Test: Ninjatown (Taktik & Strategie)

von Jens Bischoff



Ninjatown
Entwickler:
Publisher: Flashpoint
Release:
05.12.2008
Spielinfo Bilder  
Nachdem Pixeljunk Monsters das Tower Defense-Prinzip mit neuen Ideen auf die PS3 gebracht hat, versucht Ninjatown dasselbe nun auf dem Nintendo DS. Statt schießwütiger Türme baut ihr nun Behausungen für angriffslustige Ninjas, die ihr mit Stylus und Mikro auf euere Gegner hetzt. Eine willkommene Bereicherung des Genres?

Kampf um Kekse

Während die meisten Tower Defense-Varianten auf das Platzieren und Aufrüsten von Selbstschussanlagen setzen, um feindliche Angriffswellen zu dezimieren, schickt ihr bei Ninjatown putzige Martial Arts-Spezialisten in den Kampf gegen ebenso knuddelige Invasoren, die es auf ein geheimes Keksrezept abgesehen haben. 
Die schräge Hintergrundgeschichte wurde mit jeder Menge witziger Dialoge charmant inszeniert.
Das Szenario ist jedenfalls sehr skurril, während die Rahmenhandlung die insgesamt 36 Story-Einsätze in herrlich albernen Dialogen miteinander verknüpft. Der Bürgermeister von Ninjatown will den Invasoren Kuchen anbieten und reißt die Stadtmauern ein, der von euch verkörperte Meisterninja hat all seine Fähigkeiten vergessen und euer Berater belegt jede triviale Feststellung gleich mit einer umfassenden Studie. Kein Wunder, dass jeder erfolgreiche Einsatz von einem tollpatschigen Rückschlag überschattet wird...

Doch schusselige Kameraden hin, chaotische Zustände her, es herrscht Krieg und ihr müsst ihn gewinnen. Dazu errichtet ihr auf geeigneten Bauplätzen Behausungen, die nach ihrer Fertigstellung kampflustige Ninjas beheimaten, die vorbei ziehenden Gegnern mit Schlägen oder Wurfgeschossen Saures geben. Insgesamt gibt es acht stufenweise aufrüstbare Ninjaklassen, wie den gegen Statusveränderungen immunen Wee-Ninja, den aufgrund seiner Koffeinsucht rasend schnellen Business-Ninja, den Angreifer einfrierenden Weiß-Ninja oder den brandstiftenden Lava-Ninja. Je nach Gegnerwelle sind bestimmte Klassen mehr oder weniger effektiv bzw. komplett unnütz, da fliegende Invasoren z. B. nur von Ninjas mit Distanzwaffen angegriffen werden können. Da ihr nachrückende Feinde bereits vor deren Eintreffen angezeigt bekommt, ist jedoch meist genug Zeit, um entsprechend zu reagieren. Für schnelle Strategen gibt es auch eine Wartezeiten verkürzende Vorspulfunktion.

Ausgewogene Taktikkost

Eine gewisse Portion Trial & Error schwingt zwar bei jeder neuen Mission mit, sorgt aber nur selten für Frust, da sich Gebäude in Nullkommanix abreißen sowie aufbauen lassen und die Spielzeit der einzelnen Abschnitte nicht sehr lang ist. Auch der Schwierigkeitsgrad verlangt euch nicht allzu viel ab, so dass auch Neulinge schnell ins Spiel finden. Solltet ihr euch doch einmal die Zähne an einem Level ausbeißen, bietet euch das Programm eine leichtere Variante der aktuellen Stufe an. 
Auf dem oberen Screen behaltet ihr die Übersicht, während auf dem unteren der Kampf tobt.
Eine freie Wahl des Schwierigkeitsgrades steht jedoch nicht zur Verfügung. Auch nachdem ihr alle Einsätze gemeistert habt, gibt es keine höhere Stufe oder andere Extras. Zumindest bekommt ihr je nach Leistung ein entsprechendes Ranking, das ihr durch spätere Wiederholungen gegebenenfalls verbessern könnt - eine spezielle Belohnung gibt es dafür aber nicht.

