Test: Trauma Center: Second Opinion (Simulation)

von Paul Kautz



Trauma Center: Second Opinion
Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
10.08.2007
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ab 23,41€
Spielinfo Bilder Videos
Vor gut einem Jahr eröffnete Nintendo mit einem gut geschwungenen Schnitt das Hope Hospital auf dem DS: Der Chefarzt im Taschenformat! Touchpad und Stylus wurden zu OP-Tisch und Skalpell, das Ganze verpackt in eine schön bizarre Story, mit einem Extraschuss ER-Dramatik. Und nun wird all das und mehr auf die Wii verlegt - glanzvolle Meisterleistung oder bittere Pille?

Herr Doktor, kommen Sie bitte vor den Fernseher!

Ihr hattet letztes Jahr Freude an Trauma Center: Under The Knife ? Habt euch in Chirurgeneile durch die recht kurze Kampagne geschnippelt, mit eurer heilenden Hand Wunder gewirkt, die Welt von der GUILT-Bedrohung befreit? Euer Medizinerherz begehrt nach mehr? Dann könnte Second Opinion eine mittelschwere Enttäuschung sein: Denn erster und zweiter Eindruck bestätigen, dass es sich hierbei weniger um einen echten Nachfolger, als vielmehr ein runderneuertes Remake handelt. »Vielmehr«,
Die Steuerung klappt wunderbar: Mit dem Nunchuck werden die OP-Geräte ausgewählt, mit der Wiimote wird am Patienten herumgeschnippelt.
weil es doch ein paar signifikante Änderungen gibt. Die sind ausufernd genug, um ein paar eigene Absätze zu rechtfertigen, aber das grundlegende Spielprinzip, die Story, die Figuren, die Schauplätze, die Operationen sind im Großen und Ganzen gleich geblieben - weswegen wir, gar nicht faul, heftig winkend auf unseren Test der DS-Version verweisen, in dem ihr alles über Trauma Center erfahrt.

Ab hier geht's nur noch den Änderungen an den Kragen. Da wäre natürlich zuallererst die Steuerung: Touchpad und Stylus bleiben den DSlern vorbehalten, Dr. Wii betritt den OP mit Nunchuck und Wiimote. Ersterer dient dazu, die diversen Operationsinstrumente vom Skalpell über Drainage und Laser bis hin zum Ultraschall auszuwählen, Letztere führt sie zur Anwendung. Und die geht nach kurzer Gewöhnungsphase erstaunlich locker und flüssig, einer gelungenen OP steht damit im Grunde nur die zittrige Hand des Spielers im Wege! Die Kontrolle erfolgt punktgenau, es gibt keine spürbare Eingabeverzögerung, die Nutzung der wenigen Tasten ist logisch und nachvollziehbar - in späteren Operationen müsst ihr sogar die Wiimote drehen, um etwa einen gebrochenen Knochen zu richten. Die Unterteilung der Eingabegeräte sorgt als unerwarteter Nebeneffekt sogar für einen Pseudo-Mehrspielermodus: Wer Lust hat, kann seiner Freundin den Nunchuck in die Hand geben, und sie aller paar Sekunden mit »Schwester! Skalpell!« anknurren - ein wundervoller Beziehungs-Belastungstest!

Ich habe einen Laser - und ich werde ihn benutzen!

Neben der Steuerung springt vor allem eine weitere Neuerung ins Auge: die Grafik. Der grundlegende Stil bleibt erhalten, nach wie vor wird die belanglose, aber irgendwie nette Story von dramatischen Manga-Bildern illustriert - wobei die Figuren einem gelungenen Facelifting unterzogen wurden, aber immer noch erkennbar bleiben. Der 
Die Präsentation folgt dem Manga-Stil des DS-Vorbilds auf dem Fuße: Nicht jedermanns Geschmack, aber zweckmäßig.
Rest der Optik besteht aus gut inszenierten Polygon-Organen und -Wunden, die Bluthassern zwar selbiges aus dem Gesicht entweichen lassen könnten, aber beim besten Willen keine schlimmen Bilder zeigen - wer »Scrubs« verträgt, verträgt auch Trauma Center. Oh, apropos: Die Texter scheinen Krankenhausserien zu mögen, jedenfalls kamen mir die Patienten Turk und Cox irgendwie vertraut vor, auch von einer Dr. Weaver glaube ich schon mal gehört zu haben...

Und weiter geht's im rasenden Neuerungs-Karussell: Drehte sich das DS-Vorbild ausschließlich um den schneidigen Jungarzt Derek »DS« Stiles, drängt hier im späteren Spielverlauf eine weitere spielbare Figur ins Geschehen, die nicht nur für ein zusätzliches Kapitel, sondern auch für ein alternatives Ende sorgt. Und es gibt jetzt mehrere Schwierigkeitsgrade zur Auswahl, die aber nichts an der steilen Lernkurve ändern: Nach ein paar Probe-OPs, bei denen euch noch die streng guckende Oberschwester auf die Finger schaut und gegebenenfalls auf selbige klopft, steht ihr ganz allein dem Tumor Auge in Auge gegenüber: Wer da nicht beherzigt, dass man vor dem Aufschnippeln besser desinfizieren sollte, oder nach dem Herumlasern das herumblubbernde Blut nicht per Drainage aufsaugt, verliert schneller einen Patienten als Scrubs-Nervenbündel Doug Murphy - das Spiel hält euren Blutdruck mit einem strengen Zeitlimit und unerwarteten Komplikationen konstant oben. Und das solltet ihr mit euren Patienten auch machen, bevor ein durchgehendes Fiepen eure Chirurgenkarriere beendet.

   

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Kommentare

BeccyDawn schrieb am
hab bei dem Spiel n Problem, ich glaub bei der 5. Op, auf jeden Fall der ersten mit der neuen Schwester bei der man Tumore aus dem Dünndarm entfernen muss. Wenn alle draußen sind sagt die schwester ich solle die Wunde versorgen, ich weiss aber nich wie man "wieder aus dem Körper rauskommt" um die Bauchwunde zu nähen...Habe die Op zig mal gespielt und alle Knöpfe gedrückt die ich finden konnte, bin aber nich weitergekommen.
Kann mir vielleicht jemand sagen wie das geht?
MfG, Beccy
OperatorZ schrieb am
mal ne frage, wieviele Kapitel gibt es bitte?
MartAmStart schrieb am
tobiko hat geschrieben:ich würds mir schon gern hohlen aber es hört sich eigentlich wie ein mini-geschickligkeitsspiel an und dafür sind mir 49 ? zuviel.....
Da stimm ich dir vollkommen zu ... klingt zwar sehr lustig , aber irwie auch sehr kurz :roll:
tobiko schrieb am
ich würds mir schon gern hohlen aber es hört sich eigentlich wie ein mini-geschickligkeitsspiel an und dafür sind mir 49 ? zuviel.....
SKarma schrieb am
na beim flight simulator kannste aber einen flugschein machen :D ...also das stimmt wirklich
schrieb am