Carbon mal andersDer Bruder ist tot - verunglückt während eines illegalen Straßenrennens, bei dem auch ihr schwer verletzt wurdet. Nach eurer Genesung verfolgt ihr nur ein Ziel: Den Schuldigen zu finden, der für den Tod eures Bruders verantwortlich ist. Bei dem fatalen Crash ging es nicht mit rechten Dingen zu und irgendjemand hatte da seine schmutzigen Finger im Spiel! Hinweise auf den Übeltäter findet ihr mit Sicherheit dort, wo euer Bruder am meisten verkehrte - in der illegalen Rennszene. Also liegt nichts näher, als sich selbst eine Karre zu besorgen, sie ordentlich aufzumöbeln und zusammen mit einer Crew die anderen Fahrer aufzumischen, um jedes einzelne Viertel der Stadt zu erobern und an die Informationen zu gelangen, die ihr für die Aufklärung des Unfalls braucht.
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Auch auf der PSP geht es nur bei Nacht auf die Pisten. |
Moment mal... Schreib ich hier wirklich von Need for Speed: Carbon? Ging es da nicht um Ex-Freundin Nikki, Darius, Cross & Co? Was ist denn da passiert? Tatsächlich hat die PSP-Version von Carbon bis auf den großen Namen nichts gemeinsam mit dem Vorbild - sowohl, was die Hintergrundgeschichte angeht als auch den Spielaufbau.
Alte Ideen gut aufgewärmtInsgesamt fällt auf, dass sich die Entwickler viel stärker an dem Vorgänger Most Wanted orientiert haben. Das bringt zwar einige Nachteile, aber auch so manchen Vorteil mit sich: Positiv ist auf jeden Fall, dass ihr auf der PSP Spielmodi wie Runden KO-Rennen findet, die nicht mal der PC und die Konsolen geboten haben. Auch fällt der Karrieremodus auf dem Handheld etwas umfangreicher aus, da ihr durch die Aufgabenstellungen, die auch Verfolgungsjagden mit der Polizei umfassen, deutlich länger beschäftigt seid. Selbst einen Hauch von Burnout ist zu spüren: Beim Spielmodus Crew Takedown rammt ihr eure Gegner, bis deren Energieanzeige auf Null ist und ihr sie mit einem Takedown abserviert. Umgekehrt wird manchmal auch die Jagd auf euch eröffnet und ihr werdet bei euren Sprints von einem Fluchtpunkt zum nächsten ständig von gegnerischen Fahrern attackiert. Ähnlich Midnight Club 3 rast ihr dabei völlig frei durch die offene Stadt und orientiert euch dabei grob an dem Richtungspfeil - abgesteckte Strecken gibt es hier nicht. Auch die Suche nach versteckten Paketen sowie Lieferungen, bei denen ihr ein Paket zu einem bestimmten Punkt in der Stadt bringen und euch dabei mit gegnerischen Crews rumschlagen müsst, gehören zu euren Aufgaben, die zusammen mit Rundkurs- sowie Sprintrennen deutlich vielfältiger ausfallen als auf den Konsolen bzw. dem PC. Doch trotz dieser stattlichen Auswahl an Spielmodi hat man ein wesentliches Merkmal außen vor gelassen:
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Im Gegensatz zu den Kulissen wirken die Fahrzeugmodelle grob. |
die Canyon-Rennen, die als Neuerung auf Xbox 360 & Co für eine ganze Menge Spaß und Spannung gesorgt haben! Schade, dass man auf der PSP darauf verzichtet hat, denn auch hier hätte sich der Kampf um jeden Meter Vorsprung hervorragend gemacht - genau wie der Versuch, so dicht am Vordermann dran zu bleiben wie möglich.
Helfer in der NotDas Crew-Feature hat dagegen ebenfalls den Weg in die Handheld-Fassung gefunden und wurde sogar gegenüber den anderen Versionen verbessert. Wie gehabt, schickt ihr mit einem Angreifer ein Teammitglied auf die Gegner los oder verschafft euch mit Hilfe des Schleppers einen Geschwindigkeitsvorteil, indem ihr euch in dessen Windschatten über die Strecke "ziehen" lasst. Neu hinzugekommen ist die Unterklasse des Mechanikers, der euch in den Rennen einen Leistungsschub beschert. Daneben dürft ihr einen Vollstrecker in eure Crew aufnehmen: Dieser legt auf Befehl fiese Nagelbänder aus, die jedem die Reifen aufschlitzen, der drüber fährt - euch mit eingeschlossen, also solltet ihr immer die Augen offen halten. Musstet ihr euch auf den Konsolen vor jedem Rennen auf ein Crewmitglied und damit nur eine Fähigkeit festlegen, dürft ihr auf der PSP gleich mit zweien loslegen und deren Hilfestellungen nach Belieben aktivieren - ein Element, das ich mir auch auf den anderen Systemen gewünscht hätte. Trotzdem fragt man sich auch hier, warum ihr den Rennsieg verdient, wo doch jeder Schlepper offensichtlich deutlich schneller unterwegs ist als ihr selbst - egal, wie viel ihr an der Kiste rumschraubt. Tuning ist auch auf der PSP noch ein zentraler Bestandteil, mit dem ihr euren Flitzer z.B. mit Motoren- und Fahrwerksupgrades sowie Lachgas-Einspritzung und anderen Spielereien ausstattet. Nicht zu vergessen die zahlreichen Aufkleber und weiteren optischen Schnickschnack, den ihr an der Karosserie anbringt. Auf das coole Autosculpt-Feature müsst ihr auf der PSP aber leider verzichten.