Test: Yakuza: Like a Dragon (3D-Rollenspiel)

von Benjamin Schmädig



Yakuza: Like a Dragon (Rollenspiel) von SEGA
Lauf, Kasuga, Lauf!
Publisher: SEGA
Release:
10.11.2020
10.11.2020
02.03.2021
10.11.2020
10.11.2020
Erhältlich: Digital (PSN, Xbox Store, Steam), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (PSN, Xbox Store, Steam), Einzelhandel
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Kazuma Kiryu ist Geschichte – für den Moment jedenfalls. Denn an seine Stelle tritt Ichiban Kasuga, der mit dem achten Teil der Yakuza-Serie die Hauptrolle übernimmt. Kann der neue Held ähnlich überzeugen wie sein langjähriger Vorgänger? Und was passiert, wenn man aus einem Action-Adventure ein ausgewachsenes Rollenspiel macht? Nichts anderes geschieht nämlich mit Like a Dragon, in dem es statt schneller Action überlegte Taktik-Kämpfe gibt. Was das bedeutet, haben wir im Test herausgefunden.

Klassisch japanisch

Die Änderungen gehen ja sogar noch weiter, denn obwohl manche Szenen in Kamurocho spielen, also dem zentralen Schauplatz aller Vorgänger der Hauptserie, verschlägt es Kasuga recht schnell nach Yokohama, wo er den Großteil seines ersten Abenteuers als Rollenspielheld verbringt.

„Rollenspielheld“... klingt seltsam. Passt aber deshalb, weil Ichiban mit Videospielen aufgewachsen ist und sich spätestens dann in Abenteuer wie Dragon Quest hineinversetzt, wenn er in Prügeleien mit kleinen und großen Ganoven gerät. Dabei teilt Ichiban nicht in Echtzeit Schläge und Tritte aus, sondern führt seine Aktionen Zug für Zug im taktischen Rundenkampf aus und wartet anschließend darauf, was seine Gegner tun.

Er hat außerdem meist drei Begleiter an seiner Seite, denen man ebenfalls Aktionen zuweist und die genau wie ihr Anführer im Level aufsteigen, dadurch stärker zuschlagen und damit sowohl aktive als auch passive Fähigkeiten dazugewinnen. Das erinnert also ein bisschen an Final Fantasy 7 Remake, das ja ebenfalls in diesem Jahr erschien und in dem man eine ebenso geradlinige Geschichte erlebt wie hier. Mit anderen Worten: Like a Dragon hier ist kein Rollenspiel wie Cyberpunk 2077 oder Skyrim, sondern ein klassisches japanisches.

Raus aus Tokio!

Neuer Held, alte Macken: Schreien müssen Yakuza-Charaktere alle mal.
Neuer Held, alte Macken: Schreien müssen Yakuza-Charaktere irgendwann alle mal.
Aber von vorn. Warum landet Ichiban überhaupt in Yokohama, nachdem seine Geschichte in Tokio bzw. Kamurocho begann? Ohne die Handlung vorwegzunehmen ist eine Vorgeschichte daran Schuld, die der von Kazuma sehr ähnlich ist – was ich eher als Schwäche empfinde. Ein beinahe deckungsgleicher Einstieg bringt mich einer neuen Figur jedenfalls nicht näher, sondern lässt das Szenario unnötig beschränkt erscheinen.

Ganz allgemein hätte dem Spiel ein straffer Start schon deshalb besser zu Gesicht gestanden, weil es so etwa fünf Stunden dauert, bis man sich endlich dauerhaft frei in der offenen Welt bewegen kann. Und auch das nur, falls man Dialogzeilen wegklickt, bevor sie komplett gesprochen wurden. Die virtuellen Schauspieler erklären ja ständig und ausführlich, warum A zu B, C, D und schließlich E führt, bevor sie endlich bei X ankommen.

Und diese Eigenart behält Like a Dragon leider bei. Man erlebt ja keine spannenden Überraschungen und interessanten Entwicklungen. Man bekommt sie diktiert. Dabei ist Segas Erzählbuch einmal mehr vollgestopft mit plötzlichen Wendungen – die dermaßen willkürlich aus dem Nichts auftauchen, dass den Autoren gar nichts anderes übrig bleibt, als sie in seitenlangen Fußnoten zu begründen. Mit einer modernen interaktiven Erzählung hat das nichts zu tun. Nicht einmal als gute Visual Novel empfinde ich diesen Sprech- bzw. Lesemarathon.
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Kommentare

Atlan- schrieb am
Dank Gamepass schaue ich zum ersten mal in die Yakuza Welt rein. Gefällt mir nach ca. 10 Stunden Spielzeit sehr gut.
Zum Glück hab ich jetzt erst die Wertung hier gesehen, ansonsten wäre das Spiel wohl an mir vorbei gegangen. bzw. hab gesehen wer hier den Test gemacht hat, dann wusste ich schon bescheid. :lol:
johndoe362946 schrieb am
Habe das Game jetzt auch mal durchgespielt und muss der 64er-Wertung hier wirklich ganz klar widersprechen.
Ja, "Yakuza: Like a Dragon" bringt reichlich Altbewährtes und Vertrautes mit, liefert aber auch ebenso viel Neues, was ich gut umgesetzt finde. Die Wertung von 64 finde ich hier klar zu tief gegriffen. Den Bereich 80 bis 85 würde ich da schon eher anpeilen.
Xris schrieb am
Gentrie hat geschrieben: ?12.03.2021 06:53 Die Wertung ist unter aller Sau. Ganz ehrlich.
Da fehlen 30÷. Mittlerweile verlasse ich mich nur noch auf die Steamwertungen oder die von GoG
Diese ganzen Clickbaitwertungen, Metacritic oder wer sich als Tester durch so etwas profilieren will sind mir nur noch zuwider. Nach über 48 Jahren die ich das nun verfolge habe ich echt genug geschreibsel gelesen.
Einfach köstlich war es, wie euch die Cyberpunkwertung letztens um die Ohren geflogen ist. Hat mich richtig amüsiert. Danke dafür :!:
Hast du mit 0 Jahren schon Tests gelesen? Oder bist du 50+?
Das Spiel das jedem gefällt muss erst noch erfunden werden. Letztendlich liest du hier eine Meinung mit der du nicht konform gehen musst. Zumal Yakuza auf 4p, soweit ich mich erinnere, noch nie besonders gut abgeschlossen hat. Schon die Vorgänger bewerten Fans weitaus höher als 4P.
Und in wie weit war ausgerechnet Cyberpunk Clickbait? Das haben doch die meisten Mags hoch bewertet.
Gentrie schrieb am
Die Wertung ist unter aller Sau. Ganz ehrlich.
Da fehlen 30÷. Mittlerweile verlasse ich mich nur noch auf die Steamwertungen oder die von GoG
Diese ganzen Clickbaitwertungen, Metacritic oder wer sich als Tester durch so etwas profilieren will sind mir nur noch zuwider. Nach über 48 Jahren die ich das nun verfolge habe ich echt genug geschreibsel gelesen.
Einfach köstlich war es, wie euch die Cyberpunkwertung letztens um die Ohren geflogen ist. Hat mich richtig amüsiert. Danke dafür :!:
schrieb am