn auch nicht irre detailliert) dargestellt, die Fahrzeuge sind klar erkennbar, die Geschwindigkeit ist hoch, ihr dürft aus drei Perspektiven rasen. Innovationsfetischisten werden allerdings traurig sein, dass kaum DS-Sonderfeatures genutzt werden: Abgesehen von der auf dem unteren Screen dargestellten Streckenkarte sowie der Touchscreen-Nutzung im Editor bleibt der Ofen kalt - die Entwickler wollten nicht der Versuchung verfallen, auf Teufelkommraus unbedingt alle DS-Features nutzen zu müssen.