Vorschau: Darksiders (Action-Adventure)

von Benjamin Schmädig



Publisher: THQ / THQ Nordic
Release:
03.12.2010
03.12.2010
15.09.2011
22.11.2016
22.11.2016
02.04.2019
23.05.2017
22.12.2016
Jetzt kaufen
ab 9,99€
Spielinfo Bilder Videos
Wehr' dich!

THQ gewährte uns bislang allerdings nur kurze Einblicke in die ersten Stunden des epischen Abenteuers: Drei Kapitel durften wir spielen, und in gerade mal zweien davon war Krieg ganz klassisch zu Fuß unterwegs. Immerhin wird er später z.B. sein Pferd Ruin nutzen, um auch vom Ross aus zu kämpfen und eine weite Oberwelt zu erkunden. Von Ruin war bisher aber weit und breit nichts sehen. Und was die gezeigte offene Stadt mit ihren weitläufigen Plätzen, zerfallenen Wolkenkratzern und finsteren unterirdischen Schächten angeht, so darf sich Krieg zwar frei bewegen, muss  sich letztlich aber von einem vorgegebenen Ziel zum nächsten vorarbeiten. Erst dann wachen bestimmte Monster auf, öffnen sich zuvor geschlossene Tore oder stellt sich ein Zwischengegner in den Weg. Vom gelegentlichen obligatorischen Geheimraum mal abgesehen. Darksiders hat mit Sicherheit das Potential, 
Die zerstörte Stadt dient nicht nur als post-apokalyptische Kulisse, es soll auch viel darin zu erkunden geben.
sich von seinen linearen Verwandten abzusetzen. Das bisher Gezeigte nutzte diese Chance allerdings nur oberflächlich.

Doch so geradlinig der Verlauf und so vorhersehbar die Action zu sein scheint: Spätestens im Kampf mit großen Zwischengegnern zeigt das Spiel dann doch seine taktische Seite. Abgesehen von den üblichen Kopfnüssen beim Knacken der Angriffsmuster besonders mächtiger Bosse kann Krieg nämlich auch Blocken, und tut er das im richtigen Augenblick, wirft er den Angreifer ähnlich wie Kratos kurz zurück. Zusätzlich wertet auch der Apokalyptische Reiter seine Waffen auf und findet gänzlich neue - u.a. eine Klinge, die er ähnlich wie Hayden Tenno werfen kann, um bis zu fünf Feinde auf Distanz zu halten. An speziellen Positionen findet Krieg außerdem Bomben, die zwar viel Schaden anrichten, die er aber auch nur wenige Meter tragen kann, bevor sie explodieren. Der Sprengstoff spielt vor allem in kleinen Rätseln eine wichtige Rolle.

Ein schuppiger Ausritt

Wie umfangreich das Waffen- bzw. Charaktersystem ausfällt, lässt sich derzeit noch schwer abschätzen, da es in den drei gezeigten Abschnitten praktisch keine Rolle spielte. Die Anzahl der freien Felder, auf denen später eine stärkere Verteidigung oder andere verbesserte Fähigkeiten Platz finden, ist allerdings viel versprechend: Über drei Bildschirme erstreckt sich die Darstellung von Kriegs Fähigkeiten! Solche Verbesserungen werden mit den Seelen getöteter Dämonen bezahlt - das Erforschen der Umgebung wird sich also bezahlt machen.

Und noch eine Szene deutet zumindest an, dass Darksiders der Sprung in die Klasse der Besten gelingen konnte, denn als Krieg von einem gigantischen Drachen angegriffen wird, steigt er selbst auf den Rücken eines schuppigen Urtiers und nimmt die Verfolgung auf. Das Besondere daran: Im Gegensatz zum restlichen Spiel steuert sich diese Sequenz wie der Klassiker Panzer Dragoon. Das heißt, während man mit dem Fadenkreuz mehrere Gegner nur
Drachen, Dämonen, Untote: Die Entwickler wollen vor allem abwechslungsreiche Action inszenieren.
markiert oder sie für das manuelle Schnellfeuer anvisiert, hat man über die Flugrichtung kaum Kontrolle. Das Aufschalten auf die Gegner wirkte zwar hakeliger als im spielerischen Vorbild - als Abwechslung vom bodenständigen Alltag kam mir der fliegerische Abstecher aber gerade recht. Umso bedauerlicher, dass einer der Entwickler meine Frage nach weiteren solcher Szenen verneinte.

Was und wo?

