Test: The Division 2: Die Warlords von New York (Shooter)

von Benjamin Schmädig



The Division 2: Die Warlords von New York: Kampf um den Big Apple
Rückkehr nach New York
Publisher: Ubisoft
Release:
03.03.2020
03.03.2020
17.03.2020
03.03.2020
Erhältlich: Digital (PSN, Epic Games Store, UPlay)
Erhältlich: Digital (PSN, Epic Games Store, UPlay)
Erhältlich: Digital (PSN, Epic Games Store, UPlay)
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Klingt ein bisschen nach Destiny: Auch in der Erweiterung Forsaken war man dort auf der Jagd nach ein paar schweren Bösewichten und genau das ist man jetzt auch in Die Warlords von New York. Das soll kein Verdachtsfall sein, aber die Ähnlichkeiten sind vorhanden. Sie hören an dieser Stelle allerdings schon auf. Denn im Gegensatz zu Bungie, das seit zwei Jahren gefühlt nur Altes aufkocht, setzt Massive Entertainment einige der Eckpfeiler um und verleiht The Division 2 damit ein neues Fundament. Knapp zwei Wochen lang waren wir daher mal wieder in New York unterwegs - was uns dort aufgefallen ist, lest ihr im Test.



Ab in den Süden!

New York? Spielt Division 2 nicht in Washington? Stimmt – bisher jedenfalls. Doch nachdem schon in der letzten Season des vergangenen Jahres zwei Missionen nach Coney Island führten, also in unmittelbare Nähe von Manhattan, und im gleichen Zug ein Bösewicht namens Keener wieder auftauchte, kehrt man mit Warlords jetzt quasi vollständig zum Big Apple zurück. Dort treibt Keener nämlich sein Unwesen und man will dem Übeltäter ja das Handwerk legen. Weil man seinen Aufenthaltsort zunächst nicht kennt, folgt man also der Spur seiner Handlanger, um entsprechende Informationen zu erhalten und schließlich dem Fiesling selbst einen Besuch abzustatten. Fünf Missionen sowie eine Reihe besonderer Aufgaben in der offenen Welt umfasst die neue Kampagne.

„Zurückkehren“ heißt dabei nicht, dass man den Mond, Verzeihung: das Manhattan des Vorgängers besucht. Vielmehr steht mit einem Areal südlich davon eine komplett neue offene Welt zur Verfügung. Die ist bei weitem nicht so groß wie Manhatten oder DC, aber ein nach gleichem Muster gestrickter weitläufiger Schauplatz.

Das Division-Erlebnis

Das ist ja nach wie vor eine der großen Stärken dieses Spiels (und seines Vorgängers): Die Illusion sich in einer lebendigen Welt zu befinden ist famos. Bis heute sauge ich in aller Ruhe immer wieder mal nur die Umgebung in mich auf; die ruhige Musik beim Verlassen des gesicherten Bereichs, die steinernen Hinterhöfe, der viele Müll, die kunstvollen Graffiti, überwältigenden Wetterlagen sowie Stühle und Schlafsäcke am Straßenrand oder dumpfen Gewehrsalven, die sich in dem desolaten Häusermeer verlieren.

Immer noch klasse: Die Action wurde vor allem um taktische Varianten erweitert.
Nach wie vor klasse: Die Action wurde vor allem um taktische Varianten erweitert.
Auch die Action selbst hat in den vergangenen zwölf Monaten nichts von ihrer Stärke verloren. Spätestens wenn ein Unwetter tobt oder Feuerwalzen unter einer Gruppe Gegner ausbrechen, um ein paar Benzinkanister mitzureißen und die Nacht zum Tag zu machen, ist Division 2 ein Fest für die Sinne. Denn Explosionen sind hier nicht einfach laut, sondern haben einen physikalischen Verlauf – einen Takt, der an komödiantisches Timing erinnert ohne albern zu sein.

„Guckt mal, da!“

Wie praktisch daher, dass mit der Warlords-Erweiterung jene Haftminen des Vorgängers zurückkehren, die man direkt an einen Schurken schnipst, woraufhin der je nach gewählter Mine erst lange brennt und dann gesprengt oder umgehend explodiert wird. Neu ist außerdem ein Hologramm, das die Aufmerksamkeit von Feinden auf sich zieht, sowie Elektrominen, die sowohl Personen als auch Maschinen kurz außer Gefecht setzen. Das funktioniert zwar so unzuverlässig, dass ihr Nutzen zu wünschen übriglässt, doch ich habe mich bislang auch noch nicht intensiv damit beschäftigt.