Immerhin bekommt ihr für jeden Sieg eine Charaktermarke zugelost, die ihr in späteren Schlachten einsetzen könnt, um in kritischen Situationen Specials wie giftige Ninjahaufen oder betäubende Super-Ninjas zu beschwören. Darüber hinaus dürft ihr mit genügend Energievorrat auch kurzzeitig selbst aktiv ins Geschehen eingreifen und durch Pusten ins Mikro Gegner zurückdrängen, euren Ninjas durch Anschreien Beine machen oder mit einer Stylus-Lupe Licht bündeln, um Feinde in Brand zu stecken. Die Steuerung via Touchscreen geht jedenfalls locker von der Hand. Tasten werden nur zum Pausieren des Spiels oder schnellerem Scrollen des Bildausschnitts benötigt. Ein Spiel begleitendes Tutorial gibt euch nützliche Tipps, während ein jederzeit aufrufbares Lexikon Informationen zu allen Einheiten, Gegnern, Spezialkräften und Gebäuden parat hält.

Neben den Ninjas beheimatenden Hauptgebäuden gibt es auch eine Reihe von Bauwerken, die lediglich unterstützende Funktionen haben. So erhöhen Trainingshallen die Angriffskraft, Teehäuser das Tempo oder Wachtürme die Reichweite benachbarter Einheiten. Wer gerade einen Freund zur Hand hat, kann per Drahtlos-Link auch Multiplayer-Gefechte bestreiten, bei denen zwar jeder für sich spielt, man seinem Kontrahenten aber für schnelleres Erledigen von Angriffswellen Energie absaugen kann. Einen kooperativen Spielmodus wie in Pixeljunk Monsters gibt es hingegen keinen. Auch auf zufällig generierten Levelnachschub oder einen Leveleditor müsst ihr verzichten. So stehen euch mit geteiltem Modul lediglich drei, wenn jeder ein eigenes Modul besitzt, immerhin neun Karten zur Verfügung. Solisten haben hingegen 36 Karten zur Auswahl, auf denen sie zum Teil auch stationäre Kanonen bedienen oder einen umherwandelnden Drachen zum Feuer speien animieren dürfen. Langeweile kommt so schnell jedenfalls weder allein, noch zu zweit auf, auch wenn Umfang und Wiederspielwert angesichts des Preises doch zu wünschen übrig lassen. Pixeljunk Monsters gab's immerhin für einen Bruchteil des Geldes. Beim Spielspaß liegen beide Titel trotz sehr unterschiedlicher Ansätze aber gleich auf, wobei die Ninjakämpfe deutlich kürzer und einfacher sind.

Kommentare

OG_Shoot schrieb am
hmm also ich hab die demo gezockt fand das spiel eher nich so berauschend. es gab noch ein anderes td game für den ds auch als demo erhältlich, das hat mir super viel spass gemacht mir fällt der name bloss nich mehr ein :? muss ich wohl nachher mal nachschauen
bf2142 schrieb am
yeeeeeeah! TD für DS --> Pflichtkauf.
master_of_all schrieb am
Hört sich wikrlich gut an ^^ das spiel ist gekauft Guter Test
MoonSceAda schrieb am
HoLLa´@Bati hat geschrieben:Hört sich gut an wird auf jeden fall angezockt ;)
Ganz genau :)
bekaef schrieb am
Ilove7 hat geschrieben:Ich liebe towerdefens spiele, langsam muss echt ein ds her, aber meine jpn psp bekomm ich nie los, zu zerkratzt und eine CF*.
Ist der neue DS jetzt eigentlich viel besser, was display angeht, oder gibt es da keine merklichen unterschiede, sorry für OT.
lies http://www.4players.de/4players.php/dis ... o_DSi.html
schrieb am