Test: Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück (Adventure)

von Michael Sonntag



Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück: Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück - aber wir nicht
Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück - aber wir nicht
Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
06.10.2023
Spielinfo Bilder  

Ich erinnere mich nur sehr vage an den ersten Teil zurück. Verzerrte Bilder von Tee, Taschentücher und Kissen lassen mich vermuten, dass ich Meisterdetektiv Pikachu im Delirium auf dem 3DS getestet haben muss – und unter diesen Umständen anscheinend ganz OKAY fand. Oder zumindest genesend. Columbo im pelzigen Taschenformat – außer dieser Überschrift ist nichts vom Test übrig geblieben, alles andere ist bei einer Aufräumarbeit verschwunden. Vielleicht auch besser so. Und vielleicht ergeht es diesem Test irgendwann genauso. Denn ehrlich: Ich weiß nicht, was Nintendo mit “Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück” eigentlich von uns will. Ich meine, abgesehen davon, dass wir es an unsere Nicht-Lieblings-Neffen oder -Nichten verschenken sollen.



Meisterdetektiv Pika-lumbo ist zurück…

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Meisterdetektiv Pikachu bietet weder Knobelei noch Spannung – aber immerhin stimmt der Pokémon-Charme in der knuffigen Welt. Mehr gibt es leider nicht.
(Stellt euch bitte kurz ein klassisches Klischee-Polizeirevier vor, meinetwegen auch mit Donuts). Guten Morgen, willkommen zur Besprechung von Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück. Heute widmen wir uns der Fallakte: “Wie ist aus Pikachu eigentlich ein vierzigjähriger Mann mit Alkoholikerstimme und blöden Sprüchen geworden?” Ich bringe euch kurz auf den aktuellen Stand.

Im Frühling 2018 brachte Nintendo schon mal eine ähnliche Visual Novel auf den Markt. Ein Junge namens Tim (augenscheinlich das Remake eines Wii-Charakters) trifft auf ein umherlaufendes Pikachu. Dieses gehörte ursprünglich seinem Ermittler-Dad, der allerdings verschwunden ist (Das ist der vorerst nicht lösbare Mainplot). Durch eine Amnesie kann Pikachu jetzt nicht mehr schocken. Dafür hat der Elektrohamster nun andere schockierende Attacken auf Lager. Unter anderem 24/7 wie Columbo reden und klugscheißen.

...aber wen interessiert es?

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Die neuen Features müsst ihr mit der Detektivlupe suchen. Was neu ist, ist die Unterstützung durch andere Pokémon. Fukano kann Spuren erschnüffeln, wow ...
Ja, ich denke das Gleiche wie ihr. Aber nein, auch der Attackenverlerner kann hier nicht helfen. Das muss man mögen oder sonst 90 Prozent des Spiels ignorieren. Pokémon und Mensch ziehen nun los, um gemeinsam Kriminalfälle zu lösen. Die Prämisse von Teil 1 war neu, Pokémon geht eigentlich immer und das Spiel war glücklicherweise bereits zu Ende, bevor man hinterfragen konnte, ob man wirklich Spaß hatte. Es war damals nicht besonders viel und Teil 2 belässt es leider genauso. Der notwendige Quantensprung fehlt, die pokémonsche Phoenix-Wright-Version bleibt weiterhin ein Wunschkonzert. Pika-Pika.

Wie viel Spiel braucht ein Spiel?

Die Idee, ein Detektivspiel in das Pokémon-Universum zu integrieren, war damals wie heute eigentlich recht interessant – sofern die Fälle knackig, komplex und interessant wären. Sind sie aber nicht. Hier ist selbst das Gameplay eigentlich auch nur Augenvisualerei. Der Schwierigkeitsgrad richtet sich eher an jüngere Pokémon-Fans. Nicht zu jung, da hier sehr viele Texte gelesen werden müssen, aber noch nicht so alt, dass viel Gameplay erwartet wird. Also etwa vier Monate innerhalb des achten Lebensjahres.

Michael, ist es wirklich so schlimm? Ihr seht, ich tue mein Bestes, um das Spiel möglichst nicht im Detail zu beschreiben, aber so viel Detail ist dort auch nicht zu finden und alles, was ich beschreibe, verletzt mein Gamer-Herz. Es ist genauso langweilig zu beschreiben, wie es zu “spielen”. Aber okay, ihr wollt eine Kostprobe haben? Bitte, aber weint nicht, denn ich habe euch gewarnt: Ein Pokémon stört eine Feier und bringt die Menschen in Aufruhr. Statt aber dem Pokémon hinterherzujagen, suchen wir Pikachus Mütze, die durch den Aufruhr verloren gegangen ist.

Ich kann nicht mehr …

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Pikachu-Columbo ist der Star des Spiels. Wenn ihr mit seiner altklugen Art nicht umgehen könnt, müsst ihr 90 Prozent des Spiels bereits ignorieren. Nichts hier mit Pika-Pika.
Und statt daraus wenigstens etwas Inception-Mäßiges zu machen (die Mütze ist in eine andere Dimension gefallen oder so), ist sie stattdessen nur auf ein Apfelpokémon gefallen, das sich zwei Meter weiter an dem Hals eines Kokoweis versteckt. Kennt ihr noch diese cringen Super RTL-Serien, wo Moderatoren mit dem Publikum reden und wissen wollen, wo sich etwas hinter ihnen befindet? Ja, genauso fühle ich mich. Ich weiß nicht, was ich Nintendo getan habe. Aber wozu spiele ich das überhaupt, wenn wieder Spiel noch Knobelei vorhanden sind. Der Titel Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück könnte nicht ehrlicher sein: Ja, Pikachu ist wieder da. Und mehr nicht.

Kommentare

Pingu schrieb am
Dahingehend liefert euch der gleichnamige Film ein viel besseres Erlebnis ? und das deutlich günstiger.
Es gibt doch gar keinen Film mit diesem Titel? Ich dachte grad, ich hätte einen zweiten Film verpasst.
schockbock schrieb am
Tjo, da hat der Autor wohl vor lauter Wortjongliererei vergessen, den Test zu schreiben. Ich hab jedenfalls, bis auf die zwei, drei Infos, die dann endlich im Fazit vermittelt werden, keine Ahnung worum es im Spiel geht.
Ist aber auch nicht schlimm, weil ich es eh nie spielen werde. :wink:
schrieb am