Test: Crookz - Der große Coup (Taktik & Strategie)

von Mathias Oertel



Crookz - Der große Coup (Taktik & Strategie) von Kalypso Media
Raubzug-Puzzler statt taktischer Planung
Entwickler:
Publisher: Kalypso Media
Release:
25.08.2015
25.08.2015
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
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ab 8,99€
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Spiele, in denen man Überfälle planen und durchführen muss, gibt es immer wieder wie z.B. Payday oder Monaco. Doch Titel, die erfolgreich in die Fußstapfen des Klassikers "They stole a Million" treten können, findet man dabei nur selten. Das Team von Skilltree (Demonicon) versucht mit Crookz, einen erfolgreichen Raubzug zu landen. Ob der Plan aufgeht, verraten wir im Test.

Stereotyp, aber stylisch

Die Gangster-Truppe rund um die schlagfertige afroamerikanische Cleopatra, die in Grundzügen an typische Blaxbloitation-Heldinnen erinnert, die Quentin Tarantino auch mit Jackie Brown zitierte, hat ein Riesenproblem. Ihr Partner Murray hat den letzten Auftrag genutzt, um sie zu verraten, da er die Beute für sich behalten wollte. Die einst  aus sieben Mitgliedern bestehende Ganovengruppe geht ihre getrennten Wege. Doch ein paar Jahre später kommen ein paar von ihnen wieder zusammen, um ein paar krumme Dinger zu drehen und sich am ehemaligen Kumpanen Murray zu rächen. Als Spieler ist man verantwortlich für die Zusammenstellung des Teams, die Ausrüstung sowie Planung und Durchführung der gut 20 Raubzüge, die letztlich dazu führen, dass Murray seiner gerechten Strafe zugeführt wird und die Gaunertruppe ein Leben in Luxus führen kann.

Die Abschnitte sind großräumig und bieten auf die Teams abgestimmte Möglichkeiten, den Diebstahl erfolreich zu gestalten.
Die Abschnitte sind großräumig und bieten auf die Teams abgestimmte Möglichkeiten, den Diebstahl erfolreich zu gestalten.
Die Geschichte ist zwar altbacken, die Dialoge sind inhaltlich mitunter aber etwas gestelzt. Doch die Sprecher sind durch die Bank gut ausgewählt und machen das Beste aus der herkömmlichen Räuberpistole. Zudem ist das Artdesign mit seinem mitunter grellfarbigen Flowerpower-Ansatz der funky 70er-Jahre eine angenehme Abwechslung. Irgendwo zwischen Shaft und Austin Powers werden die Figuren gut in diese Ära verpflanzt. Dabei bedienen sie sich zwar zahlreicher Klischees, haben aber auch den einen oder anderen überraschenden Wesenszug parat. Unter dem Strich wird damit eine simple, aber ausreichende sowie unterhaltsam vor sich hin plätschernde erzählerische Basis geschaffen.

Aller Anfang ist leicht

Bevor man sein Team aus einer Auswahl von sechs Ganoven zusammenstellt, sollte man sich den mitunter mehrgeschossigen Tatort genau anschauen. Man kann vor dem Coup die Laufwege der Gegner studieren oder sehen, welche Hindernisse in Form von z.B. Überwachungskameras, Lasersperren oder verschlossenen Türen samt damit verbundenen Schaltern
Man kann fehlende Spezialisten durch Hilfsmittel aus dem Workshop kompensieren.
Man kann fehlende Spezialisten durch Hilfsmittel aus dem Workshop kompensieren.
warten. Dementsprechend sollte man auch sein Team zusammenstellen, das missionsabhängig aus maximal vier Leute besteht. Cleopatra z.B. ist sehr behände unterwegs, läuft ständig anstatt wie die anderen nur zu gehen und hat u.a. die Fähigkeit, im Rücken von Wachen unbemerkt zu bleiben. Bishop hingegen kann Schlösser jeglicher Art knacken, während Lobkowitz technische Gerätschaften manipulieren oder Rocket z.B. Luftschächte nutzen darf, um unbemerkt zu bleiben und sich schließlich sogar durch die Laserschranken windet.

Um evtl. Defizite bei der Zusammenstellung auszugleichen, findet man in den Abschnitten z.B. Chloroform, um die Gegner zu betäuben, Brecheisen, um Türen aufzustemmen, Schlüssel oder elektronische Gimmicks, die das Fehlen von Kameraden kompensieren, die nicht in der Gruppe Platz gefunden haben. Der Nachteil: Man kann sie nur einmal einsetzen. Und jede Figur ist auf drei dieser Hilfsmittel gleichzeitig beschränkt, die man auch vor dem Raubzug im Workshop erwirbt. Hat man Team und Ausrüstung ausgewählt, geht es los, das Team wird im Startgebiet abgesetzt.

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Kommentare

Pudwerx schrieb am
Ich mußte auch sofort an "They Stole A Million" denken als ich den Artikel gelesen habe.
Aber warum auch nicht, moderne Grafik mit dem Spielspaß von damals und man hätte einen Verkaufshit.
Tja, leider wieder fehlanzeige.
Merciless schrieb am
Der Clou war großartig! Wobei Teil 1 doch deutlich besser als Teil 2 war. Im 2. Teil spielte nichtmals mehr das Fluchtauto eine Rolle, ob Laster oder Kleinwagen, sie waren alle gleich schnell.
Jedenfalls habe ich mich wegen Der Clou auf Crookz gefreut, aber wenn man den Coup vorher nichtmals richtig planen kann....Vermute, es fehlen auch diese "Adventure"-Einlagen wie bei Der Clou, wo man die geraubten Sachen bei Händlern oder dubiosen Gestalten weiterveräußern konnte?! Naja, dann gibt's wohl auch keinen Kung-Fu Opa im Spiel. :(
Moschens schrieb am
Paul Spaten hat geschrieben:Gibt es irgendein Spiel in diesem Genre, dass auch nur im Ansatz an "They stole a Million" rankommt?
Ich hab They stole a Million zwar nie gespielt, aber "Der Clou 2" war seinerzeit ein gutes Spiel in diesem Genre.
Ist aber mittlerweile doch sehr angestaubt denke ich :P
Paul Spaten schrieb am
Gibt es irgendein Spiel in diesem Genre, dass auch nur im Ansatz an "They stole a Million" rankommt?
EvilGabriel schrieb am
Das klingt ja nicht so toll.
Als ich das Spiel bei GoG gesehen habe, freute ich mich schon über ein modernes "They stole a million" und habe das Spiel gleich mal auf die Wunschliste gepackt. Aber offenbar hinkt auch dieses Spiel dem genialen Klassiker mal wieder weit hinterher. :(
Ich würde mich sooooo sehr über einen guten Nachfolger oder von mir aus auch über ein Remake freuen, solange die Mechaniken von damals nicht allzu sehr verändert werden.
So bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als den alten C64 wieder anzuwerfen.
schrieb am

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