Test: Ridge Racer 7 (Rennspiel)

von Michael Krosta



Ridge Racer 7
Entwickler:
Publisher: Namco Bandai
Release:
21.01.2009
Spielinfo Bilder Videos
Was darf zum Start einer Sony-Konsole nicht fehlen? Richtig: ein neues Ridge Racer! Nachdem Bandi Namco im vergangenen Jahr mit Ridge Racer 6 auf der Xbox 360 "fremd gegangen" ist, will man mit dem siebten Teil der beliebten Arcade-Serie auf der PlayStation 3 durchstarten. Knüpft Ridge Racer 7 an die Anfangserfolge an oder leidet es an den gleichen Durchschnittssymptomen der beiden Vorgänger?

Aussetzer

Kenn ihr das Gefühl, wenn auf der Autobahn der Motor ins Stocken kommt? Ihr könnt zwar noch fahren, aber es läuft halt einfach nicht rund. Genau dieses Gefühl habt ihr bei Ridge Racer 7 auf der PS3! Lief der Vorgänger auf der Xbox 360 noch mit einer konstant hohen Framerate, bekommt ihr auf der Sony-Konsole nur ein konstantes Ruckeln! Ja, ihr habt richtig gelesen: Ridge Racer 7 hat mit dem Bildaufbau auf dem theoretisch stärksten Entertainment-System zu kämpfen! Vor allem bei Drifts durch die Kurven müsst ihr immer wieder mit ansehen, wie die Kulissen an euch vorbeizuckeln. Was hat sich
Das lässige Driften ist immer noch das A und O bei den Rennen.
Namco dabei gedacht, eine für ihr cooles Geschwinidgkeitsgefühl bekannte Serie so auszubremsen? Doch damit nicht genug: Neben den Framerate-Problemen sorgt auch extremes Kantenflimmern für Augenschmerzen - und Kopfschütteln. Technisch gesehen ist Ridge Racer 7 eine Enttäuschung!

Strecken-Recycling?

Die Strecken wie Midtown Parkway oder Lakeshore Drive dürften Xbox 360-Rasern bekannt vorkommen. Tatsächlich wurden die meisten Pisten 1:1 vom Vorgänger übernommen, gleichzeitig aber auch grafisch überarbeitet. Wo ihr auf der Xbox 360 meist in der Dämmerung unterwegs wart, geht ihr auf der PS3 bei strahlendem Sonnenlicht und etwas mehr Grafikdetails bei den Texturen sowie mehr beweglichen Objekten wie aufgewirbeltes Laub an den Start. Das hat sowohl Vor- als auch Nachteile: War das Bild bedingt durch die Tageszeit auf der 360 oft sehr dunkel, erstrahlen die PS3-Kurse in kräftigen Farben - und das auch bei den Nachtstrecken, in denen euch die bunten Leuchtreklamen und Lichter etwas satter entgegenstrahlen. Ein Nachteil ist jedoch, dass Kanten und das unangenehme Flimmern auf der PS3 deutlicher in den Vordergrund treten als auf der Xbox 360. Daneben wird auf der Microsoft-Konsole viel mehr mit Licht und Schatten gespielt, weshalb die Kurse in Ridge Racer 6 atmosphärischer wirken. Neben den recycelten Strecken, die für PlayStation-Only-Rennfahrer neu sind, wurden dem siebten Teil auch komplett neu designte Pisten spendiert, die mit eindrucksvollen Kulissen aufwarten: Wenn ihr einmal in "Lost Ruins" an Inka-Stätten und Statuen oder in "Mist Falls" durch eine Tropfsteinhöhle gebrettert seid und direkt neben euch ein Wasserfall niederprasselt, möchte man am liebsten anhalten und Bilder schießen. In diesen Momenten ist es schade, dass kein Fotomodus integriert wurde. Auch ein optisches Schadensmodell, wie es Genre-Kollegen wie Burnout Revenge mittlerweile bieten, sucht ihr hier vergebens.

