Gruselige Stealth-Action
Um 2Dark zu verstehen, sollte man nicht nur erwähnen, dass Raynal vor etlichen Jahren mal mit Horror zu tun hatte, denn der Franzose zeichnet auch für
Little Big Adventure sowie das Actionspiel Time Commando verantwortlich. Und tatsächlich hat 2Dark im Grunde ähnlich viel mit Survival-Horror zu tun wie eins dieser beiden Spiele.
Denn hier geht es nur am Rande um den Kampf und das Verwalten knapper Heilkanister; hauptsächlich schleicht man an Wachen vorbei und eskortiert gefangene Kinder zum Ausgang. Weil es dabei für viele Situationen unterschiedliche Lösungen gibt, erinnert 2Dark an ehesten an ein
Hitman aus der Vogelperspektive. Immerhin erhält man beim
"Zu dunkel" ist es fast überall. Taschenlampe und Kerzen bringen Licht in die Umgebung.
Erkunden der Umgebung und dem Belauschen ihrer Bewohner und Wachen Hinweise darauf, welche Objekte welche Funktion haben, wann eine Figur was tun wird oder wo Geheimnisse versteckt sind. So tastet man sich langsam vor, versteckt sich in tiefschwarzen Schatten und kehrt in bereits besuchte Räume zurück, um nicht vollendete Aufgaben zu erledigen.
Automatik-Unterhaltung
Bis man sich unbeschwert und vor allem ungesehen so bewegt, kann es allerdings eine Weile dauern, denn 2Dark verzichtet in vielen Bereichen auf eine vertraute Steuerung. In der Rolle des erwähnten Schnüfflers und ehemaligen Detektivs Mr. Smith aktiviert man Hebel und Schalter nämlich, indem man einfach dagegen läuft. Auf die gleiche Weise hebt man Gegenstände auf, während sogar Dialoge automatisch ablaufen. Diese und andere Kleinigkeiten ergeben durchaus Sinn. Sie erzeugen allerdings einen ungewohnten Spielfluss, an den man sich u.a. deshalb gewöhnen muss, weil der Ablauf nie unterbrochen wird.
Ebenso unübersichtlich wie unhandlich fällt dabei das Wühlen in dem großen Inventar aus. Im schlimmsten Fall kostet das sogar lebenswichtige Sekunden. Praktisch wäre zumindest die visuelle Trennung der vielen Informationen und Hinweise von Gebrauchsgegenständen wie Taschenlampe, Brecheisen oder Pistolen.
Viele Charaktere, auf die Mr. Smith trifft, verfolgen ganz verschiedene Agendas.
Immerhin darf man jederzeit speichern – aber nur auf einem einzigen Spielstand, was Spielbarkeit und Anspruch perfekt verbindet. Stilvoll kombiniert man dafür übrigens Feuerzeug und Zigaretten, woraufhin Smith einen Glimmstängel anzündet, raucht und wieder austritt.
Die Kippe im Dunkeln
2Dark lebt von solchen Kleinigkeiten. Gelegentlich hustet Smith beim Speichern etwa, was natürlich Krach macht. Und tobt draußen ein Gewitter, ist er selbst im Schatten dunkler Zimmer sichtbar, wenn es blitzt. Das sollte man beim Verstecken also unbedingt beachten. Überhaupt spielen Licht und Schatten eine große Rolle, da Wachen oft mit Taschenlampen patrouillieren, während man nur Smiths Fußspuren sieht, während er durch einen Schatten huscht. Von seiner Zigarette sieht man an solchen Stellen nur den glühenden Tabak und will man dort einen aufgelesenen Zettel lesen, muss man eine Kerze oder eine Taschenlampe anmachen – das gehört zu diesen Kleinigkeiten.