Ich hantiere lieber – je nach Bedarf – mit verschiedenen Varianten der Glühwürmchen und Haftminen, da Letztere u.a. sehr viel Schaden an den auf Robotern montierten Geschützen anrichten. Die haben immerhin Verstärkung in Form eines unverschämt flinken Klettermaxe erhalten, der gefühlt aus allen Richtungen gleichzeitig feuert und deshalb möglichst schnell verschrottet werden sollte. Ganz generell haben viele Gegner jetzt mehr auf dem Kasten. Manche nutzen sogar die Fähigkeiten, die zuvor den Division-Agenten vorbehalten waren, oder treten selbst in der offenen Welt in Varianten auf, an denen man ordentlich zu knabbern hat.

Kommentare

NagumoAD schrieb am
Mit Warlords aber vor Allem mit Gear 2.0 kratzt Division für mich sehr nah an dem fast schon perfekten Erlebnis.
Die 0,2% Schritte der neuen SHD Uhr sehe ich ich mal einfach als Copy & Paste des bereits in Diablo 3 recht fragwürdigen Paragon Systems an. Aber wie in Diablo wird das sowieso erst interessant, wenn man die ersten und evtl. noch zweiten Unterpunkte in allen 4 Bereichen auf dem Max hat. Das sind dann nämlich mal eben 10% auf einen Wert on Top vom Euqip. Durch die Darstellung des Maxwertes auf Critchance kann man nämlich schon jetzt rumrechnen, was da dann an anderen Bereichen frei wird (so ein wenig Fertigkeitstempo nimmt man doch immer gerne ^^).
Von diesen Maxwerten hätte ich gerne noch mehr drin. Gerade das macht für mich die Charentwicklung in Grim Dawn so reizvoll, wobei ich noch gar nicht darauf geachtet habe, ob die Resis in Division 2 nen Maxwert angeben (bin ich sowieso noch viel zu weit weg).
Nachdem ich auch endlich mal ein Unique Item in einer normalen Kiste hatte (allerdings seitdem auch wieder leider kein Weiteres in gut 15h Spielzeit) war ich an oben genanntem "fast perfekt" Gefühl angekommen.
Und dann holt einen leider, wie auch im Test angemerkt das öde einmal eins des Endgames ein. Klar machen Level 4 Kontrollpunkte Spaß --> aber mehr Abwechslung würde dem Spiel so gut tun (ich kann jedenfalls so langsam keine Hinrichtungen, Tonbandansagen oder Territorialkämpfe mehr sehen).
Ich hoffe daher, dass sie die offene Welt mit noch mehr verschiedenen Zufallsevents garniert wird. Gerade diese Art des Spielens (offene Welt) mit den ebenfalls im Test angesprochenen Direktionen und dem jetzt möglichen erhöhten Schwierigkeitsgrad führen immer wieder zu absurden aber dadurch herrlich chaotischen und spaßigen Zufallskämpfen. Auch das die Gegner sich noch weiter zurückziehen und noch größere (vom Bogen her) Flankenbewegungen durchführen, machen die "normale" Schießerei zu einem außergewöhnlichen Erlebnis.
Da sind die Missionen dann zwar von den...
dobpat schrieb am
Ich bin auch sehr angetan von der Welt die mir Division 2 und auch schon 1 geliefert haben.
Ich finde man sieht wieviel Arbeit und Liebe zum Detail in den Titel stecken.
Soundtrack auch perfekt passend.
Sehr glaubwürdig alles und man kann richtig abtauchen. Muss bei Teil 2 noch die letzten Strongholds erledigen. Dann könnte ich beim AddOn loslegen. Aber 30? ist einfach zu viel. Viel zuviel sogar. Werd ich mal für nen 10er kaufen.
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Ich will doch nur wieder prozedural generierte PVE-Level wie schon im ersten Teil (unter der Basis), isses so schwer? Und nein, 30? zahle ich für das AddOn nicht. Lieber warte ich auf nen Sale.
B-i-t-t-e-r schrieb am
Ich bin ebenfalls von der dargestellten Welt begeistert und kann mich wie Benjamin schrieb nicht satt sehen. So eine detailverliebte Umgebung, ob im Innen-, oder Außenbereich hab ich selten gesehen.
Streunere auch liebend gerne einfach so umher.
Ne Frage zu diesem gelobten GEAR 2.0, hab ich das nur beim Kauf von WARLORDS, oder auch per Patch des Grundspiels?
schrieb am