Willkommen in Ridge State

Neben Einzel- und Zeitrennen steht der Ridge State Grand Prix im Mittelpunkt: Hier schaltet ihr auf einer GT4-ähnlichen Karte neue Rennveranstaltungen frei, sichert euch die Unterstützung diverser Fahrzeughersteller oder kauft neue Tuningteile für euren fahrbaren Untersatz. Momental mal: Tuning? In Ridge Racer? Ja, im siebten Teil halten auch in dieser Serie Tuningmöglichkeiten ihren Einzug. Bevor sich Fans aber jetzt empört abwenden und einen Einstellungswahn eines Gran Turismo oder Forza befürchten, sei gesagt, dass das Tuning sehr oberflächlich ausfällt: Ihr kauft euch
Die fiktiven Modelle der Boliden überzeugen mit ihrem sportlichen Design.
in Paketen vorgefertigte Motorupgrades, Nitros, Fahrwerke und Reifen ohne euch mit Feineinstellungen befassen zu müssen. Außerdem dürft ihr die Optik eurer Kiste(n) u.a. mit breiten Seitenschürzen, Carbon-Motorhauben oder Aufklebern aufwerten. Leider ist es nicht möglich, eigene Logos anzufertigen, wie es noch bei Rage Racer auf der PSone der Fall war.

Die Rennveranstaltungen gliedern sich in drei große Kategorien: Grand Prix, Hersteller-Rennen und UFRA(United Federation of Ridge Racers Association)-Events. Bei einem Grand Prix fahrt ihr mindestens drei Rennen hintereinander und sammelt je nach Position zwischen null und zehn Punkten. In den Hersteller-Rennen geht es dagegen primär darum, euch durch einen Rennsieg die Unterstützung der Wagenbauer einzufahren. Dabei bekommt ihr nicht nur neue Boliden unterschiedlicher Klassen, sondern auch zusätzliche Tuningteile. Immer wieder werdet ihr auch zu UFRA-Veranstaltungen eingeladen, in denen ihr bestimmte Vorgaben erfüllen müsst: Dazu zählen Zeitrennen oder die Aufgabe, innerhalb von drei Runden 13 Fahrzeuge zu überholen - was im Prinzip nichts anderes ist als ein Standardrennen, das ihr gewinnen müsst.  
Seltsamerweise tretet ihr in Grand Prix-Veranstaltungen dagegen nur gegen sieben KI-Fahrer an, die jedoch bei Überholvorgängen kaum Gegenwehr leisten und auch insgesamt sehr undynamisch auf das Geschehen reagieren. Trotzdem stellen sie in späteren Rennen durchaus eine Herausforderung da, was aber mehr an ihrem zunehmenden Tempo und Nitroeinsatz und als ihrem fahrerischen Können liegt. Neu ist die Möglichkeit, sich im Windschatten an das Heck der vorausfahrenden Karossen heranzusaugen. Allerdings verliert durch dieses Feature der Nitro an Wirkung: Ich konnte mich mehrmals im Windschatten an das Fahrzeug vor mir heransaugen, obwohl es im Gegensatz zu mir einen Nitro gezündet hatte.


 

       

Kommentare

Nike77 schrieb am
Ridge Racer auf der PSP belibt einfach ungeschlagen!
Jay El schrieb am
An der Konsole wirds wohl nicht liegen, eher am Spiel selbst, vielleicht irgendein Fehler der sich nicht bei allen Pressungen bemerkbar macht? Oder ne andere frühere/spätere Pressung.
automan schrieb am
ich habe es mit verschiedenen konfigurationen mal getestet trotzdem ruckeln...mmhhh...vielleicht sollte ich die kiste mal einschicken zwecks überprüfung...möglicherweise hat das gerät einfach ne macke...trotzdem ich bleibe dabei, den quantensprung den sony uns vorgemacht hat kann ich nicht entdecken...die insgesamt schwammigen texturen bei motorstorm nerven mich...wenig grafikspeicher ?...das richtige grafikdemovorzeigespiel fehlt noch siehe 360...
johndoe-freename-103973 schrieb am
Ich Spiele es in einer Auflösung von 1080 i und angeschlossen habe ich die PS3 mit einem HDMI Kabel da läuft es wie gesagt ohne zu Ruckeln und das Kantenflimmern ist auch nicht größer wie bei Project Gotham Racing 3 auf der XBOX 360 insgesammt aber ist die Grafik von PGR 3 aber natürlich besser
Jay El schrieb am
Ja, wäre auch meine Tendenz, 80-85% sind für das Spiel angemessen. Wäre vielleicht auch hilfreich, wenn man angeben würde, in welcher Auflösung man spielt, evtl. ist RR7 ja auch nur für den HD Modus optimiert worden, und es gibt tatsächlich Einbrüche in geringerer Auflösung?
schrieb am