E3-Vorschau: Sniper Elite VR (Shooter)

von Jan Wöbbeking



Sniper Elite VR (Shooter) von Rebellion
Snipern mit dem Aim-Controller
Publisher: Rebellion
Release:
08.07.2021
08.07.2021
08.07.2021
08.07.2021
08.07.2021
08.07.2021
Spielinfo Bilder Videos
Eigentlich ist die Idee einleuchtend – und doch verwundert sie beim ersten Anspielen: In Sniper Elite VR hält man sich den Aim-Controller von PSVR direkt vor die Nase, um durchs Zielfernrohr auf deutsche Soldaten anzulegen. Wir haben in einer frühen Demo Probe geballert.

Arcadelastiger Freiheitskampf

Wenn man kurz zuvor das deutlich komplexere Sniper Ghost Warrior Contracts gespielt hat, wirkt Sniper Elite VR extrem arcadelastig. Das mag einerseits am deutlich älteren Weltkriegs-Szenario in einer sizilianischen Kleinstadt liegen, in dem es derlei moderne Gadgets noch nicht gibt. Und andererseits vermutlich daran, dass man den Spieler unterm Headset nicht mit übertrieben vielen Menüs nerven will. Ziel ist es, dem Widerstand an verschiedenen Orten in Italien zu helfen, u.a. bei der Beseitigung der deutschen U-Boote. Im Ausflug über die Dächer hielt ich mir immer wieder das virtuelle Visier vors Gesicht, um wie in der Realität durchs Rohr zu blicken. Ganz ohne Knopfdruck oder andere Steuerungstricks – ein Detail, das wiederum für ein Gefühl von Authentizität sorgt.

Etwas ungewohnt ist, dass sich das Bild komplett schwarz färbt, wenn man sich das Zielfernrohr zu nah ans (bzw. ins) Auge rammt, weil man es hier schließlich nicht zur Stabilisierung gegen den Kopf drücken kann. Es werden übrigens auch andere Peripherie-Geräte wie Move unterstützt. Wann der Einzelspieler-Titel für  PlayStation VR, Oculus Rift, SteamVR und Viveport erscheint, steht noch nicht fest.

VR-Schießbude im Zweiten Weltkrieg?

Auf der E3 wurde das PSVR-Headset zur Zeitmaschine.
Auf der E3 wurde das PSVR-Headset zur Zeitmaschine.
Beim Spieldesign war bislang eher die klassische VR-Schießbude angesagt. Im Stehen oder Sitzen lehnt man sich immer wieder leicht zur Seite, um an den teils weggesprengten Mauern vorbei zu lugen. Die Gegner wechselten immerhin ab und zu die Deckung, all zu clever wirkten sie aber noch nicht. Die Story von Tony Schumacher (Autor der John-Rossett-Romane) fehlte noch, da sich das Projekt laut den Entwicklern bei Rebellion und den ebenfalls beteiligten Engine-Spezialisten von Just Add Water noch im Anfangsstadium befindet. Von etwas hölzernen Animationen abgesehen konnte sich der Zweite VR-Weltkrieg aber bereits sehen lassen.

Detailreiche Ziegelwände und hübsche Spiegelungen vermittelten ein gutes Räumlichkeitsgefühl. Wer auch die Einschüsse der Serientradition nach in der brutalen Röntgen-Killcam sehen möchte, sollte aber einen starken Magen mitbringen. Ich habe die schnelle Kamerafahrt sofort wieder deaktiviert, weil mein Bauch zu rebellieren begann. Einige Komfort-Optionen wie eine Vignette, ruckartiges Drehen oder optionale Teleportation waren allerdings schon integriert.

 

AUSBLICK



Das eigenhändige Anlegen ist cool, die grafische Umsetzung zum Teil auch. Der Spielablauf der frühen E3-Demo von Sniper Elite VR erinnerte aber noch zu sehr an monotone Moorhuhn-Shooter, wie es sie es im VR-Bereich noch zu häufig gibt. Das gilt insbesondere, wenn man kurz vorher das ziemlich komplexe und schleichlastige Sniper Ghost Warrior Contracts ausprobiert hat. Trotzdem bin ich guter Dinge, dass lediglich die Messebesucher nicht überfordert werden sollten und der Anspruch später noch steigt – ähnlich wie im gelungenen Vorgänger auf der flachen Mattscheibe. Die Pressemitteilung spricht schließlich von einer Vielzahl authentischer Waffen, mit denen man im Laufe des Spiels hantieren soll.

Einschätzung: befriedigend

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Kommentare

TheoFleury schrieb am
Ja es scheint sich zu verkaufen wie warme Semmeln und das Interesse ist unangebrochen...VR hat den Markt erobert, wer braucht schon Controller oder Maus/Tastatur? :lol: 3D hat ebenso die Kids überzeugt! Cooler kann es nicht mehr werden. :D
schrieb am