Test: MX vs. ATV: Reflex (Rennspiel)

von Michael Krosta



MX vs. ATV: Reflex
Entwickler:
Publisher: THQ
Release:
31.12.2011
05.02.2010
kein Termin
31.12.2011
24.06.2011
Spielinfo Bilder Videos
In den vergangenen Jahren hatte die MX vs. ATV-Serie von THQ keinen leichten Stand: Zwar stimmten Umfang und die Auswahl an Offroad-Vehikeln, doch fuhr man wie zuletzt mit Untamed der Konkurrenz vom Schlag eines Motorstorm oder Sega Rally technisch deutlich hinterher. Können die Rainbow Studios mit Reflex endlich ein paar PS zulegen oder versinkt man endgültig im Schlamm?

Große Auswahl

An den abwechslungsreichen Veranstaltungen ändert sich auch mit dem jüngsten Teil der Serie nichts: So brettert man u.a. bei den Nationals über Stock und Stein, liefert sich beim SuperCross packende Duelle in einer Halle voller künstlicher Unebenheiten oder versucht beim Freestyle, die Punkterichter mit spektakulären Tricks zu beeindrucken. Dabei lassen sich die bekannten Stunts wie "Superman", "Can Can" oder "Twister" relativ einfach ausführen, denn man muss lediglich den linken Bumper gedrückt halten und anschließend mit dem rechten Analogstick die drei Richtungsbewegungen durchführen, die für den gewünschten Trick nötig ist. Bei besonders hohen Absprüngen an den Rampen und Hügeln lassen sich sogar mehrere Tricks kombinieren, bevor man hoffentlich wieder sicher auf dem Boden landet. Eine gelungene Neuerung ist die Möglichkeit,

Video: Eine Funktion, die eigentlich bei jedem Offroad-Spiel zum Standard werden sollte: Wie schon Sega Rally bietet auch Reflex deformierbare Oberflächen, die immer wieder neue Überraschungen bieten können.
bevorstehende Stürze mit einer schnellen Reaktion doch noch im letzten Moment abzufangen, indem man den rechten Analogstick rechtzeitig in die Richtung bewegt, die auf dem Bildschirm mit einem großen Pfeil angezeigt wird. Landete man früher oft frustriert im Dreck, bleibt man hier dank des intuitiven "Rettungssystems" meist im Rennen.

(Zu) viele Unfälle

Trotzdem haut es den MotoCross- und ATV-Fahrer immer wieder unverschuldet aus dem Sattel, weil man mit den Rangeleien gegen die rabiate KI als Spieler zu oft den Kürzeren zieht. Egal, ob andere Fahrer nach Sprüngen auf dem Kopf meines Piloten landen, in Kurven die Rempelkeule auspacken oder querfeldein direkt in mein Vehikel steuern: Meist lag ich nach Unfällen mit dem Gesicht auf dem Boden, während der Verursacher unbehelligt weiterfahren konnte. Wirklich ärgerlich werden solche Aktionen aber erst kurz vor dem Ziel, denn vorher schließt man durch einen spürbaren Gummibandeffekt relativ schnell wieder zum Fahrerfeld auf. Zudem ist die KI nicht unbedingt von der hellen Sorte, denn man kann zwischendurch immer wieder beobachten, wie sie z.B. bei Linkskurven einfach mal rechts fährt oder sich in andere dämliche Unfälle verwickelt, die man in der Realität in dieser Form wohl niemals zu Gesicht bekommen würde. Gleiches gilt für Berührungen mit der Streckenbegrenzung, nach denen man sich aufgrund der fragwürdigen Kollisionsabfrage schnell fragt, wie es möglich sein kann, sich bei derart niedrigen Geschwindigkeiten so dermaßen zu wickeln. Über Schäden muss man sich übrigens keine Sorgen machen: MX-Bikes und ATVs bleiben immer heil,
Es wird nicht nur der übliche Matsch geboten - auch Ausflüge in Winterlandschaften stehen auf dem Programm.
während Trucks nach Kollisionen zumindest ein paar Beulen abbekommen. Auswirkungen auf die Fahrphysik, die insgesamt einen guten Kompromiss aus Realismus und Arcade darstellt, findet man allerdings nicht.

Umständliche Karriere

Im Arcademodus stehen zunächst nur wenige Pisten zur Auswahl, denn erst wenn man die Karriere in Angriff nimmt, werden in deren Verlauf neben Outfits, Renn-Equipment und Fahrzeugen die entsprechenden Kurse freigeschaltet. Außerdem hat man am Anfang die Wahl zwischen vier KI-Stufen, die sich im Nachhinein allerdings nur im Umweg über das Hauptmenü ändern lassen. Warum wurden die Einstellungen nicht direkt im Karrieremodus untergebracht, so wie man es auch beim Arcademodus geschafft hat?