Eins zeigte wurde aber auch im "Panzer Dragoon"-Abschnitt schon deutlich: Actionliebhabern dürfte die Inszenierung der apokalyptischen Endzeit auf der Zunge zergehen. So erhielt Krieg im Kampf gegen den Drachen z.B. Verstärkung, als er schließlich von seinem Flugtier abstieg. Der große Gegner war deshalb beschäftigt, der Reiter konnte weiterziehen - und wurde in den folgenden Abschnitten immer wieder Zeuge, wie die beiden Kampfhähne plötzlich durchs Bild tosen. Wie ein bissiger Hund wirbelte der kleiner Drache um das behäbige Monster, bis der körperlich Überlegene das Biest irgendwann packte und es in eine berstende Mauer schmiss. Doch der Kampf war noch lange nicht entschieden: Die Furien verschwanden so schnell wie sie gekommen sind, um später erneut aufzutauchen - großartig!

Doch so eindrucksvoll die Giganten tobten, so geradlinig ging es spielerisch weiter. Und während ich das nächste Puzzle erst suchen musste, in dem frei begehbaren Gebäude aber nichts anderes tun konnte, wünschte ich mir schließlich noch, dass die Entwickler im fertigen Darksiders kleine Hinweise darauf geben, was eigentlich wo zu tun ist. Dass ein eben aufgelesenes Schwert keine dauerhafte neue Waffe ist, sondern einmal an einer von vielen Statuen installiert, ein andermal aber für kurze Zeit in einem Bosskampf verwendet werden muss, wurde nicht deutlich genug beschrieben. Die Entwickler sollen mich um Himmels willen nicht mit dem Kopf vor die Lösung stoßen! Sie könnten aber die Elemente, mit denen ich ihre Puzzles lösen soll, klarer hervorheben. 
 

AUSBLICK



Als THQ das actionreiche Spektakel zum ersten Mal vorführte, war ich kaum begeistert: Als beinahe Namensvetter von "God of War" wirkte "Wrath of War" wie eine blasse Kopie des Originals. Inzwischen bin ich aber sehr angetan von der Entwicklung, die der Comic-Recke genommen hat! Die Action ist wunderbar brachial, die Schauplätze angenehm unwirtlich und die Figuren - vom Helden bis zum haushohen Dämon - passen hervorragend in das grimmige Szenario. In den bisher spielbaren Abschnitten war der Ablauf zwar noch linear und die Kämpfe taktisch zu oberflächlich, als dass Kinnladen auf dem Boden aufschlagen müssten. Zudem spielten sich in der offen begehbaren Welt nur recht geradlinige Szenen ab, einige Rätsel wirkten hingegen aufgesetzt. Aber vielleicht öffnet sich die frühzeitige Apokalypse im späteren Verlauf noch. Sollte die Action zu Fuß, auf dem Pferd, per Drache oder dank weiterer Überraschungen so abwechslungsreich ausfällt wie THQ verspricht, könnte aus Darksiders nämlich ganz großes Kino werden!

Ersteindruck: gut
Darksiders ab 9,99€ bei kaufen
Darksiders ab 9,99€ bei kaufen

Kommentare

tramposo84 schrieb am
man hat einfach bei einigen spielen geklaut! es gibt dungeons, in denen man schätze und waffen findet, am ende des dungeons gibt es einen boss. man bekommt später einen enterhaken, man hat ein pferd und eine frei begehbare landschaft.
das ganze kommt mir wie ein ZELDA vor, das aus den kellern von nintendo ausgebrochen ist, um erwachsen zu werden!
das macht es für mich auf jeden fall schonmal zu einem titel, den ich mir näher anschauen werde!!!
ach ja, den "verraten und verstoßen"-inhalt kenne ich noch sehr gut aus der legacy of kain saga...
Asatas schrieb am
Weeso sieht der so extrem nach (Lich-)Arthas aus? Riesenrüstung, lange weissgraue Haare, miese Stimmung, Riesenschwert...
ico schrieb am
Allein schon wegen Joe Madureira muss ich das Game haben. Seine gezeichneten Marvel Comics waren mit die, die mir am besten gefallen haben. Der Mann ist genial. Hat einen leichten Hang Hände und Füße etwas größer zu zeichnen, sieht aber dennoch geil aus.
Bild
Sylarx schrieb am
Die einzige Frage ist : Wann ?
irgendwo im Netz war jetzt 2010 zu lesen , solange möchte ich aber nicht mehr warten :p
gut es stehen noch Arkham Asylum aus im August
Dante's Inferno wohl noch dieses Jahr
schrieb am