Zwischen Offroad-Spaß und Langeweile

Zumindest hat die Karriere mit ihren abwechslungsreichen Veranstaltungen sowie Tuning- und Einkaufsmöglichkeiten einiges zu bieten. So werden die Preisgelder nach den nett inszenierten Siegerehrungen gleich in neues Equipment wie Lenker, Auspuff oder Aufhängung investiert. Damit auch etwas fürs Auge geboten wird, stehen zusätzlich auch Grafik-Kits zur Verfügung. Hat man genug angespart, können auch komplett neue Vehikel angeschafft werden, die für einige Wettbewerbe ohnehin zwingend erforderlich sind. Mit MX Lite, MX, ATV, UTV, Sport Truck, Sport Buggy sowie der Sport 2-Serie stehen insgesamt sieben Fahrzeugklassen zur Verfügung. Obwohl die meisten Events auf eine Klasse beschränkt sind, wird es beim Omnicross richtig interessant, da hier alle Vehikel gleichzeitig gegeneinander antreten und ihre Vorteile ausspielen. So sind die MX-Bikes z.B. extrem wendig und flott, während man in einem Truck keine Unfälle aufgrund von Gleichgewichtsproblemen befürchten muss und auch bei Kollisionen meist die besseren Karten hat. Die
Die Duelle haben es in sich und es kommt zu vielen Kollisionen. Leider zieht man dabei als Spieler meist den Kürzeren...
meisten Events sorgen für ein ansprechendes Offroad-Vergnügen, doch beim Modus "Freie Fahrt" macht sich dagegen schnell die große Langeweile breit. Hier hat man versucht, dem Spiel eine leichte Open World-Komponente zu verpassen, indem man zunächst Markierungen aufsuchen muss, bevor man diverse Herausforderungen vom Bergrennen über das Einsammeln von Icons bis hin zu Standard-Rennen starten kann. Das Event gilt allerdings erst dann als abgeschlossen, wenn man zusätzlich auch noch drei versteckte Aussichtspunkte findet, die im Gegensatz zu den Events nichts der Karte markiert sind. Gerade dabei macht sich die große Langeweile breit, weil man schon nach kurzer Zeit in der Pampa keine Lust mehr hat, die Stellen ausfindig zu machen. Sehr viel stimmungsvoller sind dagegen die Freestyle-Wettbewerbe sowie Supercross-Events, bei denen dank Pyrotechnik-Effekten fast schon Festivalatmosphäre aufkommt.    

Kommentare

Tapioka schrieb am
Cayman1092 hat geschrieben:Ähm, warum sind auf der Kontraseite immer Leerzeichen hinter den Bindestrichen (die beim Gedankenstrich sind richtig)?
Artikel hat geschrieben:Nicht nur inhaltlich, sondern auch technisch legen die Entwickler endlich zu: Die Kulissen, die nicht nur durch dreckigen Matsch führen, sondern auch Schnee- und Waldabschnitte zu bieten haben, erreichen zwar noch nicht das Niveau eines Motorstorm oder Pure, aber haben im Vergleich zum enttäuschenden Vorgänger spürbar zugelegt.
So genug kluggeschissen...
Mehr Konzentration nächstes Mal...
Negativ!
Artikel hat geschrieben:Nicht nur inhaltlich, sondern auch technisch legen die Entwickler endlich zu: Die Kulissen, die nicht nur durch dreckigen Matsch, sondern auch Schnee- und Waldabschnitte zu bieten haben, erreichen zwar noch nicht das Niveau eines Motorstorm oder Pure, aber haben im Vergleich zum enttäuschenden Vorgänger spürbar zugelegt.
Der Tippfehler mit dem "n" kann passieren, aber "führen" ist überflüssig!
Mehr Konzentration nächstes Mal ...
till.walther schrieb am
Gibt's bei MX vs ATV Reflex eigentlich eine Lenkradperspektive, also Tacho in der Mitte, Griffe daneben, Schutzblech davor?
CokRoach schrieb am
Für mich als Real Live Moto Crosser ist Reflex absolut genial, Untamed war schon nicht schlecht, von der Steuerung ist es halt kein Kinderspiel und sehr nachvollziehbar, wenn man es mal mit der Wirklichkeit vergleichen mag.
Werdamit nicht zurecht kommt sollte sich an einem PURE oder FUEL versuche ;) lol
Redneck schrieb am
"-PS3- Version ist grafisch merklich schwächer (PS3)"
:ugly:
schrieb am